Im fortgeschrittenem Alter sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen

Die Corona-Pandemie hat die offenen Wunden der Gesellschaft mit voller Wucht aufgedeckt. Demzufolge erscheinen heute als einige der dringendsten Aufgaben von Politik und Wirtschaft, die Welt zu verbessern und soziale Gerechtigkeit wiederherzustellen. Der Zugabe-Preis 2021 der Körber Stiftung hat ein weiteres Jahr deutlich gemacht, wie wichtig soziales Engagement – gerade in der Post-Corona-Zeit – ist und welchen unermesslichen Beitrag ältere Menschen dazu leisten. Gleichzeitig zeigen die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger exemplarisch, dass die typischen unternehmerischen Eigenschaften (Mut, Ideenreichtum, Innovation) nicht nur den Jüngeren zugehören, sondern eher als generationenübergreifende Merkmale verstanden werden sollen.

Bei der Preisverleihung am 08.06.2021 im Hamburger KörberForum überreichte der Vorstandsvorsitzende der Körber-Stiftung, Lothar Dittmer, die mit jeweils 60.000 Euro dotierte Auszeichnung und begründete so die Entscheidung der Jury: „Die drei Preisträgerinnen und Preisträger haben mit innovativen Geschäftsideen auf gesellschaftliche Bedarfe reagiert. Der Zugabe-Preis würdigt ihre Risikobereitschaft und ihr Verantwortungsgefühl für unsere Gesellschaft. Zugleich möchten wir mit dieser Auszeichnung Nachahmer motivieren: Die Gründung eines Start-ups ist keine Frage des Lebensalters.“

Der Stream zur Veranstaltung kann hier angesehen werden:

Mitschnitt der Zugabe-Preisverleihung 2021

Die „Gewinnerinnen“ und „Gewinner“ des Zugabe-Preises 2021 und ihre Erfolgsgeschichten heißen:

Anette Habert, „Um den Wunsch eines Kindes wahrwerden zu lassen.“ Das Kennenlernen des kleinen Sven, der seinen Papa nicht nur im Sommer sehen wollte, veränderte ihr Leben und in diesem Moment entschied sie, dass kein Kind ohne seinen getrennt lebenden Papa oder seine getrennt lebende Mama aufwachsen sollte. Seitdem ermöglicht ihr Unternehmen, die gemeinnützige GmbH „Flechtwerk 2+1“, Begegnungen zwischen Kindern und ihren fernlebenden Eltern durch die Unterbringung dieser in Gastfamilien am Wohnort der Kleinen.

Dirk Müller-Remus, „Autisten eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu bieten“. Aus eigener familiärer Betroffenheit baute der Berliner Wirtschaftsinformatiker das erfolgreiche und heute international ausgerichtete Unternehmen „auticon" auf, das sich auf die Vermittlung von Autisten als IT-Fachkräfte spezialisiert hat. Nicht zufrieden damit, legte er nach und gründete sein nächstes Unternehmen, „Diversicon GmbH“.  Sein Ziel: Auch diejenigen Autisten – die nicht über diese speziellen Kompetenzen verfügen – und Menschen mit ADHS in den Arbeitsmarkt zu integrieren. 

Josef Martin, „Dem demografischen Wandel im ländlichen Raum begegnen“. Der Agrar-Ingenieur Josef Martin bildete bereits 1991 an seinem Wohnort die Seniorengenossenschaft Riedlingen, um die notbedürftige Versorgung der älteren Bevölkerung vor Ort sicherzustellen. Das Gesamtkonzept enthält barrierefreie Wohnungen, eine Demenztagespflege, Hilfe im Haushalt sowie Essens- und Fahrdienste.

Mit dieser Auszeichnung, die zum dritten Mal vergeben wird, setzt die Körber Stiftung wieder einmal ein klares Zeichen für Entrepreneurship im Alter und sorgt dafür, dass mutmachende Geschichten und vorbildhafte Gründungspersönlichkeiten 60plus bekannt und geehrt werden.

In eigener Sache: Das RKW Kompetenzzentrum unterstützt seit 2019 den Zugabe-Preis und ist mit Dr. Noemí Fernández Sánchez in der Jury vertreten. Der Zugabe-Preis wird 2021 fortgesetzt. Im Herbst dieses Jahres werden die Einreichungen aktualisiert, Neunominierungen werden zu jeder Zeit hier aufgenommen.

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