Was sind Jobfamilien und Schlüsselkräfte?

Was sind Jobfamilien und Schlüsselkräfte?

Jobfamilien

Jobfamilien fassen Jobs mit gleichen oder sehr ähnlichen Anforderungsprofilen zusammen, zum Beispiel:

  • Konstrukteure
  • Außendienstmitarbeiter (Vertrieb)
  • Einkäufer
  • Arbeitsplaner
  • Meister
  • Einrichter
  • Disponenten
  • Monteure, etc.

Bei (zu) großer Heterogenität der Jobs in einer Jobfamilie kann man diese auch noch einmal weiter untergliedern, zum Beispiel "Außendienstmitarbeiter Maschinenbau" und "Außendienstmitarbeiter Produktbereich" oder "Einkäufer Stahl" und "Einkäufer Gummi."

Für jedes Unternehmen ist von zentraler Bedeutung, die für das Geschäft wichtigen – also strategisch prioritären – von den weniger wichtigen Jobfamilien zu unterscheiden. Ein Beispiel: Die Jobfamilie "Servicetechniker" ist für die Marktposition eines Maschinenbauunternehmens strategisch prioritär, die Jobfamilie "Verwaltungsmitarbeiter" dagegen nicht.

Auf dieser Grundlage ist eine zweite Unterscheidung wichtig, die Unterscheidung von beschaffungskritischen und leicht zu beschaffenden Jobfamilien (Beschaffungsrisiko).

Zur Definition einer Jobfamilie gehört mindestens zweierlei:

1. Ein Anforderungsprofil

  • Welche fachlichen und außerfachlichen Kompetenzen braucht der Mitarbeiter einer Jobfamilie?

2. Eine Beschreibung der Rekrutierungs-/Entwicklungswege beziehungsweise Laufbahnen

  • Wie werden die Kompetenzen einer Jobfamilie erworben?
  • Welche Berufsausbildung(en), Weiterbildungen und Berufserfahrungen sind erforderlich?
  • Aus welchen anderen Jobfamilien können die Mitarbeiter einer Jobfamilie sinnvoll rekrutiert werden?
  • Welche anderen Jobfamilien können eine bestimmte Jobfamilie gut „beliefern“?
  • Und – besonders wichtig: Welche Vorlaufzeiten sind zu beachten bis jemand das Anforderungsprofil der Jobfamilie erfüllt?

Innerhalb einer Jobfamilie können unter Umständen verschiedene Niveaus – Kompetenzstufen – unterschieden werden. Diese können gegebenenfalls ein Grundelement für die Einführung einer Fachlaufbahn (neben der Führungslaufbahn) bilden.

Die Bildung und Definition von Jobfamilien im Unternehmen unterstützt wesentlich die interne Personalentwicklung einerseits und die Rekrutierung von für das Unternehmen wichtigen Fachkräften über externe Arbeitsmärkte andererseits, indem sie für beides die erforderlichen Referenzpunkte bildet – Handwerkszeug des Personalmanagements.

Die Bildung von Jobfamilien erspart aufwendiges Kompetenzmanagement und ist gegenüber diesem sowohl einfacher als auch effizienter und effektiver.

In einem mittelständischen Unternehmen reicht es für die strategische Personalplanung aus, die prioritären Jobfamilien zu betrachten. Das sind in einem Unternehmen mit 2 bis 300 Mitarbeitern normalerweise nicht mehr als drei bis sechs.