4. Schritt: Ziele definieren

Der Handlungsbedarf, der sich aus Ihrer Standortbestimmung abzeichnet, und die Maßnahmen, mit denen Sie Ihr Ausbildungsangebot ausbauen wollen, sollten zueinander passen. Zu Ihrem Ausbildungsmarketing gehören außerdem die Maßnahmen, mit denen Sie die Jugendlichen ansprechen und überzeugen wollen. Das alles zusammen – die Steigerung der Attraktivität als Ausbildungsbetrieb, das überzeugende Ausbildungsangebot und die aktive, zielgruppengerechte Ansprache der möglichen Interessenten (siehe Leitfaden 2 und 3) sollten Sie nun so portionieren, dass daraus handhabbare Ziele entstehen.

Mit diesen Zielen können Sie außerdem festhalten, bis wann eine Maßnahme umgesetzt ist, wer dafür verantwortlich ist, welches Budget Sie bereitstellen und woran Sie den Erfolg messen wollen.

Beispiele für konkrete Ziele:

  1. Eine Ihrer Stärken sind die Azubiprojekte, die Sie regelmäßig durchführen. Diese Stärke trifft das Interesse der Jugendlichen, etwas „Eigenes“ zu schaffen und Verantwortung zu übernehmen. Darum wollen Sie hier noch besser werden. Ihr Ziel könnte lauten: „Von den Angeboten/Produkten, die unsere Azubis eigenverantwortlich gestaltet haben, nehmen wir mindestens eines in unseren Produktkatalog auf und werben offensiv damit bei Kunden.“ Online finden Sie das Praxisbeispiel des Restaurants Hackbarth‘s, das so vorgegangen ist.
  2. Sie wollen mehr Bewerbungen von Abiturientinnen und Abiturienten. Dafür wollen Sie eine Partnerschaft mit einem Gymnasium oder einer Gesamtschule eingehen und die Bewerberinnen und Bewerber mit einem Auslandsaufenthalt und eigenen Projekten schon im ersten Lehrjahr gewinnen. Mehr zu Schulkooperationen finden Sie in Leitfaden 2. Bei solchen langfristigen Vorhaben ist es sinnvoll, Meilensteine zu definieren, beispielsweise: „Im kommenden Jahr haben wir drei Schulpraktikanten aus dem xy-Gymnasium.“ Eine Erfolgsgeschichte mit Schulkooperationen schreibt das Unternehmen data one.
  3. Auf Ihrer Firmenwebsite werden bisher nur Kunden angesprochen. Freie Stellen werden zwar dort veröffentlicht, aber versteckt unter „Das Unternehmen“. Weil Jugendliche und Eltern sich aber im Internet informieren, wollen Sie Ihr Ausbildungsengagement mehr in den Vordergrund der Website schieben. Sie können festlegen, bis zu welchem Zeitpunkt das erledigt ist und ob beispielsweise Ihre Azubis an dem neuen Auftritt mitarbeiten sollen – als die Experten für die Ausbildung bei Ihnen und/oder als Teil ihrer Ausbildung. Ein gutes Praxisbeispiel für eine ansprechende Website bieten Gress Friseure.

Weitere Ziele ergeben sich aus Ihrer Unternehmensstrategie. Wollen Sie beispielsweise künftig stärker ausländische Märkte bedienen, könnten Ihnen die Sprachkenntnisse von Jugendlichen mit Migrationshintergrund nützen. Ihr Ziel wäre also, Migrantinnen und Migranten auszubilden.

Mit Hilfe der nachprüfbaren Ziele können Sie bewerten, ob der Aufwand für Ihr Ausbildungsmarketing Erfolg brachte. So könnten Sie Ihr Konzept Jahr für Jahr schärfen und weiterentwickeln.

Was also sind die Ziele Ihres Ausbildungsmarketings? Tragen Sie die Ziele, Termine, Verantwortliche und weitere Beteiligte sowie das Kriterium, an dem Sie den Erfolg messen wollen, in die Checkliste „Ziele“ in der RKW Toolbox ein.

Sie können eine Rangfolge der Ziele festlegen. Auf jeden Fall haben Ihre Ziele Auswirkungen:

  • auf die Zielgruppe, die Sie ansprechen wollen, beispielsweise Abiturientinnen und Abiturienten in dem Beispiel oben.
  • auf die Kommunikationsmaßnahmen, die Sie umsetzen (mehr dazu in Leitfaden 2 und Leitfaden 3).
  • auf Ihren Aufwand, je nachdem, ob Sie auf Vorhandenem aufbauen können oder völliges Neuland betreten.

Wer sind Ihre Wettbewerber bei der Azubisuche?

Ihre Wettbewerber bei der Azubigewinnung sind zunächst alle ausbildenden Betriebe im Umkreis – jedenfalls solange die Jugendlichen noch keine Berufswahl getroffen haben. Und natürlich zählen zu Ihren Wettbewerbern auch schulische Ausbildungen oder Hochschulen – immer mehr Jugendliche haben schließlich Abitur. Schauen Sie sich an, womit die Wettbewerber überzeugen wollen. Lernen Sie von deren Kampagnen für Ihr eigenes Azubimarketing.