Entrepreneurship Meetup – Vorbereitung eines Gesprächs mit Gründerinnen und Gründern

Ein Workshopmodul für die Anwendung in der Schule

Autorin:
Prof. Dr. Barbara Burkhardt-Reich,
Steinbeis-Zentren Unternehmensentwicklung
an der Hochschule Pforzheim

1 Übersicht

ModulEntrepreneurship Meetup – Vorbereitung eines Gesprächs mit Gründerinnen und Gründern
ZielgruppeSchüler*innen ab Sekundarstufe I+II, Klasse 9
Dauer90 Minuten
Lerninhalte
  • Rollenspiel: selbstständig oder angestellt
  • Recherche Startups
  • Unternehmereigenschaften
  • Vorbereitung Interview
Lernziele

Die Schüler*innen erleben…

  • die wichtigsten Argumente Pro und Contra Selbstständigkeit.
  • Entrepreneure als positive Rollenvorbilder.
  • ein Interview vorzubereiten und zu moderieren.
BildungsplanbezugDas Material orientiert sich am Bildungsplan Baden-Württemberg 2016 für die Sekundarstufe 1 im Fach „Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung“:
Leitgedanken: berufliche Orientierung; prozessbezogene Kompetenzen (Analyse-, Urteils-, Handlungs- und Methodenkompetenz); Weitere Anknüpfungspunkte sind die Kapitel über „Berufswähler“ und „Unternehmer“.
VorkenntnisseSelbstständiges Arbeiten; grundlegende Zusammenhänge betrieblicher Abläufe; Grundkenntnisse über Erwerbsbiografien
Methodische Umsetzung
  • Gruppenarbeit
  • Rollenspiel
  • Realbegegnung
Materialien und Arbeitsblätter

Material pro Teilnehmende:

  • M1: Startup-Geschichten: 3 Seiten für alle Schülerinnen und Schüler;
  • M2: Rollenspiel selbstständig oder angestellt: das Blatt „Wer sitzt am Kaffeetisch?“ in Klassenstärke kopieren, die Rollenkarten jeweils einfach für die einzelnen Gruppen kopieren und ausschneiden; die Beobachterkarte und das Fazit für alle kopieren;
  • M3 + M4 für alle kopieren;
  • M5 für das Moderatorenteam kopieren.

2 Hintergrundwissen

Rollenvorbilder
Ein wichtiges Ziel der Entrepreneurship Education ist, dass unsere Jugendlichen aktive Gestalterinnen und Gestalter der Gesellschaft werden. Um dies für die Jugendlichen erlebbar zu machen, ist es notwendig, sie mit Rollenvorbildern in Verbindung zu bringen, die genau dies sind: Entrepreneure, die leidenschaftlich ihre Idee verfolgen, ein Geschäftsmodell entwickeln, sich erfolgreich am Markt behaupten, Arbeitsplätze schaffen und vieles mehr. Es ist nachgewiesen, dass Schülerinnen und Schüler sich insbesondere bei ihrer beruflichen Orientierung an Vorbildern orientieren. Nach wie vor spielen dabei die Eltern und die Familie eine zentrale Rolle. Dies führt in der Regel zu einer Einengung des Berufswahlspektrums, was besonders in Zeiten vielfältiger Veränderungen und der damit verbundenen Entstehung neuer Berufsbilder problematisch ist. Deshalb ist es von großer Bedeutung, das Spektrum mit positiven Rollenvorbildern zu erweitern. Zu dieser Erweiterung des Berufswahlspektrums gehören auch die Perspektive der beruflichen Selbstständigkeit und die neuentstandene Startup-Kultur. Deshalb ist es wichtig, Berufswähler bereits frühzeitig mit Gründerinnen und Gründern in Verbindung zu bringen. Bei der Auswahl der Gründerinnen und Gründer ist darauf zu achten, dass sie über ihren Lebensweg, ihren beruflichen Alltag und ihr Unternehmen so berichten, dass es für die Jugendlichen „erreichbar“ erscheint. Insgesamt sollte vor allem die Freude am selbstständigen Gestalten spürbar werden. Das Konzept der positiven Rollenvorbilder ist eine wichtige Methode, um Schülerinnen und Schüler auf der kognitiven und emotionalen Ebene für die Themen Startup, Innovation, Selbstständigkeit zu sensibilisieren, den Blick dafür zu öffnen und so das Berufswahlspektrum zu erweitern.

Selbstorganisiertes Lernen
Zentrales Element der Entrepreneurship Education ist das proaktive, selbstständige Handeln: Nachhaltigkeit beim Lernen wird vor allem durch das eigene Tun erzielt, deshalb sollten die Schülerinnen und Schüler ihren Lernprozess selbst mitorganisieren und sich selbstständig bestimmte Dinge aneignen, um ihre Handlungsmöglichkeiten zu erweitern sowie den Lernprozess zu reflektieren. Das forschende und projektorientierte Lernen steht im Vordergrund. Projektorientiertes Lernen unterscheidet sich vom klassischen „Sitz- und Streckunterricht“ durch das eigene Tun. Bei dieser Lernform werden die Schülerinnen und Schüler mit einer Aufgabe konfrontiert, die sie unter Anwendung des vorher Erlernten selbstständig und möglichst im Team erledigen müssen. Sie lernen die Aufgabe zu analysieren, Informationen zu beschaffen und auszuwerten, Entscheidungen im Team zu treffen, diese umzusetzen und die Auswirkungen zu kontrollieren.

