Vorteile und Potentiale eines digitalen Bauhofs

Jökel Bau ist ein Familienunternehmen mit 165 Mitarbeitenden. Der Mittelständler ist am Markt regional etabliert. Das Traditionsunternehmen ist zukunftsorientiert ausgerichtet. In fünfter Generation führen Peter und Stefan Jökel deshalb das Unternehmen mit viel Weitblick und Engagement. Stefan Jökel gab in einem Interview in unserem Baufachmagazin IBR spannende Einblicke in die Digitalisierung seines Baubetriebs. In diesem Blog-Artikel sind die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

Bauhofdigitalisierung bei Jökel Bau

In den Prozessen im Bereich T.R.I.M. (Transportlogistik, Reparaturwerkstatt, Instandhaltung, Maschinenwartung – also alles rund um Werkstatt, Lager und Bauhof) wurde zunächst die größten Digitalisierungspotentiale identifiziert. Mangels geeigneter Softwareprodukte, wurde tabya!, eine Schwesterfirma, gegründet. tabya! hat eine App entwickelt, die sämtliche Abläufe rund um T.R.I.M. effizienter macht. „Kontrool“ ist eine Art Betriebssystem für den Bauhof, mit dem alles lückenlos unter Kontrolle ist. Jeder Mitarbeitende bei Jökel bekommt ein Firmenhandy mit eben dieser App, von dem aus Baumaschinen, Werkzeuge und Personal völlig problemlos bestellt werden können, quasi eine firmeneigene Amazon-Plattform. Damit wurden die Geräteakte und sämtliche Standorte einschließlich der Baustellen komplett digital erfasst. Es wurde ein echter digitalen Zwilling geschaffen. Alle Mitarbeitenden haben mit der App Zugang zum L24-Jökel-Spontanlager, aus dem sie sich dank eines smarten Systems Geräte und Material zu jeder Tages- und Nachtzeit selbstständig entnehmen können. Fehlende Materialien werden automatisch nachbestellt und auch verrechnet. Kurzum: Dieses digitale System macht den Bauhof von Jökel effizient, papierlos und vereinfacht die Kommunikation enorm.

Ein digitaler Bauhof generiert Effizienzgewinne

Es wurden dadurch 20 Prozent der Kleingeräteflotte und 50 Prozent der Logistikzeiten eingespart sowie der Flächenverbrauch um 40 Prozent reduziert. Im Rohbau verzeichnet Jökel Kosteneinsparungen in Höhe von einem Prozent bezogen auf den Umsatz. Darüber hinaus wurde die Zufriedenheit der Mitarbeitenden verbessert und vor allem der Lagerist entlastet. Zudem ist durch „kontrool“ die Buchhaltung mit dem Bauhof eng verknüpft und das Unternehmen hat jederzeit eine vollständige Kostentransparenz und -kontrolle. Die Geräteauslastung wurde erhöht und verbessert dauerhaft den Zustand der Geräte, was wiederum die Zufriedenheit der Mitarbeitenden erhöht.

Empfehlungen für andere Unternehmen in Punkto Digitalisierung…

… nicht auf die lange Bank schieben, sondern zeitnah angehen.

… Mitarbeitenden frühzeitig in den Prozess einbinden.

… nicht einfach irgendeine Software seinen Mitarbeitenden „überstülpen“, sondern die passende
   ­­  zu den betriebseigenen Prozessen finden.

… benötigt genügend Ressourcen in Form von Personal, Zeit und auch Investitionen.

… ist keine Frage des Alters.

… ist keine Frage, ob ich auf der Baustelle oder im Büro arbeite.

So schafft man es, Mitarbeitende bei der Digitalisierung mitzunehmen

Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden wird bei Jökel Bau groß geschrieben. Es wurde für Alle ein Umfeld geschaffen, in dem sie sich wertgeschätzt fühlen und gefördert werden. Dazu gehört: Jökel lebt eine offene Kommunikationskultur und spricht offen über seine Werte. Außerdem spielt Transparenz eine große Rolle: Die Mitarbeitenden sind stets darüber informiert, was im Unternehmen passiert. Das war auch ein großer Vorteil bei der Digitalisierung. Generell werden die Teams immer frühzeitig vorbereitet, was kommt, entsprechend geschult und es gibt immer Raum für Fragen.

Stefan Jökel ist überzeugt:

Als Unternehmer muss man bereit sein, auch Geld in die Hand zu nehmen. Unsere Mitarbeitenden sind flächendeckend mit firmeneigenen Smartphones ausgestattet, über die sie die kontrool-App nutzen. Dadurch können verschiedene Prozesse … zentral und effizient abgewickelt werden.“

Zusammenfassend bedeutet Bauhofdigitalisierung bei Jökel Bau:

  • erstes digitales 24/7 Lager für Bauunternehmen
  • digitale Geräteakten statt Ordner voller Zettel
  • einfache Dokumentation von Prüfungen und Wartungen – alles nachvollziehbar und übersichtlich an einem Ort und
  • einfache digitale Bestellung, Kommissionierung und Disposition von Materialien, Geräten und Personal.

Lesen Sie das Gesamt-Interview in der IBR!

Wichtig dabei: Mitarbeitenden bei der Digitalisierung mitnehmen

  • Mitarbeitenden dort abholen, wo sie stehen.
  • Mitarbeitenden Raum und Zeit lassen, sich regelmäßig zu treffen, auszutauschen und etwas zu entwickeln.
  • Und: jeder Mitarbeitende zählt!

Auf dem eigenen YouTube-Kanal wird deutlich, warum Jökel Bau von „Deutschlands beste Arbeitgeber“  2024 als bestes Bauunternehmen Deutschlands ausgezeichnet wurde.

Tipp für andere Baumittelständler

Von der Einführung in die digitalen Betriebsabläufe eines modernen Bauhofs können auch andere Bauunternehmen, unterstützt von einem Softwareentwickler und/oder mittels einer geeigneten Software, profitieren:

  • eine vollständige Digitalisierung der Bauprozesses und eine kontinuierliche Planbarkeit
  • eine effiziente Nutzung von Geräten sowie einfacher Personaleinsatzplanung
  • nahtlose Kommunikation und Zeiteinsparung.
Bildquellen und Copyright-Hinweise
  • © tabya GmbH / Privat/Non-kommerziell – L24-7 Jökel-Spontanlager (2024_10_10_mu_L24_JökelSpontanLager.JPG)
  • © Kommunikationsagentur Bensing & Reith / Privat/Non-kommerziell – Portraitfoto von Peter und Stefan Jökel (2024_10_09_mu_Bild_pj_sj.jpg)
  • © tabya GmbH / Privat/Non-kommerziell – Musterbauhof kontrool (2024_10_10_mu_Musterbauhof_kontrool.jpg)