Zehn Damen und Herrn aus großen, kleineren und ganz kleinen Unternehmen von Großhandel über Automobilzulieferer und Personalvermittlung bis hin zu Spedition fanden sich am Dienstagnachmittag bei der IHK Würzburg-Schweinfurt ein. Sie alle wissen, wie wichtig es heutzutage ist, sich als Arbeitgeber gut zu präsentieren. Schon bei der Vorstellung betonten sie, dass sie ja schon ziemlich viel machen. Aber alle wollten wissen, was man denn noch tun kann und welche Ansätze es gibt, wenn das Budget für die Arbeitgebermarke eher klein ist.

Das muss gar nicht groß sein, viel wichtiger ist es, dass die Marke als Arbeitgeber glaubwürdig ist. Eine Marke lebt vor allem davon. Man sollte sich als Mitarbeiter mit der Marke = gleich Arbeitgeber identifizieren können. Und man sollte wissen, warum man sich genau mit dem Arbeitgeber identifiziert, was ihn von anderen unterscheidet, was ihn als einzigartig auszeichnet. So weit die Theorie.

Und die Praxis? Schnell wurde klar, dass hier noch viel mehr möglich ist. Die Teilnehmer wollen nun in ihren Unternehmen zuerst einmal genau schauen, was sie denn eigentlich alles schon anbieten.Sie tun bereits viel, aber tun sie das Richtige? Entspricht es den Erwartungen und Bedürfnissen der Mitarbeiter und der gesuchten neuen Mitarbeiter? Hat man erst einmal einen Überblick, kann man leichter das Alleinstellungsmerkmal finden.

Dafür lohnt es sich natürlich auch, zu schauen, wie sich denn die wichtigsten Wettbewerber auf den Arbeitsmärkten präsentieren. Und der Blick nach vorne ist wichtig, denn kaum etwas lebt länger als ein Image. Passt das, was heute als Alleinstellungsmerkmal definiert wurde auch noch zum Unternehmen in fünf Jahren?

Personalmarketing: Wie umgehen mit XING-Profilen?

Eine Unternehmenswerkstatt kann keine “Gebrauchsanweisungen” geben, denn die Arbeitgebermarke eines Unternehmens ist etwas sehr Individuelles. Aber Fragen stellen, Fragen beantworten, Tipps geben und von guten Beispielen erzählen – das geht. Und davon lebt die Unternehmenswerkstatt, denn jeder Teilnehmer bringt seine Erfahrungen mit ein, wird selber zur “Good Practice” und profitiert von den Erfahrungen der anderen.

Das zeigte sich im 2. Teil der Unternehmenswerkstatt, als es um die Ansprache möglicher Bewerber ging. Das Geschäft ist viel schneller geworden, wer nicht innerhalb von 2 Tagen auf eine Bewerbung reagiert und wenigstens den Eingang bestätigt, verliert möglicherweise interessante Kandidaten. Und wenn ein Unternehmen dann nach Wochen oder gar Monaten endlich in die Hufe kommt, und der Bewerber ist noch interessiert: Spricht das dann nicht eigentlich gegen den Kandidaten?

Eine andere Frage: Wie sind Bewerbungen zu beurteilen, wenn jemand nur sein XING-Profil weiterleitet? Einige wünschten sich doch etwas mehr Engagement, ein Anschreiben und einen “anständigen” Lebenslauf. Andere sehen es als der heutigen Situation geschuldet: In und um Würzburg mit einer niedrigen Arbeitslosenquote könnten sich gute Leute Arbeitgeber aussuchen und würden zunächst eine Art “Versuchsballon” starten. Wenn das Profil vielversprechend klingt, könne man ja immer noch um eine vollständige Bewerbung bitten.

Nach drei Stunden Diskussion und Austausch ginge alle mit neuen Anregungen und Ideen nach Hause. Und auch wir haben wieder viel gelernt darüber, wie sich Unternehmen auf den zunehmenden Fachkräftemangel einstellen. Hut ab, da gibt es viele gute Ansätze!

Die Fachkräftewoche geht weiter

Noch bis Freitag finden deutschlandweit mehr als 250 Veranstaltungen statt. Wir sind mit 2 weiteren Unternehmenswerkstätten in Hamm/Westfalen dabei, mit Workshops auf der großen Messe A+A in Düsseldorf, wo Sie das RKW in Halle 10 am Stand H61 besuchen können. Und morgen starten wir mit dem Bus zu Unternehmen im Rhein-Main-Gebiet, die Vielfalt in ihren Unternehmen vorbildlich vorleben: Diversity@Work eben.