Schülerzentriertes Lernen
Bei den Interviews mit den Gründerinnen und Gründern sollten die Fragen der Schülerinnen und Schüler im Vordergrund stehen. Deshalb wird ganz bewusst die Interview-Form für den Austausch gewählt. Das vorbereitete Material liefert dafür die notwendigen Hintergrundinformationen und unterstützt die Schülerinnen und Schüler dabei, die Fragen zu formulieren, die für sie wichtig sind. Die Vorbereitungsmaterialien folgen dem interaktiven Ansatz: Gruppenarbeit, Recherche-Aufgaben und ein Rollenspiel sollen den Schülerinnen und Schülern eine selbstständige Auseinandersetzung mit dem Themengebiet ermöglichen.

Rollenspiel
Mithilfe des Rollenspiels lernen Schülerinnen und Schüler sich mit verschiedenen Argumenten Pro und Contra Selbstständigkeit bzw. Gründung auseinanderzusetzen und schlüpfen dabei in die Rolle verschiedener Protagonisten. Dabei lernen sie auch Positionen zu vertreten, die nicht ihrer eigenen entsprechen und sich in die Rolle verschiedener Beteiligter an einem solchen Entscheidungsprozess hineinzuversetzen.

Projektmanagement
Das Interview mit Gründerinnen und Gründern kann mit Vor- und Nachbereitung als eigenständiges kleines Projekt aufgebaut werden. Die Schülerinnen und Schüler werden in den gesamten Prozess eingebunden: Recherche, welche Startups in Frage kommen, Einladung in den Unterricht, Erarbeitung der Inhalte, Vor- und Aufbereitung der Fragen, Sitzordnung im Raum und die Moderation. Die Jugendlichen können so auch für den gesamten Ablauf des Interviews verantwortlich gemacht werden: Raum ausschildern, Begrüßung, Gestaltung des Interviews und Verabschiedung. Dabei können sie sich im Projektmanagement üben.

Gesprächsführung
Die vorbereiteten Fragen werden vorab den Gründerinnen bzw. Gründern zugeschickt. Das Moderatoren-Team bereitet sich darüber hinaus auf die Moderation vor: Themen für die Anmoderation? Was ist wichtig bei der Begrüßung? Welche Themenblöcke werden in welcher Reihenfolge angesprochen? Wie wird das Publikum eingebunden? Wie kann man zu Nachfragen motivieren? Wie behält man die Zeit im Blick? Wie kann man dafür sorgen, dass Gesprächsregeln eingehalten werden?

Quellen:

  • Bildungsplan (2016): Sekundarstufe I, Wirtschaft/Berufsund Studienorientierung. Online: http://www.bildungsplaene-bw.de
  • Burkhardt-Reich, Barbara (2017): Entrepreneurship Education – Vorbereitung auf die Arbeitswelt 4.0; in: Püchner, Petra / Wittkopp, Beate (Hg.): Die andere Sicht auf das Innovieren. Stuttgart.
  • Burkhardt-Reich, Barbara / Metzbaur, Franziska (2018): Unternehmerische Handlungskompetenz – Ein Beitrag zur Demokratiebildung? in: Beutel, Wolfgang / Tetzlaff, Sven (Hg.): Schülerwettbewerbe zur Demokratiebildung. Frankfurt.
  • Kirchner, Vera / Loerwald, Dirk (2014): Entrepreneurship Education in der ökonomischen Bildung. Hamburg.
  • Vodafone Stiftung Deutschland (2014): Schule und dann – Herausforderungen bei der Berufsorientierung von Schülern in Deutschland. Eine Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Vodafone Stiftung Deutschland. Düsseldorf.

3 Anweisungen zur Durchführung

Teil 1:
Startup-Geschichten

UnterrichtsphaseHinweise zur UmsetzungMinuten
VorbereitungDie drei Startup-Geschichten von Rafy Ahmed, Maria Spilka und Alexander Zosel (M1) sollten vorab von den Schülerinnen und Schülern als Hausaufgabe bearbeitet werden. Darüber hinaus Internetrecherche: Webseite des Startups, das die Schule besuchen wird 
Hinführung zum Thema
  • Begriffsklärung: Gründerinnen, Gründer, Startup
5'
Startup-Geschichten
  • Unterrichtsgespräch anhand der drei Gründergeschichten. Zusammentragen der Ergebnisse: Was hat die Gründerin bzw. die Gründer motiviert, ein eigenes Unternehmen zu gründen? Was waren die wichtigsten Meilensteine? — Was zeichnet die Gründerin bzw. die Gründer aus, die die Klasse besuchen werden?
12'
ReflexionWas war für die Schülerinnen und Schüler besonders interessant? Besonders überraschend?3'
20 Min.
  • Die Arbeitsmaterialien sind in Auszügen dem „Workbook zur Vorbereitung eines Gesprächs mit Gründerinnen und Gründer“ entnommen, welches im Projekt „Start-up BW Young Talents“ entstanden ist. In Baden-Württemberg haben die Lehrkräfte die Möglichkeit, geeignete Gründerinnen und Gründer in ihrer Region über die Datenbank https://startupbw-at-school.de/ einzuladen.

