Sobald jemand den Namen „Gen Z“ äußert, stellt sich bei Unternehmen Frustration, Skepsis und Vorsicht ein. In den Medien wird stark diskutiert, wie faul, unmotiviert und respektlos die junge Generation mit ihren unrealistischen Erwartungen einer Work<Life-Balance ist. Die Motivation zum Arbeiten sei Ihnen gänzlich abhandengekommen.

Dieses Bild vermitteln die Medien in einer Vielzahl von Beiträgen und Inhalten, die sich mit der jungen Generation befassen. Aber ist die Realität ebenso einseitig, wie sie teilweise dargestellt wird?

Zwei Perspektiven

Persönliche und fachliche Defizite werden der jungen Generation nachgesagt, die mit ihrer geringen Arbeitsmotivation die Gesellschaft zugrunde richten würde. Doch auch befürwortende Stimmen werden innerhalb der Gesellschaft laut, die die Generation Z als Auslöser für einen positiven Wandel auf dem Arbeitsmarkt sehen. Vertreter dieser Meinung möchten 60-Stunden-Wochen nicht mehr akzeptieren und begrüßen die Umkehr der Macht-Dynamik. Statt die Arbeitsmoral der Gen Z zu kritisieren sei es an der Zeit die bisherigen Arbeitsbedingungen zu hinterfragen und zu verbessern.

Doch inwieweit können es sich Arbeitgebende leisten, die Ansprüche der Generation Z zu ignorieren? Durch den sinkenden Zuwachs auf dem Arbeitsmarkt konkurrieren Unternehmen zunehmend um Fachkräfte – Fachkräfte, die vermehrt der Generation Z angehören. Unternehmen stehen daher vor der Herausforderung, auch die Mitglieder der Gen Z zu erreichen und für sie attraktiv zu sein.

Medienaffinität der Gen Z

Die ausgeprägte Medienaffinität der jungen Generation ist allgemein bekannt und sollte auch bei der bei der Suche nach Auszubildenden und neuen Mitarbeitenden berücksichtigt werden. Laut einer Studie gaben 98% der Befragten Gen Zler an, täglich online zu sein. Für Unternehmen, die die junge Generation erreichen möchten, ist eine aktuelle und ansprechende Online-Präsenz also unerlässlich. Die eigene Webseite, Karriereseiten und Jobportale sind hierbei wichtige Instrumente im Recruiting-Prozess, aber auch die Nutzung von Social Media darf nicht vernachlässigt werden. Denn bei täglich 126 Minuten, die die Gen Z im Durchschnitt auf Social Media verbringt, stehen die Chancen der Unternehmen gut, die Digital Natives 2.0 über Plattformen wie Instagram, YouTube, TikTok oder LinkedIn zu erreichen. Besonders ansprechend auf die junge Zielgruppe wirkt Werbung von Mitarbeitenden für Mitarbeitende, die authentisch veranschaulichen, für welche Werte das Unternehmen steht. Wenn Gen Zler auf diese Beiträge mit Fragen reagieren, ist zeitnahes Antworten in Zeiten von Instant-Messaging-Diensten elementar, um das Interesse der jungen Menschen nicht zu verlieren.

Ähnlich viel Potenzial bergen niedrigschwellige Bewerbungsverfahren, bei denen Interessierte eine formlose Bewerbung beispielsweise über das Smartphone, als E-Mail ohne Anhänge oder per WhatsApp senden können. Schnell und einfach muss es sein.

Gen Z und ihre Werte

Neben Schnelligkeit im Bewerbungsprozess, legt die Gen Z aber auch Wert auf Schnelligkeit beim Alltagsfeedback. Die Erwartung von sofortigen Reaktionen, wie sie auf Social Media geläufig sind, wird dabei auch auf das Offline-Leben übertragen. Aber die Werte und Wünsche der Gen Z beschränken sich nicht auf digitale Themen. Studien legen nahe, dass die Gesundheit einen hohen Stellenwert bei der Gen Z einnimmt und auch der Wunsch nach Spaß und Erfüllung im Job sowie einem sicheren Arbeitsplatz deutlich ausgeprägt ist. Insgesamt legen die Beobachtungen nahe, dass die junge Generation viel Wert darauflegt, ihr Leben genießen zu können.

Darüber hinaus begrüßt die Generation Z auch gewisse Umgangsformen, wie beispielsweise die Kommunikation auf Augenhöhe. Hierbei wünschen sie sich vermehrt ein gewisses Maß an Wertschätzung von ihrem Gegenüber zu erhalten.

Sind sie alle gleich?

Ein näherer Blick auf die Forschung zeigt allerdings, dass die Generation Z weitaus heterogener ist als allgemein angenommen wird. Während gewisse Tendenzen innerhalb der Generation zwar durchaus zu beobachten sind, unterscheidet sich teilweise, wie ausgeprägt gewisse Werte bei den einzelnen Gen Zlern sind. Das Medienbild muss dabei nicht zwingend der Realität entsprechen. Ein interessantes Beispiel ist hierbei das Thema Homeoffice. Eine großangelegte Umfrage zeigt, dass nicht die Generation Z am meisten Wert auf die Möglichkeit zum Arbeiten im Homeoffice legt, sondern die Generation Y, gefolgt von der Generation der Boomer. Doch insgesamt ist der Wunsch bei allen Generationen ähnlich ausgeprägt und stellt bei 40-46% der Befragten ein wichtiges Kriterium bei der Arbeitgeberwahl dar.

Während gewisse Unterschiede zwischen den Altersgruppen zwar nicht zu leugnen sind, sollten Verallgemeinerungen über die jeweiligen Generationen mit Vorsicht behandelt werden. Das Thema entbehrt schließlich nicht einer gewissen Komplexität.

Deutscher Ausbildungsleitungskongress

Eine Möglichkeit sich näher mit dem Thema Gen Z zu beschäftigen, stellt der Deutsche Ausbildungsleitungskongress in Düsseldorf dar. Tauschen Sie sich mit uns und zahlreichen weiteren Experten auf diesem und verwandten Themengebieten aus und gewinnen Sie nähere Einblicke in Methoden und Best Practices.

Besuchen Sie uns gerne am 20. Und 21. November 2023 auf dem DALK und testen Sie ihr Wissen zur Generation Z mit unserem Quiz. Wir freuen uns auf Sie!