ERFOLGsbasis

Die Selbstführung einer Führungskraft ist die Basis des Erfolgs – des eigenen und ihres verantworteten Führungsbereichs. Die Selbstführung wirkt auf die eigene Leistungsfähigkeit und auch auf das gesamte Führungshandeln. Hier liegt der Ursprung jeglicher Führungskraft. Die eigene Haltung, der Umgang mit Gefühlen oder typische Reaktionsweisen wirken (im Guten wie im Schlechten) auf den Erfolg der Managementaufgaben ebenso ein wie auf die Qualität der Beziehungen. Daher können Führungskräfte durch Bewusstheit und die Erweiterung ihrer inneren Wahlfreiheit aus eigener Kraft die Basis für ihren Führungserfolg legen. Auch die beste Selbstführung hat ihre Grenzen. Diese werden besonders schnell erreicht, wenn der Rahmen im Unternehmen nicht stimmt. Daher müssen im Unternehmen auch die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass die Führungskräfte so wirken können, wie es benötigt wird. Die Führungsrolle und vor allem der Führungsauftrag bieten dafür eine solide Basis.

Die Gestaltungsfelder
Selbstführung bildet das Wirkfeld „Wirken über die eigene Person“ ab. Wenn Führungskräfte ihre Sachaufgaben und ihren Managementjob beherrschen, ist dies der wirksamste Ansatzpunkt zur Verbesserung der Führungsqualität und der Resultate. Führungskräfte, die hierfür einen Zugang haben, sind bestens aufgestellt, ihre exponierte Stellung präsent, wirkungsvoll, erfolgreich und auch auf Dauer auszufüllen. Durch eine gute Selbstführung können Führungskräfte im Alltag wie auch in Grenzsituationen den Überblick wiederherstellen und wirkungsvoll handeln. Der Schlüssel dafür ist die Bereitschaft, die eigene Komfortzone zu verlassen, um sich selbst und das eigene Führungshandeln im Hinblick auf dessen Wirkung zu reflektieren.

Führungsrolle. Wie viel, welche Art und auf welche Weise ein Unternehmen Führung braucht, kann verschieden sein. In einem Fall sollen sie stärker im Hintergrund agieren, im nächsten kann Kontrolle eine zentrale Rolle spielen und einem anderen Unternehmen braucht es Führungskräfte, die als Kulturträger mit gutem Beispiel vorangehen. Die Vorstellung „Welche Art von Führung benötigt wird?“ richtet sich am Bedarf eines Unternehmens aus und sollte weniger eine individuelle Stilfrage sein. Hier ist die Geschäftsführung in der Pflicht, die erforderlichen Führungsrollen zu beschreiben, damit die Führungskräfte sich daran orientieren können und das Unternehmen die Führung bekommt, die es benötigt. Bei größeren Mittelständlern ist es zudem hilfreich, zwischen den Rollenanforderungen der verschiedenen Führungsebenen im Betrieb zu unterscheiden (mehr dazu: Kapitel 5. „Führung von Teams, Abteilungen oder Unternehmen – die feinen Unterschiede“).

Der Führungsauftrag beschreibt die (Leistungs-) Ziele einer Führungskraft. Der Auftrag enthält alles, was die Führungskraft mit dem ihr anvertrauten Bereich erreichen und umsetzen soll. Das Unternehmen – oder die Führungskraft der Führungskraft – gibt damit die notwendige Orientierung und Verbindlichkeit für erfolgreiches Handeln. Fehlt dieser Auftrag, kann es passieren, dass sich die Führungskräfte mit ihren Ressourcen, Budgets und ihren Mitarbeitern – auch besten Gewissens – eigene Ziele suchen. Die Folge davon ist, dass der Bereich ein Eigenleben führt und nicht mehr mit dem Unternehmen und seinen Zielen verbunden ist. Das heißt, damit Führung wirksam wird, braucht auch sie ein verbindliches Ziel und die Orientierung am Großen und Ganzen (mehr dazu: Kapitel 5. „Führung braucht Führung“).