Teil 2:
Rollenspiel selbstständig oder angestellt

UnterrichtsphaseHinweise zur UmsetzungMinuten
Vorbereitung
  • M2: das Blatt „Wer sitzt am Kaffeetisch?“ in Klassenstärke kopieren, die Rollenkarten jeweils einfach für die einzelnen Gruppen ausschneiden; die Beobachterkarte und das Fazit für alle kopieren
  • Rollenkarten ausschneiden
 
Kurze Einführung
  • Zielsetzung und Spielanleitung, Einteilung in fünf Gruppen
5'
Gruppenarbeit
  • Die einzelnen Gruppen erarbeiten für die einzelnen Protagonisten des Rollenspiels anhand der Rollenkarten wichtige Argumente, diese können auf der Rückseite der Rollenkarte festgehalten werden. Sie bestimmen einen Vertreter ihrer Gruppe, der dann die Rolle beim Rollenspiel übernimmt.
15'
Durchführung des Rollenspiels
  • Die Schülerinnen und Schüler, die keine Rolle haben, erhalten die Beobachterkarte, die Fragen auf der Karte werden nochmals kurz erläutert; dann werden die für das Rollenspiel ausgewählten Jugendlichen nochmals auf die Situation kurz vorbereitet und nochmals kurz vorgestellt: Wer sitzt am Kaffeetisch?
  • Nach 20 Minuten Diskussion muss David seine Entscheidung bekannt geben.
20'
Reflexion
  • Welche Argumente sprechen für das Gründen und welche dagegen, dafür das Blatt Fazit Rollenspiel für alle kopieren.
5'
45 Min.

Teil 3:
Fragenkatalog für das Gründer-Interview

UnterrichtsphaseHinweise zur UmsetzungMinuten
Vorbereitung

Ausdrucken der Arbeitsmaterialien M3 und M4 für alle Schülerinnen und Schüler.

 
Gruppenarbeit

Jeder Einzelne schreibt die wichtigsten Fragen an die Gründerin bzw. den Gründer auf (Arbeitsblatt M3; dann werden die Fragen entsprechend Arbeitsblatt M4 in der Gruppe gemeinsam gebündelt.

15'
Auswertung GruppenarbeitDie Fragen werden entsprechend den Themengebieten gebündelt und daraus ein einheitlicher Fragenkatalog entwickelt, der dann an die Gründerin bzw. die Gründer geschickt wird.7'
ModerationDas Moderatoren-Team wird von der Klasse festgelegt: Es erhält zur weiteren Vorbereitung das Arbeitsblatt M5.3'
25 Min.

4 Materialien und Aufgaben

M1
Drei Startup-Geschichten

  • Bildquelle: Workbook zur Vorbereitung eines Gesprächs mit Gründerinnen und Gründer, Start-up BW Young Talents

Rafy Ahmed: Founder/CEO MOROTAI GmbH
Rafy Ahmed lebt in Keltern (Nähe Pforzheim) und gründete mit 28 Jahren zusammen mit drei Freunden das Sportunternehmen MOROTAI. Er wurde in Hyderabad in Pakistan geboren, kam mit zwei Jahren nach Deutschland und hatte einen eher holprigen Start in seiner Schullaufbahn. Später studierte er Modedesign in Pforzheim. Er ist leidenschaftlicher Allround-Sportler, Basketballtrainer und Designer. Beim Sporttreiben geht es ihm nicht nur um Fitness und die Freude an der Bewegung, sein ästhetisches Auge blickt stets mit auf die Dinge. Sportler sollen sich wohlfühlen, und dazu gehört für ihn ganz klar auch ein stylisches Outfit, das auf ihre Bedürfnisse angepasst ist. „Multifunktionale Sportbekleidung für die beste Performance“ lautet der MOROTAI Slogan.

Der Name MOROTAI wurde von der Geschichte eines Kämpfers inspiriert: Nakamura Teruo kämpfte im zweiten Weltkrieg als chinesischer Soldat auf einer Insel gegen die niederländischen Truppen. Er verließ sie als letzter Krieger und gab ihr den Namen MOROTAI. Die Kraft und der Kampfgeist Nakamuras spiegelt sich nicht nur im Design der Sportkleidung wider, sondern vor allem in der Willensstärke und Überzeugung des Gründers Rafy Ahmed, der von sich selbst sagt: „Es ist wichtig zu wissen, was man will. Man muss sein Ziel klar vor Augen haben.“ Er selbst ist zuständig für alle Marketingmaßnahmen und Kooperationen. Als sein Berater und erster Investor (Geldanleger) ist Waldemar Wenzel seit der ersten Stunde an seiner Seite. Heute leitet er das Unternehmen als Geschäftsführer und ist verantwortlich für die Bereiche Retail (Verkauf), Logistik, Event und Messeplanung.

