Auswahlkriterien für eine (potenzielle) Zusammenarbeit

  • Für das Zustandekommen einer Kooperation ist ein persönlicher Kontakt im Vorfeld besonders wichtig.
  • Ein Viertel der KMU geben an, nur Startups mit Firmensitz in Deutschland ins Auge zu fassen.

Für das Zustandekommen von Kooperationen spielen mehrere Kriterien eine besondere Rolle. Eine im Vorfeld bestehende persönliche Beziehung zum Startup-Gründer ist aus Sicht von mehr als der Hälfte der KMU ein wesentlicher Faktor für eine Zusammenarbeit (Abbildung 7). Die Ergebnisse zeigen auch: Je größer das KMU (je mehr Mitarbeiter), umso gewichtiger kommt dieser Aspekt zum Tragen. Zudem haben junge Gründer – unter 25 Jahren – aufgrund ihres Alters bei jedem vierten KMU einen schweren Stand (Abbildung 8). Auch hier achten größere KMU stärker auf ein Mindestalter der Gründer als Unternehmen mit weniger Mitarbeitern.

Erfreulich für die Startup-Unternehmen ist, dass der deutsche Mittelstand offen für eine internationale Zusammenarbeit ist. So würde fast zwei Drittel der KMU auch Kooperationen mit ausländischen Startups eingehen. Insbesondere Unternehmen aus der Chemie- und Pharmabranche denken in dieser Hinsicht international. Erwartungsgemäß sind große KMU ein wenig offener für internationale Verknüpfungen.

Gründer mit Eigenfinanzierung haben gegenüber Gründern mit einem oder mehreren externen Geldgebern kaum Nachteile zu befürchten. Kleine KMU legen jedoch vergleichsweise einen etwas größeren Wert auf externe Finanzierung des Startups. Dies kann so interpretiert werden, dass sie ihr Risiko minimieren möchten. So erhalten beispielsweise von Business Angels begleitete Gründerinnen und Gründer wichtige Unterstützung, welche dem Fortbestand des jungen Unternehmens zuträglich sein können.

Zudem müssen die Startup-Gründer aus Sicht der meisten KMU auch über keine langjährige Branchenerfahrung verfügen – für 80 Prozent der Mittelständler stellt dies keinen Ausschlussgrund für eine Kooperation dar. Ebenfalls spielt die räumliche Nähe der Startups für KMU nur eine untergeordnete Rolle. Dieses Ergebnis widerspricht jedoch in gewissem Maße dem eingangs geschilderten Aspekt des persönlichen Kontaktes. Es ist zu vermuten, dass sich ein nicht unerheblicher Anteil des Netzwerkes der KMU in regionaler Nähe zum Firmenstandort befindet. Abbildung 8: Rolle des Alters bei Kooperationsanbahnung (n=175) Junge Gründer sind teilweise im Nachteil. 25% würden nicht mit Gründern unter 25 Jahren kooperieren.