In Deutschland sind rund 1,3 Millionen Personen zwischen 18–64 Jahren dabei, konkrete Schritte zu unternehmen, um ein eigenes Unternehmen zu gründen (Global Entrepreneurship Monitor Deutschland 2018/2019). Wenn Sie aktuell mit dem Gedanken spielen, sich selbständig zu machen, kommen unterschiedliche Gründungsarten in Frage: Eine Neugründung – die häufigste Form der Selbständigkeit, eine Ausgründung aus ihrem bisherigen Arbeitsverhältnis und Unternehmen heraus, oder das Franchising. Die Option der Unternehmensnachfolge kann für Sie jedoch ebenfalls eine Überlegung wert sein.
Eine Neugründung ist für Sie der richtige Pfad, wenn Sie:
- eine eigene Idee mit viel Kreativität und Erfindergeist vom ersten Prototyp bis hin zu einem tragfähigen Produkt oder einer Dienstleistung entwickeln möchten.
- ein Team aufbauen und gemeinsam wachsen lassen wollen.
- ein neues Geschäftsmodell ausarbeiten, testen und validieren möchten.
- erste Kundinnen und Kunden für Ihre Angebote begeistern können.
- eine neue Marke aufbauen und durch Pressearbeit und Marketing bekannt machen wollen.
Eine Unternehmensnachfolge ist für Sie eine interessante Möglichkeit, wenn Sie:
- es sich vorstellen können, auf ein bewährtes Geschäftsmodell aufzubauen – und dieses möglicherweise „digitalisieren“ können.
- schon vorhandene qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen und inspirieren können.
- etablierte betriebliche Strukturen und Strategien weiterführen oder weiterentwickeln wollen.
- für bereits vorhandene Kundinnen und Kunden einen Mehrwert schaffen möchten.
- am Markt bekannte und geschätzte Produkte oder Dienstleistungen schrittweise innovativ fortentwickeln wollen.
Die Variante der Unternehmensnachfolge bietet Ihnen den großen Vorteil, dass schon von Tag eins an Einnahmen vorhanden sind. Mit diesen können Sie beispielsweise einen von Ihnen für die Übernahme des Betriebes aufgenommenen Kredit kontinuierlich tilgen (RKW Magazin 3/2019, S. 39-41).
Es ist gut möglich, erste Schritte hin zu einer Unternehmensübernahme digital von Ihrem Wohnzimmer oder Garten aus anzugehen:
Auf der mehrsprachigen Informationsplattform Nachfolge-in-Deutschland (www.nachfolge-in-deutschland.de) der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) erhalten Sie durch den „Nachfolg-O-Mat“ einen wissenschaftlich fundierten umfassenden Überblick über das Thema Nachfolge sowie eine individuelle Auswertung zu Ihrem aktuellen Wissensstand. Mit Hilfe des Nachfolgewikis können Sie sich intensiv in zahlreiche Aspekte der Unternehmensübername einlesen. Mit dem Nachfolgelabor steht Ihnen ein digitales Lerncenter zur Verfügung. Der Nachfolgefahrplan gibt einen Überblick, wie eine Nachfolge abläuft und welche wichtigen Punkte dabei zu beachten sind.
In der Online-Nachfolgebörse nexxt-change (www.nexxt-change.org), die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gemeinschaftlich betrieben sowie von DIHK, ZDH, DSGV und BVR unterstützt wird, können Sie sich einen Überblick darüber verschaffen, welche Unternehmen in Ihrer Region zum Verkauf stehen.
Die Gründerplattform (www.gruenderplattform.de/unternehmensnachfolge) erklärt, wie mit einer Unternehmensnachfolge ein vielversprechender Weg in die Selbstständigkeit eingeschlagen werden kann.
Mit den Online-Angeboten wird das Thema Unternehmensnachfolge lebendig. Sie können ganz individuell für sich persönlich prüfen, ob diese Gründungsart Ihnen entspricht. Denn es kann, aber muss nicht immer eine Neugründung sein, die der beste Weg in Ihre berufliche Selbständigkeit ist.
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