Zum Einstieg
Im Rahmen des ESF Plus-Programm Zukunftszentren setzt das RKW Kompetenzzentrum mit drei weiteren Verbundpartnern das Zentrum Zukunft der Arbeit um. Eine zentrale Aufgabe ist, das Wissen aus den Regionalen Zukunftszentren zu bündeln und die überregionale Vernetzung zu fördern. In der Kampagne #ZukunftKMU stellen wir Good Practice Beispiele – in unterschiedlichen Formen, unter anderem in unserer Podcastreihe „Zukunftsmusik“ – aus der Beratung- und Qualifizierung von Unternehmen mit den Regionalen Zukunftszentren vor. Heute mit einem Beispiel aus Thüringen.
Das Unternehmen – von der Übernahme zur „neuen“ Betriebskultur
Wie nachhaltiges Wirtschaften in der Praxis aussieht zeigt die GEMES Abfallentsorgung und Recycling GmbH aus Thüringen. Das Unternehmen ist seit über drei Jahrzehnten ein Partner in der Region für die umweltgerechte Entsorgung und Verwertung von Abfällen. Seit Sascha Richter 2021 die Geschäftsführung übernommen hat, möchte er die ökologische Verantwortung noch stärker im Betrieb voranbringen – und setzt auf nachhaltige Entsorgungswege durch moderne Technik, transparente Prozesse und hohe Umweltstandards. Ein weiteres Anliegen stellte für den Geschäftsführer Sascha Richter das Abholen der Rund 50 Mitarbeitenden dar, die er im Zuge der Unternehmensübernahme mit übernommen hat. Für den Geschäftsführer war schnell klar, dass dieser Wandel keines Falls dem Zufall überlassen bleiben sollte.
(…) Mit mir kam jetzt sicherlich auch noch mal eine andere Art rein. Ja, weil klar – es ist ein Unterschied, ob der Geschäftsführer das „Ding“ hier aufbaut und sich einfach mit dem Unternehmen sich entwickelt oder ob jetzt ein ganz neuer Impuls reinkommt (…). Sascha Richter, Auszug aus dem Podcast.
Mit dem Wunsch nach einem neuen Blick auf die Arbeitswelt im Unternehmen suchte der Geschäftsführer das Gespräch mit Oliver, Zimmermann – Coach und Berater aus dem Regionalen Zukunftszentrum, Zentrum Digitale Transformation Thüringen (ZeTT). Denn, so Sascha Richter, die eigene Personalentwicklung und Personalarbeit braucht auch immer ein gemeinsames Nachdenken über diese im Unternehmen.
Man kann es [Personalentwicklung] nicht richtig machen. Man kann es super gut machen aber man macht immer Fehler – und das ist dann auch der Schwenk zu Oliver gewesen (…). Sascha Richter, Auszug aus dem Podcast.
Den Auftakt bildete eine Mitarbeiterbefragung, in deren Fokus die Beteiligung und Optimierung von Zusammenarbeit sowie ein allgemeines Stimmungsbild im Unternehmen stand und neue Räume für neue Denkweisen und mehr Mitgestaltung schaffte.
Beratung – der Startschuss für Kulturwandel
Unter dem Leitmotiv „Arbeitswelten neu denken – Klarheit, Mitbestimmung und Zufriedenheit“ entwickelte sich eine vertiefte Beratung, die in eine zielgerichtete Qualifizierung der Mitarbeitenden mündete. Sie bildete den Startschuss für einen intensiven Entwicklungsprozess im Hinblick auf die Ausarbeitung einer gemeinsamen Zielsetzung und -erreichung – ausgehend von den Stimmen und Perspektiven aller Mitarbeitenden. Im Mittelpunkt stand die Sensibilisierung für den kulturellen Wandel im Unternehmen und die Förderung von Fähigkeiten kooperativer und offener Zusammenarbeit.
Welche Maßnahmen wurden initiiert – vom Anspruch in die Praxis eines Kulturwandel
In mehreren Workshops mit Führungskräften und Mitarbeitenden wurden gemeinsam und schrittweise Veränderungen in der Kommunikation, Zusammenarbeit und Mitbestimmung realisiert und zukünftige Ziele – bis zum Jahr 2030 entwickelt.
- Abläufe analysiert, verschlankt und professionell neu aufgesetzt.
- Ein Organigramm mit klaren Zuständigkeiten erarbeitet.
- Den internen Austausch offener, strukturierter und wertschätzender gestalten.
Die Verbindung aus Mitarbeiterfeedback, Beratung und Qualifizierung hat zu klareren Strukturen und einer neuen Qualität der Zusammenarbeit geführt. Die Ergebnisse – von strategischen Zielen bis zur gelebten Kommunikationskultur – werden jetzt tief in unsere Unternehmens-DNA verankert. Geschäftsführer Sascha Richter.
Das Beispiel hat Ihr Interesse geweckt?
Mehr Hintergründe und Stimmen aus dem Projekt finden Sie in unserer 7. Podcast-Folge "Zukunftsmusik" hier erzählen wir die ganze Geschichte – klicken und reinhören lohnt sich!

Episode 7: Mitbestimmen statt Mitlaufen: Kulturwandel in der Kreislaufwirtschaft
In unserer siebten Episode tauchen wir in die Kreislaufwirtschaft ein und sprechen mit Sascha Richter von GEMES Abfallentsorgung und Oliver Zimmermann vom Zukunftszentrum Thüringen (ZeTT). Sascha hat vor knapp vier Jahren die Geschäftsführung des Betriebs übernommen, der seit 1991 im thüringischen Schöngleina existiert.
Förderinformationen

Das Projekt „Zentrum Zukunft der Arbeitswelt“ (ZZA) wird im Rahmen des Programms „Zukunftszentren“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert. Das „Zentrum Zukunft der Arbeitswelt“ wird ergänzend durch den Freistaat Sachsen, vertreten durch das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz, kofinanziert.
Laufzeit des Projekts
Januar 2023 - Dezember 2026
- © Sakorn Sukkasemsakorn / iStock.com – iStock-1469393240_GEMES.jpg
- © Das Zentrum Zukunft der Arbeitswelt / Privat/Non-kommerziell – ZZA-Zukunftsmusik-Ep07-3k.jpg