Summary

Gründungseinstellung in Deutschland: Wie gründungsbereit sind jüngere und ältere Menschen?

Selbstständigkeit als Berufs- und Erwerbsoption präsent, aber häufig nicht umgesetzt.

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen eine grundsätzlich positive Gründungseinstellung in der Gesamtbevölkerung. Das RKW Kompetenzzentrum nimmt dies zum Anlass, unter generationenvergleichender Differenzierung die positiven Motivationen und die hemmenden Faktoren in den unterschiedlichen Altersgruppen herauszuarbeiten, um zu mehr Gründergeist in Deutschland beizutragen.

Etwa jeder zehnte Befragte ist derzeit selbst - ständig. Etwa jeder fünfte könnte sich vor stellen, selbstständig zu werden.

Nach Altersklassen ist jedoch der Wunsch nach Selbstständigkeit unterschiedlich ausgeprägt. Das heißt, etwa jeder dritte unter 50-Jährige, aber nur etwa jeder zehnte über 50-Jährige, würde sich für die unternehmerische Tätigkeit bewusst entscheiden.

Angst bremst die unternehmerischen Absichten der Bevölkerung.

Am verbreitetsten sind Befürchtungen in Zusammenhang mit der Selbstständigkeit bei den jungen Erwachsenen (30–39 Jahre) mit 57 Prozent, während die Angst ab 60 Jahren deutlich abnimmt.

Vom (BerufsWunsch zur Wirklichkeit: Jüngere zeigen sich aktiver.

Wenn es um die Umsetzung des Gründungsprojektes geht, schneiden die Jüngsten am besten ab: Fast ein Drittel der Menschen zwischen 18–29 Jahren (30%) haben sich bereits aktiv mit der Selbstständigkeit befasst.

Gründer wollen selbstbestimmt und flexibel arbeiten.

Gründer würdigen an der Berufswahl vor allem Entscheidungsfreiheit und Flexibilität; an zweiter Stelle erscheint ihnen die Verwirklichung der eigenen Idee als wichtiger Treiber für eine Selbstständigkeit. In der generationenvergleichenden Differenzierung streben die Befragten unter 50 Jahren eine unternehmerische Tätigkeit (48%) sowie einen höheren Verdienst (37%) an, während die über 50-Jährigen in der Selbstständigkeit häufiger eine Alternative zur Arbeitslosigkeit (45%) sowie zur Aufbesserung der Rente beziehungsweise des Einkommens (27% zu 19%) sehen. Ältere möchten zudem Erfahrung und Wissen weitergeben (27%).

Finanzierung wird als größtes Hemmnis bei der Gründung wahrgenommen.

Bürokratie, Angst zu scheitern und fehlendes Fachwissen sind weitere wichtige „Stolpersteine“ im Gründungsprozess. Zudem klagt jeder dritte Befragte unter 50 Jahren (32%) über ein hohes Arbeitsvolumen, Stress und ständige Verfügbarkeit als Belastungen in der Selbstständigkeit. Die Älteren (über 50-Jährigen) machen sich hingegen Sorgen über die fehlende persönliche und existenzielle Sicherheit (24%). Auch das Alter wird sowohl von den Jüngsten als auch von den Ältesten als größeres Problem bewertet. Gesundheitliche Einschränkungen schrecken ältere Gründer jedoch nicht ab.

Erfahrung (/Übung) macht den Meister.

Erst mit der Gründung kommt die Lust nach … mehr Gründung: Die große Mehrheit, annähernd drei Viertel der aktuell Selbstständigen, würde es noch einmal tun.