Mit der Gründung seines Unternehmens bündelte Rafy Ahmed seine Talente: Sport und Mode. Mittlerweile hat er sich einen Namen im großen Modegeschäft gemacht und sagt selbst: „MOROTAI zu gründen, war die wahrscheinlich beste Entscheidung meines Lebens.“

  • Recherchiere online genauer über die Entwicklung des Startups MOROTAI. Welche Augenblicke waren, deiner Meinung nach, die Meilensteine in der Entwicklung des Unternehmens?
  • Das Logo, die verwendeten Farben und die Webseite prägen den Unternehmensauftritt, also die sogenannte „Corporate Identity“. Wie wirkt diese auf dich?

     

  • Bildquelle: Workbook zur Vorbereitung eines Gesprächs mit Gründerinnen und Gründer, Start-up BW Young Talents

Maria Spilka: Mit-Gründerin Mädchenflohmarkt GmbH
Maria Spilka steht freudestrahlend vor einem Schuhregal, in dem sich sicherlich einige Schätze verbergen. Vom Pantoffel bis zum High Heel, vom T-Shirt bis zum Abendkleid, von Zara bis Gucci. Auf der Internetplattform Mädchenflohmarkt trifft klassisches Design auf die angesagtesten Trendmarken. Maria liebt Fashion und folgt mit der Gründung ihres eigenen Unternehmens ihrer persönlichen Vorliebe für Mode und Lifestyle. Ihr Anliegen ist es dabei aber auch, nachhaltiges Konsumverhalten zu fördern. „Vintage wird Fashion“ – warum alles neu kaufen, wenn es genügend ungeliebte, aber dennoch gut erhaltene und hochwertige Kleidungsstücke gibt, die in den Tiefen unserer Kleiderschränke darauf warten, getragen zu werden?

Als Maria Spilka, Thorsten Lückemeier und Peter Ambrozy den Online-Markt ins Leben riefen, war Maria gerade einmal 20 Jahre alt und studierte Wirtschaftswissenschaften in Hohenheim bei Stuttgart. Wenn sie sich heute an den Anfang ihrer Gründung erinnert, denkt sie auch an einige Herausforderungen: „Wir haben alles selbst gemacht. Wir mieteten ein kleines Büro. Thorsten hat die Pakete ausgepackt und die Produkte für die Webseite beschrieben. Ich war im Fotostudio und habe die Produkte fotografiert, während einer unserer Business Angels die Kleidungsstücke gebügelt hat. Auch die Kundenanfragen per E-Mail haben wir selbst beantwortet. Das war eine tolle Zeit, weil man in den Anfängen steckt, so inspiriert ist und einfach macht, aber es war auch alles sehr viel.“

Mit Mitte Zwanzig ein Startup zu wagen, das mittlerweile als Vorzeigeunternehmen in der Gründerszene gilt, ist eine Herausforderung. Aus der Sicht von Maria Spilka hatte ihr vergleichsweise junges Alter auch Vorteile: „Meine Jugendlichkeit, Neugier und eine gewisse Naivität, um Dinge zu hinterfragen – das war meine Glücksstrategie.“

  • Recherchiere online genauer über die Entwicklung des Startups Mädchenflohmarkt.Welche Augenblicke waren, deiner Meinung nach, die Meilensteine in der Entwicklung des Unternehmens?
  • Das Logo, die verwendeten Farben und die Webseite prägen den Unternehmensauftritt, also die sogenannte „Corporate Identity“. Wie wirkt diese auf dich?
  • Bildquelle: Workbook zur Vorbereitung eines Gesprächs mit Gründerinnen und Gründer, Start-up BW Young Talents

Alexander Zosel: Mit-Gründer Volocopter GmbH
Stellt euch vor, ihr macht Urlaub in einer Großstadt und wollt mit dem Taxi von eurem Hotel zum Stadtzentrum kommen. Um ein Taxi herbeizurufen, steht ihr jedoch nicht am Straßenrand, sondern hoch oben auf der Plattform eines Hochhauses. Auf Bestellung fliegt ein Luft-Taxi heran, welches optisch der Form einer übergroßen Drohne ähnelt und Volocopter genannt wird. Diese Vorstellung soll bereits in 10 Jahren Realität werden.

Alles begann mit dem Wunsch, etwas verändern zu wollen. Das Gründerteam von Volocopter beschäftigte die ansteigende Stau-, Abgasund Lärmproblematik in den Großstädten. Wie könnte man Nahverkehrsstrukturen anders denken, um diesem Problem Abhilfe zu schaffen? Der Gedanke für den ersten bemannten, voll-elektrischen und sicheren Senkrechtstarter der Welt war entstanden. Alles begann 2011 mit dem Bau eines Prototyps, nach dessen Testflug schnell klar wurde, es funktioniert! 2016 erhielt Volocopter die vorläufige Verkehrszulassung durch die deutsche Luftfahrtbehörde für einen 2-Sitzer-Volocopter und 2017 zeigte das Luftfahrt-Startup den ersten voll autonomen Flug eines Lufttaxis in Dubai.

