Über die Gewerbeanmeldung informieren

Neben der Auffindbarkeit von Informationen ist ihre Verständlichkeit und Vollständigkeit von großer Bedeutung. Nur wenn eine gründende Person versteht, was sie wie, wo und bis wann erledigen muss, kann die Gründung rechtssicher digital vorgenommen werden. Sind die Informationen hingegen nicht ausreichend ausführlich oder verständlich, verzögert sich die Gründung um die Zeit der Klärung von Rückfragen.

Bei den simulierten Gründungen wurden bei 78 der 90 Kommunen Informationen zur Gewerbeanmeldung auf der Webseite gefunden. Von diesen erläutert der Großteil der Gemeinden die wichtigsten Schritte zur Gewerbeanmeldung, sodass die gründende Person einen Überblick über das Verfahren erhält. Bei den restlichen 31 % der Kommunen (18 % keine oder kaum Informationen sowie 13 % nur Texte aus Rechtsnormen) besteht leicht zu realisierendes Optimierungspotenzial, was die Informationsfülle betrifft.

Nur wenn eine gründende Person versteht, was sie wie, wo und bis wann erledigen muss, kann die Gründung rechtssicher digital vorgenommen werden.

Die zwölf Kommunen, welche auf die Darstellung eigener Informationen verzichten, verweisen die gründende Person direkt auf ein Portal. Dies ist durchaus sinnvoll, wenn auf dem verlinkten Portal alle notwendigen Informationen vorhanden sind.

Abbildung 4 zeigt jedoch, dass dies nicht unbedingt der Fall ist. Der Großteil (54 %) der einheitlichen Ansprechpartner und Landesportale gibt die wichtigsten Schritte und mehr wieder. Die kommunalen Portale hingegen stellen eher weniger Informationen zur Verfügung. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass sich kommunale Portale auf die Erfassung der Daten konzentrieren, während bei den einheitlichen Ansprechpartnern und Landesportalen der gesamte Prozess abgebildet wird.

Zusätzlich zu Umfang und Qualität der gegebenen Informationen erfassten die Mystery Shopper, ob ihnen das Verfahren der Gewerbeanmeldung eindeutig kommuniziert wird. Bei dem Großteil der untersuchten Kommunen ist das der Fall. Bei rund 40 % war aus Sicht der Mystery Shopper hingegen nicht herauszulesen, was wie und wann an wen übermittelt werden muss. Solche fehlenden Auskünfte erschweren den digitalen Unternehmensstart, da die gründende Person zunächst herausfinden muss, was genau zu tun ist. Da digitale Interaktionsmöglichkeiten noch nicht flächendeckend verfügbar sind (vgl. Kapitel „Rückfragen klären“), steigt außerdem die Wahrscheinlichkeit für einen Medienbruch enorm. Kommunen, die wenige Informationen zum Verfahren auf ihrer Webseite haben, könnten demnach durch die Verdichtung ihrer Informationen den durchgängig digitalen Unternehmensstart begünstigen.