Ohne die Eltern geht es nicht

Eltern und Lehrer beeinflussen die Berufswahl Jugendlicher wesentlich. Sie sollten darum wissen, wie Sie mit diesen „Influencern“ = Beeinflussern umgehen sollten (siehe ebenfalls Leitfaden 2).

80 Prozent der Jugendlichen wünschen sich die Unterstützung und den Rat der Eltern – auch bei der Praktikumssuche sprechen sie ein gewichtiges Wort mit. Aber: Die Eltern wissen nicht selten wenig über die Ausbildungsberufe und bedürfen daher selbst Auskünfte von Ihnen. Insbesondere der Baubranche und den Bauberufen gegenüber haben sie große Vorurteile, die es auszuräumen gilt. Also wie erreichen und informieren Sie diese? Eine gute Idee ist ein „Berufswahlzettel für Familie und Freunde“, wie ihn die HWK Hannover anbietet (siehe Abbildung 3 auf der folgenden Seite). Lassen Sie die Jugendlichen diese Seite von Eltern, Verwandten und Bekannten ausfüllen. Es liefert Ihnen zusätzliche Eindrücke und bezieht vor allen Dingen die Eltern mit ein – mit denen Sie dar- über auch ins Gespräch kommen können.

Wenn der Aufwand nicht zu hoch ist, legen Sie eine eigene Unterseite auf Ihrer Website an, die sich direkt an Eltern richtet (etwa: „Beste Zukunftsperspektiven für Ihr Kind“): eine gute Möglichkeit, um diese in die Berufswahl miteinzubeziehen. Aber auch regionale Praktikums- und Ausbildungsbörsen oder Events bei den Bildungszenten der Bauwirtschaft bieten die Gelegenheit, um mit Eltern in Kontakt zu kommen.

Führen Sie beispielsweise Bewerbungstrainings im Rahmen eine Schulkooperation durch? Dazu könnten Sie auch Eltern einladen, die durchaus an solchen Kursen teilnehmen.

Eltern haben manchmal andere Vorstellungen von den Stärken und Talenten ihrer Kinder als diese selbst. Darum ist es erfolgversprechend, wenn die Eltern ihre Kinder bei bestimmten, berufsorientierenden Aufgaben erleben. Diese Idee steckt hinter den „ElternSchüler-Werkstätten“, die es bei der IHK Heilbronn-Franken gibt. In Leitfaden 4 finden Sie das Beispiel der Bauunternehmung Bernhard Heckmann, wo Eltern mit in die Aktionstage eingebunden werden. Vielleicht können auch Sie die Eltern der Schüler mit zu Ihren Aktionstagen einladen, mit anderen Ausbildungsbetrieben eine ähnliche Veranstaltung an Schulen Ihrer Region oder in den Betrieben organisieren.

Im Leitfaden 2 finden Sie noch mehr Maßnahmen, mit denen Sie Eltern erreichen können.