Das Erfolgsgeheimnis des Unternehmens ist wohl ihr bunt gemischtes Expertenteam, welches Fachkenntnisse aus den unterschiedlichsten Bereichen mitbringt. Um eine solch innovative und komplexe Idee wie ein Luft-Taxi Wirklichkeit werden zu lassen, braucht es nämlich mehr als nur einen Tüftler und einen Denker. „Wir sind ein Team-Projekt und keine One-Man-Show“, betont auch Alexander Zosel, einer der Mit-Gründer von Volocopter in einem Studiointerview der Bruchsaler Rundschau. Er und Stephan Wolf kannten sich bereits aus gemeinsamen Jugendzeiten von der Skateboard-Halfpipe. Zunächst einmal war das Gründergespann ideal, um die ersten Entwürfe des Flugobjektes zu entwickeln. Das nötige Grundwissen dazu hatten sie. Für den 2-sitzigen Volocopter waren sie jedoch auf die Hilfe und Unterstützung anderer Experten angewiesen. Die eigenen Grenzen zu erkennen und gewisse Aufgaben an andere abgeben zu können, ist eine Stärke, die sich letztendlich auszahlt. Volocopter verwirklichen ihren Traum gemeinsam, als Team mit unterschiedlichen Fähigkeiten.

  • Recherchiere online genauer über die Entwicklung des Startups Volocopter GmbH. Welche Augenblicke waren, deiner Meinung nach, die Meilensteine in der Entwicklung des Unternehmens?
  • Das Logo, die verwendeten Farben und die Webseite prägen den Unternehmensauftritt, also die sogenannte „Corporate Identity“. Wie wirkt diese auf dich?

M2
Rollenspiel selbstständig oder angestellt*

Zielsetzung
Mithilfe des Rollenspiels könnt ihr Argumente für und gegen eine berufliche Selbstständigkeit sowie für und gegen eine angestellte Tätigkeit entwickeln. Indem ihr euch im Rollenspiel in die Lage unterschiedlicher Personen hineinfühlt, wird euch das Argumentieren aus der Situation heraus leichter fallen.

Spielanleitung
Die Story: David hat seine Eltern zum Kaffeetrinken eingeladen. Er will ihnen etwas Wichtiges mitteilen. Mit dabei ist Davids Freundin Anna. Außerdem hat David einen Berater von der Industrieund Handelskammer (IHK) als Verstärkung dazu gebeten. David will seinen Eltern und Anna eröffnen, dass er entschlossen ist, seine unbefristete Arbeitsstelle aufzugeben und sich selbstständig machen will. Seine Eltern sind dagegen, auch wenn sein Vater ihn zumindest verstehen kann. Davids Freundin bestärkt ihn prinzipiell. Der IHK-Berater liefert ermutigende Informationen zu den Geschäftsaussichten. Davids Ziel ist, seine Eltern von seinem Entschluss zu überzeugen.

Das Rollenspiel
Die Situation: Das Kaffeetrinken mit den Eltern, Davids Freundin und dem IHK-Berater soll durchgespielt werden. Dazu werden die Beteiligten auf ihre jeweiligen Rollen vorbereitet. Bildet deshalb bitte fünf Gruppen zur Vorbereitung von David, Davids Vater, Davids Mutter, Davids Freundin und dem IHKBerater. Versucht, euch in der Gruppe gemeinsam in die Person hineinzuversetzen und eine Gesprächsstrategie für die Person vorzubereiten. Dabei helfen euch die Rollenkarten. Nehmt euch dafür ca. 15 Minuten Zeit, dann solltet ihr in der Gruppe entscheiden, wer die Rolle anschließend beim Kaffeetrinken spielt.

Für das Kaffeetrinken solltet ihr euch ca. 20 Minuten Zeit nehmen, so dass alle Beteiligten ihre Argumente vorbringen können. Am besten setzen sich die ausgewählten Spielerinnen und Spieler mit ihren Rollenkärtchen um den Tisch. Die restliche Klasse sitzt in einem großen Kreis um die Spielerinnen und Spieler herum und beobachtet das Geschehen mit der Beobachterkarte.

Nach ca. 20 Minuten Diskussion muss David seine Entscheidung bekannt geben und begründen. Im Anschluss sollten die anderen „Rollenspieler“ eine Aussage dazu machen, was sie von der Entscheidung halten. In einer weiteren Runde werden alle miteinbezogen und diskutieren das Rollenspiel anhand der Fragestellungen auf der Beobachterkarte.

Wer sitzt am Kaffeetisch?

