Welche Erwartungen haben die Baumittelständler an die Personalentwicklung, die im Zuge der Digitalisierung erforderlich wird?

Der Fragenteil zur Personalentwicklung zeigt die Erwartungshaltung der Unternehmen an die Entwicklung der benötigten Fähigkeiten und Kompetenzen im Kontext der Digitalisierung.

Fähigkeiten und Kompetenzen, die an Bedeutung gewinnen bzw. verlieren werden
Als wichtigste Fähigkeit wurde das schnelle Erlernen und Anwenden von neuen digitalen Werkzeugen und Tools sowie IT-Affinität genannt. Es wird erwartet, dass viele aktuell noch benötigte Kompetenzen (z.B. im Feld der Sachbearbeitung) zukünftig nicht mehr benötigt werden, da diese Arbeitsschritte zu großen Teilen automatisiert werden können. Anders sieht es bei den Berufen des Bauleiters oder Bauzeichners aus. Hier erwarten die KMU, dass sich die benötigten Fähigkeiten aufgrund eines veränderten Tätigkeitsbereiches anpassen werden.

Qualifizierungsbedarfe der Beschäftigtengruppen
Beim Vergleich der Antworten zum Qualifizierungsbedarf der Beschäftigten ergibt sich ein sehr heterogenes Bild. Die Einschätzungen der KMU reichen von „nicht vorhandenem“ bis „sehr stark gestiegenem“ Qualifizierungsbedarf. Sofern ein Qualifizierungsbedarf besteht, wird vor allem auf Softwareschulungen zurückgegriffen.

Für die befragten Unternehmen werden IT-Kompetenzen in allen Berufen immer wichtiger. Darüber hinaus werden zukünftig grundlegende Kenntnisse des kollaborativen Arbeitens und des prozessbezogenen Denkens benötigt. Den Qualifizierungsbedarf schätzen die KMU-Bau sehr unterschiedlich ein.

Wie schätzen die KMU das Aus- und Weiterbildungsangebot der aktuellen BIM-Schulungen ein und wie sieht es in diesem Bereich mit dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage aus?

Im Rahmen der Umfrage bewerteten die KMU das vorhandene Schulungsangebot im Bereich BIM mit ausreichend bis mangelhaft, da Schulungen oft sehr allgemein und nicht auf die Unternehmen zugeschnitten seien. Darüber hinaus wurde bemängelt, dass der Schulungsmarkt undurchsichtig sei. Dennoch greifen über 70 Prozent der befragten KMU auf Weiterbildungsangebote zurück. Den größten Anteil machen dabei Softwareschulungen aus.

In einem weiteren Schritt wurde die Nachfrage nach Schulungen den vorhandenen Angeboten der Verbände zur Aus- und Weiterbildung gegenübergestellt. Die Nachfrage wird sehr unterschiedlich wahrgenommen. Einerseits wurde sie von den Verbänden als relativ hoch eingeschätzt, andererseits äußerten einige auch, dass es bei ihnen keine Nachfrage nach BIM-spezifischen Schulungsangeboten gäbe. Die bayerischen Verbände bieten aktuell vor allem Einführungskurse zum Thema BIM an. Spezifischere oder tiefer in die Thematik einsteigende Kurse fehlen noch.

Die Angebote im Bereich der BIM-spezifischen Aus- und Weiterbildung sind bei den befragten Verbänden insgesamt noch überschaubar, jedoch befinden sich weitere Angebote in der Erarbeitung. Den Unternehmen fällt es auf der anderen Seite mitunter noch schwer, konkrete Schulungsbedarfe zu benennen. Es ist festzuhalten, dass die Unternehmen auf sich zugeschnittene Schulungen benötigen und dies nur rudimentär abgedeckt wird. Es besteht hier eine Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage.