Klar ist: Auch wenn Beschäftigte daheim arbeiten, bleibt der Arbeitgeber verpflichtet, für den nötigen Arbeits- und Gesundheitsschutz zu sorgen.

Einrichtung des Arbeitsplatzes

Für einen Teleheimarbeitsplatz gelten bestimmte Vorgaben gemäß der Arbeitsstättenverordnung, beispielsweise separater Bildschirm und Tastatur,  aktuell wird das oft kaum möglich sein. Trotzdem sollten die "Home-Officer" mit einer Checkliste ausgestattet werden, die ein paar wichtige Punkte umfasst. Lassen Sie sich diese Liste zurückschicken und heben sie auf, denn damit erfüllen Sie zumindest teilweise die Pflicht, die möglichen Belastungen durch Teleheimarbeit zu erfassen.

Sie können auf die Schnelle nicht genügend Laptops zur Verfügung stellen? Es gibt Alternativen: Gestatten Sie, dass die Beschäftigten ihre eigenen Geräte nutzen. Auch auf ihnen sollte ein VPN, ein persönliches virtuelles Netzwerk, eingerichtet werden, über das dann der Zugriff auf Daten des Unternehmens möglich ist. Ein gewisses Datenschutzrisiko lässt sich nicht ausschließen, hier müssen Sie abwägen. Als allerletzte Möglichkeiten könnten Sie den Bürorechner mit nach Hause geben.

Erfassen der Arbeitzeiten

Als Arbeitgeber müssen Sie darauf achten, dass nicht mehr als zehn Stunden am Tag gearbeitet wird, Pausen eingehalten werden und eine elfstündige Ruhepause bleibt. Das Arbeitszeitgesetz und Betriebsvereinbarungen verlieren auch in ungewöhnlichen Zeiten nicht ihre Gültigkeit und müssen eingehalten werden. Wenn Sie einen Betriebsrat haben, versuchen Sie eine gemeinsame Lösung zu finden.

Sie können festlegen, in welchem Zeitkorridor daheim gearbeitet werden darf, beispielsweise zwischen 7 und 21:30 Uhr. Auch dann gilt: Elf Stunden Ruhepause müssen eingehalten werden!

Bestimmen Sie eine Kernzeit, in der Mitarbeitende auch im Home-Office erreichbar sein müssen, hier können Sie sich an Ihren Geschäftszeiten orientieren.

Definieren Sie, welche Stundenzahl maximal gearbeitet werden darf, analog zu der individuellen Stundenzahl, die die Mitarbeitenden im Betrieb arbeiten würden.

Wenn Sie kein Zeiterfassungssystem haben, in das sich "Home-Officer" von daheim einlocken können, brauchen Sie andere Wege: Bitten Sie die Mitarbeitenden, sich per E-Mail an- und abzumelden, auch für Pausen. Oder lassen Sie die Arbeitszeiten in einer Excelliste erfassen, die Sie später übertragen können.

Bleiben Sie im Gespräch

Der informelle Schnack in der Teeküche entfällt, ebenso mal eben über den Flur gehen und eine Info weitergeben. Um so wichtiger ist es, mit jedem Einzelnen und mit dem Team im Gespräch zu bleiben. Verabreden Sie feste Termine für Telefongespräche oder Telefonkonferenzen.

Vertrauen Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

Für alle ist es eine außergewöhnliche Situation. Auch wenn Sie Ihre Mitarbeitenden nicht mehr direkt vor sich haben: Es werden alle – so wie auch im Büro bemüht sein – das Beste für das Unternehmen zu geben. Hierfür braucht es aber Freiräume. Versuchen Sie dies nicht durch eine überbetriebene Kontrolle zu gefährden.