Warum die Scrum Methode auch in der Ausbildung funktioniert
Die Scrum Methode ist eigentlich ein agiles Vorgehensmodell aus der Softwareentwicklung. Doch ihre Prinzipien lassen sich auf viele andere Bereiche übertragen – auch auf die berufliche Ausbildung. Bei der Otto Künnecke GmbH in Holzminden hat Ausbilder Felix Graf Scrum in die Ausbildungsarbeit integriert und daraus sogenannte Lernsprints entwickelt.
Das Ergebnis: mehr Eigenverantwortung für Azubis, stärkere Teamarbeit und eine moderne Lernkultur, die KMU dabei unterstützt, Fachkräfte nachhaltig zu entwickeln.
Was sind Lernsprints? Scrum Methode praxisnah erklärt
Die Lernsprints bei der Otto Künnecke GmbH orientieren sich direkt an der Scrum Methode:
Sprints: Zweiwöchige Lern- und Arbeitsphasen mit klar definierten Zielen.
Meetings: Strukturiert durch Sprint Planning, Daily, Review und Retrospektive.
Rollen: Der Ausbilder agiert als Scrum Master, der Abteilungsleiter als Product Owner – die Azubis übernehmen die Verantwortung im Team.
Besonders spannend: Viele Lernmodule werden von den Azubis selbst entwickelt, dokumentiert und so auch für künftige Jahrgänge oder neue Mitarbeitende nutzbar gemacht.
Vorteile der Scrum Methode für Azubis, Ausbilder und KMU
Die Einführung von Scrum in der Ausbildung hat zahlreiche Vorteile:
Mehr Eigeninitiative: Azubis gestalten ihren Lernprozess aktiv mit.
Bessere Teamarbeit: Wissen wird geteilt, Aufgaben im Team bearbeitet.
Entlastung der Ausbilder: Statt Wissen frontal zu vermitteln, können Ausbilder die Rolle des Coaches einnehmen.
Nachhaltige Lernkultur: Lernmodule sorgen für effizientes Onboarding – nicht nur für Azubis, sondern auch für neue Mitarbeitende.
Die Scrum Methode macht die Ausbildung damit nicht nur moderner, sondern auch praxisnäher und effizienter.
Herausforderungen beim Einstieg in die Scrum Methode
Die Umsetzung von Scrum in der Ausbildung braucht Vorbereitung. Felix Graf investierte mehrere Monate in den Aufbau: geeignete Tools auswählen, Lernmodule entwickeln, Strukturen schaffen. Auch die Akzeptanz im Betrieb musste wachsen – denn agile Methoden in der Ausbildung wirken auf Kolleg:innen oft ungewohnt.
Langfristig überwiegen jedoch die Vorteile: Ausbilder können sich stärker auf Coaching und Kompetenzentwicklung konzentrieren, während Azubis Verantwortung übernehmen und praxisnah lernen.
Parallelen zu Projekten wie Digiscouts
Die Anwendung der Scrum Methode in der Ausbildung zeigt viele Parallelen zu Projekten wie den Digiscouts, bei denen Azubis eigenständig Digitalisierungsvorhaben umsetzen.
Beide Ansätze fördern Future Skills wie:
Selbstorganisation
Problemlösekompetenz
Lernkompetenz
Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit
Alles Kompetenzen, die für die Fachkräftesicherung in KMU entscheidend sind.
Fazit: Zukunftsfähige Ausbildung mit der Scrum Methode
Die Scrum Methode bietet KMU eine agile Möglichkeit, Ausbildung zu modernisieren. Sie macht Lernprozesse praxisnah, fördert Eigenverantwortung und stärkt die Lernkultur im Betrieb.
Oder wie Felix Graf es beschreibt: „Aus schüchternen Mauerblümchen werden selbstbewusste Sonnenblumen.“
Ein inspirierendes Beispiel der Otto Künnecke GmbH, das zeigt: Mit Scrum in der Ausbildung können Unternehmen motivierte Azubis fördern, Ausbilder entlasten und ihre Fachkräfteentwicklung zukunftssicher gestalten.
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