Führung in der Krise!? Wirksam Führen in unruhigen Zeiten – Teil 1

Chefsachen - Brief für alle, die mittelständische Unternehmen führen und entwickeln wollen

Editorial

Führung – ein Phänomen, das im Zeitalter der Organisationen allgegenwärtig ist. Jeder hat damit zu tun und seine eigenen Erfahrungen gemacht – sei es als Geführter oder als Führender, sei es in der Schule, einem Verein oder im Unternehmen. All dies prägt uns professionell ebenso wie persönlich. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Mittagspausen mit Diskussionen über „richtiges“ Führen und vermeintlich einfache Lösungen verbracht worden sind.

Und vielleicht haben auch mehr Menschen darüber geschrieben, als gut gewesen wäre. Nach unserer Auffassung ist zu diesem Thema viel in der Welt, das ins Rezepthafte abgleitet und Führungskräften im Grunde ein weiteres To-Do auf Ihre Listen setzt, womöglich verbunden mit dem fahlen Beigeschmack, etwas falsch gemacht zu haben. Wir finden auch vieles, was theoretisch spannend ist, aber operativ unfruchtbar bleibt. Tatsächlich finden wir aber auch sehr viel Spannendes „da draußen“ und fühlen uns innerlich aufgerufen, diesen spannenden Ausführungen ein wenig Gehör zu verschaffen. Mit den Diskussionen um neue Arbeitswelten und Agilität erfährt auch das Thema Führung wieder eine Konjunktur – und auch hier scheint sehr viel dran zu sein, lässt man einmal die Überhöhung beiseite, die mit Moden nun einmal einhergehen.

Doch wie geht man ein solches Thema an, zu dem gefühlt schon jeder etwas geschrieben hat? Wir haben uns für ein Experiment entschieden: Begonnen haben wir mit einer Problembeschreibung, wie wir Führungskonstellationen aktuell wahrnehmen. Dabei haben wir bewusst problematisiert und zugespitzt. Mit dieser Beschreibung haben wir dann bei Menschen „angeklopft“, von denen wir uns spannende Stellungnahmen versprachen. Und dieses Experiment verlief erfolgreich: Es gab eine so rege Beteiligung, dass wir diese Ausgabe des Managementbriefs teilen und einfach zwei daraus machen.

In dieser Ausgabe erwartet Sie zunächst unsere Zuspitzung im Sinne „unserer dreifachen Führungskrise“ und ein wunderbarer Aufsatz von Antonius Greiner und Daniela Sommer von Heitger Consulting aus Wien, der wohl etwas Muße zum Lesen einfordert, aber inhaltlich reichlich belohnt. In der kommenden Ausgabe werden wir mit einer Reihe an kürzeren Beiträgen wieder bunter und legen unsere eigene Perspektive bei.

Viel Spaß bei der Lektüre!