Hinterfragen Sie Ihr Geschäftsmodell

Dass es sich bei einem Businessplan lediglich um Schätzungen auf Basis bisheriger Entwicklungen und vermuteter Prozesse handelt, ist klar. Die wenigsten Businesspläne bewahrheiten sich in der Praxis, und ein Businessplan ist eigentlich nie richtig „fertig“. Dennoch öffnet Ihnen ein gewissenhaft ausgearbeiteter Businessplan so manche Tür. Er ist die Manifestation des Geschäftsmodells Ihres Unternehmens. Und dieses Geschäftsmodell wandelt sich: Es muss daher gerade in den frühen Phasen strategisch entwickelt und gut durchdacht werden.

Ihr Geschäftsmodell: Was es zu beachten gilt!
Das Geschäftsmodell zeigt auf, wie Ihr Unternehmen funktioniert und wie Sie Gewinne erwirtschaften. Grundsätzlich soll es Ihnen helfen, die Schlüsselfaktoren des Unternehmenserfolges oder Misserfolges zu verstehen, zu analysieren und zu kommunizieren. Erfolgreiche moderne Gründungen orientieren sich meist stark an ihren Kunden. Wo früher hauptsächlich der Gründer alleine „in seinem Büro“ entschieden hat, gewinnen gezielte Kundeneinblicke zunehmend an Bedeutung. Die Qualität und Geschwindigkeit, mit der Sie als Gründer von Ihren Kunden lernen, kann ein erheblicher Wettbewerbsvorteil im Innovationsgeschäft sein. Anders gesagt: Es reicht nicht mehr, selbst von seiner Idee überzeugt zu sein, der potenzielle Kunde ist mindestens genauso entscheidend für den Erfolg Ihres Geschäftsmodells. Um den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, sollten Sie zuvor den konkreten Bedarf Ihrer Kunden ermitteln. Hierfür kommen verschiedene Marktforschungsmethoden in Frage, die je nach Gründungsvorhaben mehr oder weniger Sinn ergeben.

Marktforschung: Welches Kundenproblem löst Ihre Idee?
Von Beginn an ist es also wichtig, dass Sie das Angebot Ihres Unternehmens auf die Wünsche Ihrer Kunden ausrichten. Darüber hinaus hilft Ihnen die Markforschung, sich mit entsprechenden Daten sichtbar am Markt zu positionieren. Aber der Sinn von Marktforschung geht viel weiter: Er berührt fast alle Elemente eines Geschäftsmodells und bietet Entscheidungsgrundlagen für zahlreiche weitere Unternehmensbereiche. Aufgrund der Interaktion mit Ihren Kunden können Sie zum Beispiel geeignete Werbe- und Kommunikationsstrategien erarbeiten oder Ihr Produktionsprogramm passender erstellen.

Aufgaben und Ziele der Marktforschung
Das frühzeitige Erkennen der Kundenwünsche und Trends in der Marktentwicklung ist von großer Bedeutung. Die Marktforschung untersucht daher folgende Entwicklungen:

  • die Bedürfnisse und Probleme der Kunden,
  • die Situation auf den entsprechenden Handelsmärkten,
  • die Risiken und Chancen in den einzelnen Kundengruppen,
  • die Positionierung der Konkurrenz auf dem Markt und
  • das Verhalten der Kunden und der Konkurrenz.

Die entsprechenden Daten und Erkenntnisse können Sie mit Hilfe einer empirischen Erhebung ermitteln. Die Analyse der Daten und deren verständliche Aufbereitung für Ihre Entscheidungsgrundlage gehört ebenso in den Aufgabenbereich der Marktforschung.

Qualitative und quantitative Marktforschung
bhängig von Ihren Zielen müssen Sie zwischen qualitativer und quantitativer Marktforschung unterscheiden. Bei quantitativer Marktforschung können Sie Statistiken und Kennzahlen über Ihren Markt ermitteln, zum Beispiel der Marktanteil oder das Marktwachstum. Mit der qualitativen Marktforschung können Sie die Verhaltensweisen der Kunden am Markt verstehen sowie deren Einstellungen und Wünsche erforschen.

Die Marktforschung greift dabei auf spezielle Methoden zurück. So erfolgen beispielsweise persönliche oder telefonische Befragungen Ihrer Kunden. Um aus diesem kleinen Ausschnitt der Bevölkerung (Stichprobe) entsprechend auf das allgemeine Kundenverhalten schließen zu können, werden sozialwissenschaftliche Kriterien angesetzt.

Die Marktforschung bedient sich aber auch an bereits anderweitig erhobenen Daten. Die Entwicklung der Umsatz-, Reklamations- und Beschwerdezahlen, aber auch statistische Jahrbücher oder Geschäftsberichte der Konkurrenz liefern wertvolle Hinweise für Ihr eigenes Unternehmen.