Europäischer Unternehmensförderpreis 2017
Vom 6. März bis zum 5. Mai lief die Bewerbungsphase des deutschen Vorentscheids zum Europäischen Unternehmensförderpreis (European Enterprise Promotion Awards) 2017. Uns erreichten insgesamt 31 Wettbewerbsbeiträge. Danke noch einmal an alle Bewerber für die innovativen und inspirierenden eingereichten Projekte, Maßnahmen und Initiativen!
Eine Expertenjury hatte am 29. Mai im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die schwere Aufgabe, zwei nationale Gewinner aus allen Beiträgen auszuwählen. Letztendlich konnten das Entrepreneurship-Education-Konzept „BIRTH – Business Innovation Responsibility and Technology @Hansenberg“ und die Importförderungsinitiative „Import Promotion Desk“ die Jury am meisten überzeugen. Beide Initiativen gehen nun als deutsche Beiträge ins europäische Rennen.
Das BIRTH-Konzept tritt in der Wettbewerbskategorie 1 „Förderung des Unternehmergeistes“ an. Gefördert wird der Unternehmergeist und die unternehmerische Einstellung 14- bis 18-jähriger Schüler an der Internatsschule Schloss Hansenberg. „BIRTH“ ist ein integriertes MINT- und Wirtschaftsprojekt zur Steigerung von Motivation, Kooperation, Innovation, Technologie und Verantwortungsübernahme junger Menschen. Die Themen „MINT und Wirtschaft“ liegen Jugendlichen oft fern. Das engagierte Lehrerteam verbindet Natur- und Wirtschaftswissenschaften mit Spaß an Technologie, Experimentierfreude und verantwortlicher Teamarbeit. Dabei wird ein modular-systematischer, sich entwickelnder Ansatz gewählt, um die Schüler Entrepreneurship Education erfahren zu lassen. Dies geschieht mit gestufter Projektarbeit, Systemplanspielen, interdisziplinären Wettbewerben, Unternehmens- und Hochschul-Kooperationen. Die „Welt der Wissenschaft und Wirtschaft“ wird hereingeholt in die Schule. So waren auch Vorbild-Unternehmerinnen der Initiative „FRAUEN unternehmen“ im Rahmen der Gründerwoche Deutschland im vergangenen Jahr in der Schule, um die jungen Menschen für Gründung und Unternehmertum zu sensibilisieren und zu begeistern. Mehr Informationen zur Internatsschule gibt es hier oder Sie schauen sich das Kurzvideo oder die Langversion zum Entrepreneurship Education-Konzept an.
Das Import Promotion Desk (IPD) wurde als nationaler Gewinner in der Kategorie 4 „Förderung der Internationalisierung der Wirtschaftstätigkeit“ ausgewählt. Es handelt sich um eine Initiative zur Importförderung in Deutschland. Sie übernimmt eine Scharnierfunktion zwischen den europäischen Importeuren und kleinen und mittleren Unternehmen in ausgewählten Entwicklungs- und Schwellenländern. Ziel ist die nachhaltige und strukturierte Importförderung bestimmter Produkte aus ausgewählten Partnerländern – unter Einhaltung hoher Qualitäts-, Sozial- und Umweltstandards. Dazu bringt das IPD europäische Importeure und Exporteure aus aufstrebenden Wachstumsmärkten als Handelspartner zusammen. Importeure können so ihren Einkauf optimieren und die Produktvielfalt steigern. Exporteure der Partnerländer erhalten durch das IPD Zugang zum europäischen Markt und stärken ihre Exporttätigkeit. So werden langfristig Arbeitsplätze geschaffen, Einkommen gesteigert und Handelskapazitäten ausgebaut. Das IPD ist eine Initiative des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V. und der sequa gGmbH, der Entwicklungsorganisation der Deutschen Wirtschaft. Gefördert wird es vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Mehr zur Initiative und inspirierende Erfolgsgeschichten können Sie hier einsehen.
Wir gratulieren den beiden deutschen Gewinnern und drücken ganz fest die Daumen fürs Europäische Finale! Und so geht es nun im Wettbewerb weiter: Ende September wird die hochkarätige Jury der EU Kommission zusammensitzen und entscheiden, welche aller 55 eingereichten nationalen Gewinnerbeiträge die besten in der Wettbewerbsrunde 2017 sind. Die Bewertungskriterien sind: Originalität und Machbarkeit, Auswirkung auf die lokale Wirtschaft, Verbesserung der Beziehungen zu lokalen Interessengruppenund Übertragbarkeit. Insgesamt wird die Jury rund 30 Projekte und Initiativen auswählen und diese auf eine engere Auswahlliste, die Shortlist, setzen. Diese Shortlist mit den endgültigen Finalisten der European Enterprise Promotion Awards 2017 wird voraussichtlich im Oktober veröffentlicht. Alle nationalen Gewinner werden zur SME Assembly in Tallinn vom 22. bis 24. November eingeladen, wo Sie im Zuge der Preisverleihung der Sieger des Wettbewerbs am 23. November vor einem erlesenen internationalen Publikum geehrt werden. Hier werden dann auch die Gewinner in den einzelnen Kategorien sowie der Gewinner des Großen Preises der Jury verkündet und natürlich gefeiert. Im Anschluss werden sie europaweit als Vorbilder fungieren und über eine Medienkampagne der breiten Fachöffentlichkeit bekannt gemacht.
Auch eine nationale Siegerehrung ist in diesem Jahr wieder vorgesehen. Diese findet am 13. Oktober im Rahmen der „Deutschen Gründer- und Unternehmertage“ (deGUT) statt. Hier finden Sie mehr Informationen.
Bei weiterführendem Interesse zum Wettbewerb melden Sie sich gerne jederzeit beim RKW Kompetenzzentrum, das den deutschen Vorentscheid zu den European Enterprise Promotion Awards im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie koordiniert.
Mit dem Europäischen Unternehmensförderpreis zeichnet die Europäische Kommission seit 2006 Behörden, Wirtschafts- und Bildungseinrichtungen sowie öffentlich-private Partnerschaften aus, die sich um die Förderung von Unternehmergeist und Unternehmertum verdient gemacht haben. Ausgelobt wird dieser Preis in den Mitgliedstaaten der EU sowie in Island, Norwegen, Serbien und der Türkei. Seit der Wettbewerb ins Leben gerufen wurde haben sich europaweit mehr als 2.500 Projekte und Initiativen beteiligt.
Mehr über alle nationalen Gewinner der Wettbewerbsrunde 2017 finden Sie auf dem News-Portal der EU Kommission.
Informationen online:
Offizielle deutsche Website: www.europaeischer-unternehmensfoerderpreis.de.
Social Media: https://www.facebook.com/EUunternehmensfoerderpreis
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http://blogs.ec.europa.eu/promotingenterprise/
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