Phase 4: „Organisieren & Umsetzen“

Vieles ist ab hier allgemeines Handwerkszeug des Projektmanagements und der Appell an Kommunikation, der meist da, wo er am nötigsten ist, am wenigsten ankommt. Es folgen dennoch einige Aspekte für das „Organisieren & Umsetzen“, die oft eine günstige Hebelwirkung versprechen. Operationalisieren Sie Ihre Entscheidungen, die das Ergebnis der vorherigen Phase darstellen, nach Machbarkeit, Dringlichkeit und wechselseitiger Abhängigkeit, um sie umsetzbar zu machen. Ergebnisse sind mehr oder weniger detaillierte Maßnahmen- und Umsetzungspläne: Wer erledigt was bis wann und woran wird der Erfolg festgemacht? Nicht umsonst ist auch diese Phase aber kreisförmig angelegt. Denn Einschätzungen können sich als falsch erweisen, Umwelten sich verändern und Erfahrungen vieles in neuem Licht erscheinen lassen. Terminieren Sie daher vor Beginn der Umsetzung einen Reviewprozess, in dem Sie die Zwischenergebnisse kritisch hinterfragen – verlässlich und in relativ kurzen Abständen.

Schenken Sie diesen Reviewterminen die gebotene Beachtung und scheuen Sie sich nicht davor, unter der verbesserten Informationslage Ziele anzupassen oder gar zu verwerfen und neu in die Zielfindung einzusteigen, das heißt in die vorherigen Phasen des Geschäftsmodellentwicklungsprozesses. Im Mittelstand scheint genau dies den Kern der vielfach geforderten „Agilität“ und der so oft bewiesenen „Flexibilität“ auszumachen.

Fragen, die es sich zu stellen lohnt:

  • Welche strategischen Maßnahmen und Projekte stoßen Sie an?
  • Mit welchen Maßnahmen wollen Sie Risiken bearbeiten und im Blick behalten?
  • Was wollen Sie künftig nicht mehr machen und wie wickeln Sie das ab?
  • Welche strukturellen Anpassungen sollen die Zielerreichung unterstützen?
  • Wie passen Sie die Zusammenarbeit und Führung an?
  • Welche Zwischenergebnisse werden auf den Prüfstand gestellt?
  • Bei welchen Indikatoren ist sofortiges Handeln gefragt?
  • Wie wollen Sie mit Abweichungen umgehen und was heißt das für den weiteren Prozess?

Praxistipps:

  • Die Zukunft ist ungewiss und Pläne produzieren Abweichungen. Dies liegt in der Natur der Sache. Mehr noch: Es ist so wenig ratsam wie realistisch, sich auf alle Eventualitäten einzustellen. Daher ist bei der Auswertung des bisher Erfolgten immer auch der Blick über den „Tellerrand“ gefragt.
  • Veränderungen produzieren stets auch Betroffene und womöglich Verliererinnen und Verlierer. Je nach Situation ist ein passender Umgang gefragt, der selten auf „Ignorieren“ oder „Mitnehmen“ zu reduzieren ist. Achten Sie auf Widerstand und Personen, die etwas verlieren.
  • Das Bestehende hat häufig eine erhebliche Beharrungstendenz. Problematische Muster – psychologischer Natur oder auf Team- bzw. Organisationsebene – reproduzieren sich oft genug erneut, sobald der Alltag wieder einkehrt. Hier ist ein langer Atem, ein waches Auge und manchmal auch Unterstützung gefragt, sei es etwa durch ein Führungskräfte-Coaching für die Geschäftsleitung oder die Unterstützung von Schlüsselpersonen durch eine Assistenz.

Ausgewählte Arbeitsmaterialien

Tool: Strategische Roadmap
Leitinstrument zur Strukturierung und Ergebnisdokumentation in der Phase „Organisieren & Umsetzen“

Tool: Innovationsparadoxon
Was spricht für oder gegen das alte bzw. neue Geschäftsmodell?

Tool: Systematische Müllabfuhr
Wovon verabschieden und entlasten Sie sich in Zukunft?

Tool: Strategiereview
Was haben Sie geschafft und wie geht es weiter?

Hinweis: Diese und weitere hilfreiche Tools finden Sie inklusive Vorlagen, Beispiele und Anleitungen in unserer Toolbox.

Abbildung 6: Phase „Organisieren & Umsetzen“. Quelle: Eigene Darstellung