  • David. Er ist 25 Jahre alt, hat eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann absolviert und arbeitet seit drei Jahren als Mitarbeiter im Wareneinkauf eines Kaufhauses. Hier hat er vor allem mitbekommen, welche Hosen, Jacken, T -Shirts usw. bei Jugendlichen gefragt sind und welche nicht. Außerdem hat er die Erfahrung gemacht, dass vor allem Markenartikel für Jugendliche oft zu teuer sind. Das hat ihn auf die Idee gebracht, Markenklamotten für Jugendliche günstiger anzubieten: über einen Online Store, bei dem er die Kosten für ein teures Ladenlokal spart und so günstigere Preise anbieten kann.
  • Davids Vater. Er ist 55 Jahre alt und seit vielen Jahren Elektrotechniker in einer Maschinenbaufirma. Er findet Davids Entschluss, sich mit einem Textilien-Versand selbstständig zu machen, grundsätzlich okay und mutig. Er weiß, dass David gut in seinem Job ist. So gut, wie er in seinem. Und auch er hat, wie David, mit seinem Chef ab und an schon mal Ärger, wenn der Dinge anordnet, die er persönlich für falsch hält.
    Der Gedanke, sich beruflich auf eigene zu Füße stellen, ist ihm darum auch schon mal gekommen. Aber bei ihm war immer die Scheu größer als der Mut. Eine gute und feste Stelle aufgeben? Als Selbstständiger weiß man doch nie genau, wie die Geschäfte laufen.
  • Davids Mutter. Sie ist 54 Jahre alt und arbeitet halbtags als Sekretärin bei der Stadtverwaltung. Sie ist ganz klar gegen Davids Plan. Sein Entschluss, in unsicheren Zeiten eine sichere Stelle aufzugeben, macht sie fast krank. Immerhin muss sie auf ihrer Arbeitsstelle miterleben, wie immer mehr Stellen wegen knapper Finanzmittel gestrichen werden. Sie ist der Meinung, dass es geradezu ein Frevel ist, angesichts dieser Lage eine berufliche Sicherheit gegen die Unsicherheit einer eigenen Firma zu tauschen.
  • Davids Freundin Anna. Sie ist 23 Jahre alt. Sie hat einen guten Job als Dolmetscherin bei einer Veranstaltungsagentur und ist seit fünf Jahren mit David zusammen. Sie arbeiten beide ziemlich viel. Bei internationalen Konferenzen ist Anna ab und zu für ein paar Tage nicht zu Hause. Übers Heiraten und Kinderkriegen haben sie zwar schon mal laut nachgedacht, aber sie haben es nicht eilig. Das einzige Problem ist, dass sie sich schon jetzt wenig sehen.
  • Davids Berater von der Industrieund Handelskammer. Er ist 45 Jahre alt und bei der IHK spezialisiert auf die Beratung von Leuten, die sich selbstständig machen wollen. Er weiß, dass der Verkauf von Bekleidung im Internet gut funktioniert und er hält David für ausreichend qualifiziert. David hat ihn schon ein paarmal besucht und um Rat gebeten. Er versteht wirklich etwas von der Branche, in der er sich selbstständig machen will und hat ausreichend Berufserfahrung. Auch das Startkapital wäre da. Und die aktuellen Erfahrungen zum Internet-Einkauf geben David recht: Neben Büchern, Spielwaren und Eintrittskarten gehören Damenund Herrenbekleidung zu den Produkten, die am häufigsten über das Internet gekauft werden.

Rollenkarten Spieler

Rollenkarte David
Du bist fest entschlossen, dich selbstständig zu machen. Du weißt, was du kannst, und du willst es nun auf eigene Rechnung machen. Außerdem musst du dich bei deinen Entscheidungen bei der Zusammenstellung des Sortiments auch nicht dauernd mit deinem Chef rumärgern. Jetzt bist du der Chef! Du weißt schon, dass deine Mutter dich für verrückt erklärt, wenn du ihr erzählst, dass du deine feste Stelle aufgeben willst. Was wird dein Vater sagen? Der klagt doch selbst immer über die Reibereien auf seiner Arbeitsstelle. Deine Freundin ist schon irgendwie auf deiner Seite. Allerdings hat sie Angst, noch weniger von dir zu haben, wenn du noch mehr arbeiten musst.

Du beginnst das Spiel und stellst die Ausgangssituation her. Mit wem fängst du ein Gespräch an?

  • Wie kannst du deine Eltern davon überzeugen, dass es für dich das Richtige ist, einen eigenen Laden aufzuziehen?
  • Wie kannst du die Bedenken deiner Freundin zerstreuen, dass deine Selbstständigkeit eurer Beziehung schaden könnte?
  • Wer könnte dich dabei unterstützen? Wie?

Rollenkarte Vater
Du kannst Davids Entschluss, seine feste Stelle zu kündigen und sich mit einem Textilien-Versand selbstständig zu machen, gut verstehen. Auch du hättest im Lauf deines Angestelltendaseins gern die ein oder andere Idee, die dir an deinem Arbeitsplatz eingefallen ist, weiterentwickelt und dann selbst vermarktet. Du hast dich aber nicht getraut und dein Vater hätte dich auch nicht unterstützt. Du machst das anders. Du willst deinem Sohn aber schon auch sagen, dass man eine feste Stelle nicht einfach so aufgeben darf. Das muss zumindest alles gut überlegt sein. Was dir außerdem Kopfzerbrechen bereitet: Wie wird deine Frau auf deine Unterstützung reagieren? Sie ist gegen Davids Pläne. Du willst ihr nicht auf die Füße treten.

