Wir können häufig besser sagen, was wir nicht möchten, als formulieren, was wir konkret tun werden. Woran liegt das? Um konkrete Pläne zu formulieren, muss man sich Informationen beschaffen, auf dieser Basis einen Plan austüfteln und diesen Plan umsetzen. Das ist wesentlich aufwendiger als sich von etwas zu distanzieren.

Dies trifft auch auf die Rekrutierung von geflüchteten Menschen zu. Manche Unternehmer lehnen dies ab, einige ziehen dies in Erwägung und wiederum andere haben Erfahrungen gesammelt. Da sich die rechtlichen Rahmenbedingungen zum Teil geändert haben und sich neue Informationskanäle sowie Unterstützungsangebote etablieren, möchte ich Ihnen ausgewählte Handlungshilfen und Apps auflisten, mit denen Sie sich für den ersten Schritt der Informationsgewinnung einen Überblick verschaffen können.

Arbeitserlaubnis

Um Flüchtlinge einzustellen, ist es zunächst wichtig, die jeweiligen Aufenthaltstitel mit ihrer jeweiligen Arbeitserlaubnis zu unterscheiden. Denn als Arbeitgeber möchten Sie die Bleibeperspektive neu eingestellten Personals abschätzen können. In diesen Publikationen finden sich gut aufbereitete Hinweise:

DIHK Leitfaden

Charta der Vielfalt

KoFa-Schwerpunkt Flüchtlinge

Speziell zum Thema Ausbildung bietet der ZDH Informationen an:

Faltblatt des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks

Nicht nur für geflüchtete Menschen, sondern auch für Arbeitgeber bietet die App einen guten Überblick über den Prozess vom Asylverfahren bis in ein Arbeitsverhältnis.

www.ankommenapp.de

Rekrutierungswege vor Ort

Ist die passende Zielgruppe ausgewählt, geht es um die Frage, wie man passende Kandidaten findet. Vor Ort gibt es unterschiedliche Ansprechpartner, Netzwerke und Initiativen. Allgemeine Hinweise finden sich auf folgender Webseite:

www.arbeitsagentur.de

www.workeer.de

Arbeitgeber berichten von unterschiedlichen Erfahrungen mit diesen Anlaufstellen. Sollte es nicht im ersten Anlauf klappen, bedenken Sie: Man kann keine Wunder erwarten. Viele Stellen haben ihre Aufgaben erst aufgenommen und lernen tagtäglich dazu. Hinzu kommt, dass sich die Vorgaben zur Auslegung ausländerrechtlicher Regelungen ändern können. Bis alles rund läuft, brauchen auch die Mitarbeiter dieser Anlaufstellen Zeit zum Sammeln von Erfahrungen, Kontakten und Wissen.

Deutsch, Anerkennung, Interkulturelle Trainings

Bei der Kandidatenauswahl sind fachspezifische Deutschkenntnisse, Anerkennung bestehender Abschlüsse sowie die Integration in den Betrieb häufig ein Thema. Das Netzwerk Integration durch Qualifizierung berät selbst oder verweist auf die passenden Ansprechpartner vor Ort. Auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat gut aufbereitete Hinweise auf seiner Webseite:

www.netzwerk-iq.de

www.deutsch-am-arbeitsplatz.de

www.bamf.de

Austausch von Erfahrungen unter Unternehmern

(Über)regional bilden sich Initiativen, die eine Plattform zum Austausch über die betriebliche Integration von Flüchtlingen bereitstellen. Zwei überregionale Angebote möchte ich Ihnen in diesem Blog vorstellen:

www.unternehmen-integrieren-fluechtlinge.de

www.wir-zusammen.de

Last But Not Least

Auf die Informationsbeschaffung folgen konkrete Pläne und ihre Umsetzung. Jeder weiß, dass dies – gerade im Umgang mit diversen Behörden – kein Selbstläufer ist. Ob mit oder ohne bürokratische Hürden, letztendlich kommt es auf die Einstellung an. Diese kann für beide - Betrieb und neue Mitarbeiter – gewinnbringend sein. Ein Unternehmer, der sichtlich stolz ist, einen Jugendlichen bei seinem beruflichen Werdegang zu unterstützen, berichtet in diesem Video von seinen Erfahrungen:

www.1730live.de

Haben Sie Erfahrungen gesammelt oder weitere wertvolle Links im Petto? Dann nutzen Sie die Kommentarfunktion und lassen Sie uns aus Ihren Erfahrungen lernen.