Der Gründerkultur wird in Australien große Bedeutung beigemessen. So sicherte die National Innovation and Science Agenda(NISA) Investitionen seitens der Regierung in Höhe von 1,1 Milliarden Australischen Dollar (AD) zu. Außerdem wurden 2016 von der Regierung neue Steuervergünstigungenfür Frühphasen-Investoren beschlossen – als Folge konnte von Startups im gleichen Jahr mehr Venture Capital akquiriert werden als jemals zuvor. Insgesamt sollen die Maßnahmen bewirken, dass der Startup-Sektor bis 2033 ca. 100 Mrd. AD zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) beiträgt und mehr als eine halbe Million neuer Arbeitsplätzschaffen soll.
In der größten Stadt Sydney wurde 2016 zudem ein auf zehn Jahre angelegter „Tech Start-ups Action Plan“entwickelt.Dabei geht es darum, ein stärkeres Bewusstsein für die Bedeutung von Tech Startups zu schaffen, die Dichte des Gründerökosystem zu erhöhen und den Gründern den Marktzugang zu erleichtern.Insgesamt wurden 40 konkrete Einzelmaßnahmen aus 5 Themenfeldern festgelegt:
- eine unternehmerische Kultur und Community aufbauen
- die Ausbildung von fachkundigen und vernetzten Unternehmern aus dem Bereich Technologie fördern
- die Dichte des Tech Startup Ökosystems erhöhen
- Zugang zu Finanzierung unterstützen
- Marktzugänge für Tech Startups aufbauen
Für Gründer aus Deutschland, die sich für eine Ausweitung ihrer Aktivitäten auf den australischen Markt interessieren, hat die Auslandshandelskammer (AHK) einige Angebote aufgesetzt und bietet unter anderem Unterstützung bei der Vernetzung zu Mitgliedsunternehmen sowie zu in Australien bereits erfolgreich etablierten Startups an.
Weitere Maßnahmen auf nationaler Ebene sind unter anderem:
Australiens “Regulatory Sandbox”
Die Regulatory Sandbox, durchgeführt von der Australien Securities and Investments Commission (ASIC), bietet Gründern mehrere Optionen, um ihre Produkte oder Dienstleistungen lizenzfrei mit bis zu 100 Kunden zu testen. So können beispielsweise Fintech-Startups bestimmte Services bis zu 12 Monate lang ohne eine Bankenlizenz oder ähnliche Formalitäten ausprobieren.
Landing Pads für australische Unternehmen auf dem Weg zur globalen Skalierung
Die Regierung hat 36 Millionen AD dafür bereitgestellt, sogenannte Landing Pads einzurichten. Diese Acceleratoren in Städten wie Berlin, San Francisco, Tel Aviv und Shanghai sollen es den australischen Gründern erleichtern, in den ausländischen Märkten Fuß zu fassen, sich zu vernetzen und am Markt zu etablieren. Die Landing Pads bieten Coaching, Kontakt zu Mentoren, Investoren und Kunden sowie die Möglichkeit für spezielle Trainings, auf die besonderen Bedürfnisse angepasste Networking-Events sowie den Zugang zu günstigen Arbeitsplätzen. Das Landing Pad in Berlin ist im Betahaus angesiedelt.
Steueranreize für Frühphasen-Investor
Das Australien Taxation Office bietet Investoren seit 2016 als Anreiz für Investitionen in Frühphasen-Startups eine Einkommenssteuerminderung und Befreiung von der Kapitalgewinnsteuer. Die Startups, in die investiert wird, müssen dafür die definierten Anforderungen von „innovativen Unternehmen“ erfüllen, dürfen nicht länger als drei Jahre am Markt sein und eine bestimmte Einkommensgrenze nicht überschreiten. Damit soll eine Steigerung des verfügbaren Angel Investment Kapitals erhöht werden.
StartupAUS
Die in 2013 von 50 Personen aus der Startup Community gegründete Nonprofit-Organisation StartupAUS möchte Australien zum besten Ort für die Gründung eines Tech-Startups machen. Um dies zu erreichen setzt StartupAUS Maßnahmen um, die die Sichtbarkeit der Startups erhöhen und gleichzeitig bessere Rahmenbedingungen und Unterstützung von offizieller Seite bewirken sollen. Darüber hinaus sind sie in die Erstellung von Gutachten und Forschungsarbeiten involviert, um ihre Aktivitäten an einer fundierten Datenlage ausrichten zu können.
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