  • Wie kommst du aus dieser Zwickmühle heraus?
  • Wie kannst du David dazu bringen, gegen alle Widerstände das Richtige zu tun?
  • Wer könnte dich dabei unterstützen? Wie?

Rollenkarte Mutter
Für dich ist Davids Plan die reinste Schnapsidee. Du willst doch nur das Beste für deinen Jungen. Ist die Freiheit als Selbstständiger denn wichtiger als die wirtschaftliche Sicherheit? Ja, wenn David allein wäre. Aber er und seine Freundin wollen doch sicher auch mal heiraten und Kinder bekommen. Wie kann man nur so unvernünftig sein?

  • Wie kannst du David von seinem Plan abbringen?
  • Wer könnte dich unterstützen? Wie?

Rollenkarte Freundin Anna
Du kannst David zwar gut verstehen und bewunderst auch seinen Mut und seine Initiative. Du willst seinen Plänen ja auch nicht im Weg stehen. Aber wenn David seine eigene Firma hätte, würdet ihr euch noch seltener sehen. Das macht dir Angst. Was nützen dir die schönsten beruflichen Aussichten, wenn eure Beziehung dabei den Bach runtergeht? Und wenn es ums Geld gehen sollte: Zusammen verdient ihr doch wirklich genug.

  • Wie kannst du David unterstützen?
  • Wie kannst du gleichzeitig eure Beziehung unterstützen?
  • Wer könnte dir dabei helfen? Wie?

Rollenkarte IHK-Berater
Du bist überzeugt davon, dass David auf dem richtigen Weg ist und traust ihm die Unternehmensgründung zu. Du hast schon viele Gründerinnen und Gründer als Berater begleitet und dabei wurde immer deutlich: Ohne die Unterstützung des Partners geht es nicht. Der Beziehungspartner muss tolerieren, wenn der andere viel arbeitet und wenig zu Hause ist. Vorwürfe, Ärger und zusätzlicher Beziehungsstress: Das hält auf Dauer keine Gründung aus, bei der man ohnehin mehr als genug um die Ohren hat. Sorgen bereiten dir deshalb Annas Bedenken. Du setzt dich natürlich auch mit den Bedenken der Eltern auseinander.

  • Wie kannst du David beim Gespräch mit seiner Familie unterstützen?
  • Wie könnte man Probleme, die die anderen sehen, lösen?
  • Wer könnte dir dabei helfen?

Beobachterkarte
Ihr habt nun die Aufgabe, das Rollenspiel genau zu beobachten. Während die Spielerinnen und Spieler sich auf ihre Rollen vorbereiten, überlegt ihr, was ihr an dem Rollenspiel beobachten wollt. Dazu einige Hinweise und Fragen:

  • David will seine Eltern und seine Freundin Anna von seinem Entschluss überzeugen.
  • Erreicht er sein Ziel? Wenn ja: wie? Wenn nein: warum nicht?
  • Welche Argumente benutzen die Spielerinnen und Spieler?
  • Wer vertritt seine Meinung überzeugend?
  • Wer verhält sich eurer Meinung nach falsch?

     

Fazit Rollenspiel
Die wichtigsten Argumente

Das Rollenspiel ist beendet und David hat eine Entscheidung getroffen. Während eurer Vorbereitung und während des Spiels sind viele Argumente Pro und Contra zur eigenen Selbstständigkeit diskutiert worden. Hier könnt ihr die wichtigsten Argumente nochmals eintragen und gerne auch noch mehr, die euch unabhängig vom Rollenspiel dazu einfallen.

Was spricht deiner Meinung nach für das Gründen?

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Was spricht deiner Meinung nach gegen das Gründen?

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Weitere Argumente im Zusammenhang mit einer Gründung könnten sein:

Sich selbst verwirklichen
Du kannst aus deinen Interessen, Fähigkeiten, Vorlieben und in manchen Fällen sogar aus deinem Hobby ein Unternehmen aufbauen.

Zufriedenheit
Etwas, woran man glaubt, in ein Unternehmen umzuwandeln kann viel zufriedenstellender sein als einen angestellten Job zu haben, der keinen Spaß macht.

Gefahr des Scheiterns
Viele kleine Unternehmen scheitern. Wenn man schlecht plant, riskiert man, nicht nur das eigene Geld zu verlieren, sondern auch das anderer, die in das Unternehmen investiert haben.

Finanzielle Unsicherheit
Einnahmen können steigen oder fallen, je nachdem, wie erfolgreich das Unternehmen ist. Manchmal haben Gründerinnen und Gründer nicht genug Geld, um für sich selbst die notwendigen Ausgaben zu decken.

