Die Handwerkskammer Region Stuttgart hat bisher zweimal das Projekt Digiscouts® in Stuttgart  als regionaler Partner unterstützt. Wir haben uns mit Thomas Gebhardt, Beauftragter für Innovation und Technologietransfer, Schwerpunkt Digitalisierung und Katharina Schütz, Teamleiterin der Ausbildungsbetreuung  bei der Handwerkskammer Region Stuttgart, zu dem Thema „Digiscouts® als Chance für die Digitalisierung im Handwerksbetrieben“ unterhalten.

Was waren Ihre Beweggründe ein zweites Mal an dem Projekt Digiscouts® teilzunehmen?

Thomas Gebhardt: Dafür gibt es mehrere Gründe. Der Hauptgrund ist die Begeisterung der Betriebe. Es ist einfach schön die umgesetzten Projekte und die stolzen Azubis zu sehen. Außerdem können die Betriebe und auch wir die entstandenen Praxisbeispiele sehr gut als "good practice" weiterverarbeiten. Ein weiterer Grund war für uns die gute Zusammenarbeit und Unterstützung durch das RKW Kompetenzzentrum. Letztlich war es für uns auch ein Mehrwert die Digiscouts®-Regionen gemeinsam mit der IHK Stuttgart durchzuführen, da wir uns dadurch mit dieser besser vernetzen konnten.

Katharina Schütz: Das Projekt bietet einfach eine sehr gute Chance für die Handwerksbetriebe eine attraktive und moderne Ausbildung zu gestalten und gleichzeitig Digitalisierungsthemen in den Häusern voranzutreiben. Man muss an diesen wichtigen Themen dran bleiben, daher auch die weitere Teilnahme unsererseits.

Gibt es einen Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Teilnahme am Projekt Digiscouts®?

Thomas Gebhardt: Ja, es gab Unterschiede zwischen den beiden Digiscouts®-Runden. Die erste Runde fand noch überwiegend in Präsenz statt. Aufgrund der Pandemie wurde die zweite Runde dann komplett virtuell umgesetzt. Bei den Präsenz- und Onlineveranstaltungen handelt es sich zwar um unterschiedliche Formate, die aber beide letztlich sehr gut funktioniert haben. Die Unternehmen wurden durch die Pandemie schneller digitaler, wodurch es diesen leichter fiel an den digitalen Veranstaltungsformaten sowie auch den virtuellen Betriebsbesuchen mit den Coaches teilzunehmen.
Sehr positiv ist anzumerken, dass es mehrere virtuelle Informationsveranstaltungen zu dem Projekt gab, an denen auch die Handwerksunternehmen teilnehmen konnten. Durch das größere Angebot können deutlich mehr  Handwerksbetriebe  erreicht und diese auch für das Projekt gewonnen werden.

Katharina Schütz: Aus meiner Sicht gibt es keinen Unterschied. Das Veranstaltungsformat war zwar ein anderes, aber nichtsdestotrotz haben die Azubi-Teams wieder richtig gute Digitalisierungsprojekte in ihren Betrieben umgesetzt, von denen alle einen großen Mehrwert im Arbeitsalltag haben.

Speziell kleinere Handwerksbetriebe können durch eine Teilnahme am Projekt Digiscouts® zwar besonders profitieren, sie stellen in der Realität aber eine unterrepräsentierte Zielgruppe dar.  Woran könnte das Ihrer Meinung nach liegen? 

Katharina Schütz: Die Industriebetriebe sind oft größer aufgestellt, mit einer anderen Betriebsstruktur und großen Ausbildungsabteilungen. Daher kann es zum Teil sein, dass die Durchführung leichter zu gestalten ist als bei kleineren Handwerksbetrieben. Aber natürlich gibt es auch im Handwerk große Unternehmen, nur ist es so, dass es in der Region Stuttgart mehr IHK- als HWK-Betriebe gibt.

Thomas Gebhardt: Hinzu kommt, dass ein durchschnittlicher Handwerksbetrieb aus acht Mitarbeitenden besteht. Bedeutet, die Auszubildenden sind dort produktiv zu 100 % mit eingeplant und müssen entsprechend mitarbeiten. Bei den Betrieben ist das somit auch ein Ressourcenthema.
An dieser Stelle sind aber die Betriebe gefragt sich mehr einzubringen und ihre Chance zu nutzen, denn am Ende können die Betriebe einen großen Nutzen durch die Teilnahme an dem Digiscouts®-Projekt haben.

Neben der kleineren Unternehmensgröße, sind Handwerksbetriebe häufig weniger digital affin als IHK-Betriebe. Der Digitalisierungsgrad und die Automatisierung sind geringer. Meist haben Unternehmen die bei Digiscouts® mitmachen schon eine Affinität zur Digitalisierung und sehen den Mehrwert für den Betrieb im Arbeitsalltag und bei der Gewinnung neuer Arbeitskräfte als modern aufgestellter Betrieb. Die Betriebsinhaber die noch Nachholbedarf haben, fangen häufig bedauerlicherweise kein Digiscouts®-Projekt an, da sie vor ihren Azubis nicht schlecht dastehen möchten.

Aus diesem Grund ist es umso wichtiger gezielt die Handwerksbranche anzusprechen und dort das Projekt gut und mit möglichst viel Praxisbezug zu bewerben. Auf eurer Website www.digiscouts.de können die Betriebe viele Handwerksbeispiele finden. Das erleichtert es den Betrieben, da sie so schon eine Vorstellung davon bekommen können, was für Digitalisierungsideen es gibt und was sie selbst umsetzen könnten.

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Am 27.04.2022 starten wir in Baden-Württemberg erstmals mit den "Digiscouts im Handwerk" - Sie sind ein Handwerksbetrieb und haben auch Lust an dem Projekt teilzunehmen? Dann schauen Sie bei der nächsten Informationsveranstaltung am 22. März vorbei.


Zum Projekt anmelden können Sie sich unter: https://ds2.digiscouts.de

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