Mitarbeiterbefragung

Mitarbeiterbefragung

Vergleichbar mit der Unternehmerbefragung wurden die Beschäftigten gefragt, wo sie betriebliche Hindernisse für das Anbieten von Suchtprävention sehen (Abbildung 8). Während die Antworten bei den Unternehmern sehr homogen ausfallen, gibt es zwischen den beiden Branchen größere Unterschiede.

Mit insgesamt 57 Prozent sieht die Mehrheit der Beschäftigten keine Probleme in ihren jeweiligen Unternehmen, die Anlass für suchtpräventive Maßnahmen sein könnten, wobei dies insbesondere im Handel mit 61 Prozent am stärksten angegeben wird. Im Bereich Metall sind die beiden Gründe "Unkenntnis über geeignete betriebliche Maßnahmen" (48 Prozent) und "kein Interesse der Führungskräfte" (44 Prozent) auf gleichem Niveau. Diese beiden Gründe sind im Handel nicht relevant. Übereinstimmend schätzen die beiden Branchengruppen den Widerstand der Mitarbeiter gegenüber Suchtprävention als sehr gering ein (Abbildung 8).

Auffällig sind die Unterschiede zwischen den Branchen: Dass keine Probleme im Betrieb vorhanden sind, wird sehr stark von Mitarbeitern aus dem Bereich Handel vertreten, mit deutlichem Abstand vor den anderen angegebenen Hindernissen. Im Bereich Metall sind die Aussagen – möglicherweise auch aufgrund der geringen Teilnehmerzahl – unklarer, Unkenntnis über geeignete Maßnahmen wird sogar höher bewertet als das Desinteresse der Führungskräfte.

Insgesamt stimmen die Angaben der Mitarbeiter – bei leicht veränderten Antwortmöglichkeiten – mit denen der Unternehmen überein (Abbildung 5).

Die Mitarbeiter sollten sich auch dazu äußern, woher sie sich Informationen zu den Themen Gesundheit, Arbeitsschutz oder Suchtprävention beschaffen. An erster Stelle wird hier das Internet genannt (77 Prozent), gefolgt von der Krankenkasse (65 Prozent), der Tagespresse (45 Prozent) und den Kollegen (42 Prozent). Offizielle Anlaufstellen wie der Betriebsarzt oder der Betriebsrat werden dahingegen weniger kontaktiert.

Dass die Berufsgenossenschaft insbesondere im Metallbereich als so wichtige Anlaufstation benannt wird, kann möglicherweise eine Verzerrung durch die Verteilung der Fragebögen über die Berufsgenossenschaft sein.

Die Mehrheit der befragten Mitarbeiter spricht sich dabei gegen eine verstärkte Suchtprävention in ihren Betrieben aus. Auf einer Skala von 1 ("nein, ist nicht nötig") bis 5 ("ja, auf jeden Fall") fallen die meisten Stimmen auf die 1 (24 Prozent) und die 2 (28 Prozent). Mit 10 Prozent sprechen sich die wenigsten Mitarbeiter dafür aus "auf jeden Fall" eine verstärkte Suchtprävention haben zu wollen.

Während sich die befragten Unternehmer bei dieser Frage sehr einheitlich dafür ausgesprochen haben, dass das Thema keiner verstärkten Priorisierung bedarf (vgl. Abbildung 7), sind die Mitarbeiter auf der Skala verteilter, wobei auch Unterschiede zwischen den Branchen bestehen. Die Mitarbeiter des Bereichs Handels sehen es – mit einigen Ausreißern – ähnlich wie die Unternehmer der Branche, dass das Thema nicht stärker thematisiert werden sollte (Abbildung 10). Die Mitarbeiter aus dem Bereich Metall räumen diesem Thema insgesamt jedoch eine höhere Relevanz ein; die Antworten verteilen sich (bei der kleinen Stichprobe) ohne erkennbare Tendenz über alle vorgegebenen Antwortmöglichkeiten.

Zusammenfassung

Während die Unternehmer das Thema ablehnend betrachten und es nicht als notwendig erachten, das Thema stärker im Betrieb zu verankern, zeigen die Mitarbeiter ein höheres Interesse. Dies kann auch dadurch begründet sein, dass die Mitarbeiter mehr Auffälligkeiten bei ihren Kollegen beobachten, wie es bereits beschrieben wurde.

Anders als die Unternehmer suchen sich die Mitarbeiter verstärkt über das Internet sowie über die Krankenkassen die benötigten Informationen. Die Berufsgenossenschaft wird insbesondere im Metallbereich jedoch als wichtige Informationsquelle angesehen.