M3
Fragen sammeln

Bei dem Startup-Interview sollen eure Fragen im Mittelpunkt stehen. Damit ein flüssiges Gespräch gelingt, ist es wichtig, dass ihr euch schon jetzt so viele Fragen wie möglich überlegt!

1. Schritt: Nimm dir 10 Minuten Zeit und überlege, was du die Gründerin oder den Gründer gerne fragen würdest. Die Fragen können sich auf seine Geschäftsidee und das Unternehmen beziehen, seinen Werdegang, seinen beruflichen Alltag etc.

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M4
Fragen strukturieren

2. Schritt: Sortiert gemeinsam eure Fragen, indem ihr Überschriften wählt und die Fragen hier im Workbook notiert. Die Überschriften können sein: Schule und Ausbildung, typischer Alltag, persönlicher Werdegang, Familie und Beruf, Allgemeine Fragen.

Alltag:

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Schule/Ausbildung:

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Persönlicher Werdegang:

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Familie und Beruf:

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Sonstiges:

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M5
Richtig Moderieren

Das Moderatoren-Team
Bildet ein Moderatoren-Team, im Idealfall bestehend aus einer Schülerin und einem Schüler.

Ablauf der Moderation:
Begrüßung der Gründerin bzw. des Gründers:

  • Mit einem oder zwei Sätzen einen konkreten Bezug zur Person herstellen, wie Name, Position im Unternehmen, Name und Standort des Unternehmens. Außerdem Begrüßung der Gäste (Mitschülerin, Mitschüler, Schulleiter ...).

Anmoderation:

  • Kurze Einführung in das Thema: Was erwartet ihr von der Begegnung? Was fandet ihr bei der Vorbereitung besonders interessant?

Erläuterung des Ablaufs:
Welche Themenblöcke werden in welcher Reihenfolge angesprochen?

Fragesteller aufrufen:

  • Dabei immer mal wieder nachfragen, ob zu einzelnen Punkten weiterer Informationsbedarf besteht. Die Schülerinnen und Schüler ermuntern, neben den vorbereiteten Fragen auch die Fragen zu stellen, die sich aus dem Gespräch mit dem Gast neu ergeben haben.

Abschluss:
Dank an die Gründerin/den Gründer und an die Diskussionsteilnehmenden. Kurze Zusammenfassung, z. B. Blitzlicht der Diskussionsteilnehmenden: „Ich habe für mich aus dem Gespräch Folgendes mitgenommen ...“

Tipps für die Moderation:

  • Die Zeit im Blick haben:
    Vor der offiziellen Begrüßung nochmals mit der Gründerin bzw. dem Gründer sprechen, wie viel Zeit zur Verfügung steht.
  • Publikum miteinbeziehen
  • Gesprächsregeln beachten

5 Lösungsbeispiele

Für den Fragenkatalog wird ein Beispiel vorgestellt, das von Schülerinnen und Schülern des Albertus Magnus Gymnasiums in Stuttgart vorbereitet wurde:

Fragen an die Gründerin Maria Spilka

Zum Unternehmen:

  • Wann haben Sie gegründet
  • wie sind Sie überhaupt auf die Idee gekommen?
  • Was war damals Ihre Motivation: eher ökologische Gesichtspunkte oder ging es Ihnen vor allem um Mode?
  • Was waren die größten Probleme/Herausforderungen beim Start des Unternehmens?
  • Wurden Sie bei den einzelnen Stufen der Gründung beraten? Von wem?
  • Ohne welche Unterstützung hätten Sie es nicht geschafft?
  • Hatten Sie in der Branche ein Netzwerk? Kontakte?
  • Wie sind Sie mit der Konkurrenz umgegangen? Wie haben Sie Ihre Plattform bekannt gemacht?
  • Warum „Mädchen“-Flohmarkt – ist das nichts für Jungs?
  • Haben Sie die Marke geschützt?
  • Ab wann hatten Sie Angestellte?
  • Haben Sie zu Beginn einen Kredit aufgenommen, bzw. woher kam Ihr Startkapital?
  • Wann waren Sie aus den roten Zahlen? Hatten Sie später nochmals finanzielle Probleme?
  • Sind Sie stolz auf Ihr Unternehmen?
  • Werden Sie zukünftig weiter in Ihr Unternehmen investieren oder wollen Sie weitere Unternehmen gründen bzw. sich an weiteren Unternehmen beteiligen?

Persönliches:

  • Was haben Ihnen Schule/Studium für die Gründung und Führung eines Unternehmens gebracht?
  • Was waren Ihre eigentlichen Zukunftspläne? Wollten Sie schon immer gründen?
  • Was hätte Sie daran hindern können, sich selbstständig zu machen?
  • Wie haben Ihre Eltern und Freunde auf die Gründung reagiert?
  • Konnten Sie auch nach der Gründung in Urlaub fahren?
  • Haben Sie genügend Zeit für sich und für die Familie?
  • Haben Sie schwerwiegende Fehler gemacht – wie sind Sie damit umgegangen?
  • Welche Eigenschaften benötigt man als Gründerin?

Eventuelle Schlussfrage:

  • Würden Sie die eigene Unternehmensgründung weiterempfehlen?