#Willkommenskultur, #refugeeswelcome, #wirschaffendas

Wir erinnern uns an diese Zeiten, in denen diese Hashtags feierlich gepostet wurden. Wir erinnern uns auch an die Zeit, in der die Stimmung kippte. Kritik, Frust und Fremdenhass entluden sich auch in einem meiner Workshops. Auf der Heimreise beschloss ich: Es braucht eine andere Herangehensweise, die zum Zeitgeist passt. Dies ist nun ein Jahr her – und an dieser Stelle beginnt die Entstehungsgeschichte vom Workbook.

April 2016 – Die Idee:

Auf einer Preisverleihung von Sigmar Gabriel im Bundeswirtschaftsministerium besucht Salah Isayyied den RKW-Stand mit der Frage: „Macht ihr auch was mit ausländischen Fachkräften?“ Im Gespräch mit Salah kommt mir blitzartig ein Gedanke: Es braucht eine Argumentationshilfe für Personalverantwortliche für den Fall, dass Belegschaften Vorbehalte gegenüber zugewanderten Kollegen haben. Ich frage Salah spontan, ob er Interesse hat, mitzuschreiben. Er findet die Idee gut, ist bereit seine Rekrutierungserfahrung mit ausländischen Fachkräften einzubringen, möchte seinen Kollegen Stefan Petke mit einbinden und wir tauschen Visitenkarten.

Mai 2016 – Weitere Autorinnen

Auf der Jahrestagung des Verbands binationaler Familien und Partnerschaften e.V. erzähle ich Maria Ringler von der Idee und frage an, ob sie während der „Sommerpause“ mitschreiben möchte. Eine Woche später erklären sich die Bundesgeschäftsführerin Hiltrud Stöcker-Zafari und Maria Ringler bereit, die migrantische Perspektive in die Argumentationshilfe einzubringen.

Juni 2016 – Der Schreibprozess

Im zwei-wöchentlichen Turnus telefonieren wir und verschriftlichen unsere Gedanken und Erfahrungen – die Argumentationshilfe wächst und gedeiht.

August 2016 – Stagnation

Im September beschleicht uns jedoch das Gefühl „Irgendetwas passt noch nicht – aber was?“ Es ist an der Zeit, sich Feedback von außen einzuholen.

September 2016: Die Lösung

Im Austausch mit dem Unternehmer Berkant Albayrak, der selbst einen Wechsel seiner Betriebskultur vorgenommen hat, kommt der Grund zum Vorschein. Zu viel Pessimismus, Kritik und zu viel Abgrenzung von dem, was nicht sein sollte. Berkant empfiehlt:

Zeigt den Menschen, wo es hingehen soll! Der Text soll motivieren.

Oktober 2016 – Veränderungen

Gesagt, getan. Nach einer wohltuenden Schreibpause transponieren wir den Text von Moll in Dur, streichen die Hälfte und verpassen dem Workbook den letzten Schliff mit Überschriften.

November 2016 bis Januar 2017 - Abstimmungen

Alle bereichernden Feedback-Runden haben das Workbook jeweils verbessert. Durch die Rückmeldung wurde uns bewusst: Das Phänomen der Sprachlosigkeit ist viel weiter verbreitet, als wir es angenommen hatten. Einen herzlichen Dank an dieser Stelle an das Bundeswirtschaftsministerium, das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge und die Charta der Vielfalt, an alle Kolleginnen und Kollegen vom Verband binationaler Familien e.V., International HuMan Power und RKW Kompetenzzentrum!

Februar 2017 – Grafik

Wie stellt man nun Vorurteile grafisch dar? Rückt man etwa Vorurteile in Form von Zitaten in den Vordergrund? Oder Menschen, die ausgegrenzt werden? Die Antwortet lautet kurz und knapp: nein! Wir möchten nicht optisch Vorbehalte unterstreichen und weiter verankern.

Das Ergebnis der Bildersuche ist ein naturalistisches Motiv, das zum Begriff BetriebsKLIMA passt. Im Workbook findet man die Prosodie einer Sonne, vor der sich eine Regenwolke verzieht. Und damit das Workbook nicht aussieht, wie eine Offenbarung, hat unsere Grafikerin Claudia uns die Tauben aus der ursprünglichen Bilddatei weggezaubert.

März 2017 - Release

Mit unserer gemeinsamen Pressemitteilung feiern wir Autoren und Autorinnen das Release unseres Workbooks „Vorurteile im Betrieb. Weniger Sprachlosigkeit, mehr Argumente für ein gutes Betriebsklima“.

Mai 2017 – Preview

Während der Schiffstour „Ab vom Main-Stream“ lernen sich alle Autorinnen und Autoren persönlich kennen. Wir werden auf unsere erste gemeinsame Veröffentlichung anstoßen!

Vom Workbook zu Ihren Erfahrungen

Was halten Sie vom Workbook? Senden Sie uns Ihr Feedback per E-Mail, posten Sie einen Kommentar über Ihre Erfahrungen, oder melden Sie sich direkt bei unserer Schiffstour an und treffen Sie die Autorinnen und Autoren an Bord.