SDG 11 (Nachhaltige Städte und Gemeinden) hat zum Ziel, Städte und Siedlungen sicher, widerstandsfähig und nachhaltig zu gestalten.Unternehmen beeinflussen durch ihre Baumaßnahmen, Standortpolitik und Logistik die nachhaltige Entwicklung von Städten. Sie können die Umwelt und Infrastruktur entlasten, indem sie beispielsweise ihre Mitarbeitenden zur Nutzung von ÖPNV oder Fahrrädern motivieren oder in Car-Sharing-Systeme investieren.

Genau hier setzt das Projekt des Chemieparks Gendorf an, das im September 2024 zusammen mit Projektinitiator goFLUX gestartet ist. Die App des Technologieanbieters vermittelt auf der Basis von KI Analysen Fahrgemeinschaften für Pendelnde und verbindet dabei intelligent Fahrten mit dem Auto und dem ÖPNV. Der Chemiepark Gendorf, indem insgesamt rund 3.800 Personen verteilt auf 30 Unternehmen arbeiten, ist ideal für die Umsetzung innovativer Mobilitätsprojekte.  Die Mischung aus größeren und kleineren Unternehmen schafft eine breite Nutzergemeinschaft die besonders förderlich für ein erfolgreiches Fahrgemeinschaftsprojekt ist.

Das primäre Ziel des Projekts ist es, CO₂-Emissionen zu reduzieren und dabei die Anbindung der Mitarbeitenden an ihren Arbeitsplatz zu verbessern. Um dies zu erreichen, setzt das Projekt auf verschiedene Maßnahmen: Durch die Einführung sogenannter „Passenger Units“ werden Mitfahrgelegenheiten optimiert. Eine gezielte Kommunikation über interne Unternehmensverteiler und den Chatbot „Emma“ in der goFLUX-App wird auf das Projekt aufmerksam gemacht und Mitarbeitende verschiedener Unternehmen niedrigschwellig miteinander vernetzt. Attraktive Anreizsysteme, wie finanzielle Vergünstigungen oder Prämien für aktive Nutzer fördern die Teilnahme weiter.

Bis Dezember 2024 hatten sich 152 Mitarbeitende registriert, die gemeinsam bereits über 1.500 Fahrten absolviert haben. Dies entspricht einer Einsparung von 37.054 Pkw-Kilometern und einer Reduktion der CO₂-Emissionen um 10.471 Kilogramm. Für die Zukunft ist geplant, das Mobilitätsnetzwerk weiter auszubauen, zusätzliche Unternehmen und Standorte einzubinden und durch regelmäßige Nutzerinterviews die Bedürfnisse und Wünsche der Teilnehmenden besser zu verstehen, um die App kontinuierlich zu verbessern.

Das Beispiel zeigt, dass auch das SDG 11 (Nachhaltige Städte und Gemeinden) ganz konkret in Deutschland von mittelständischen Unternehmen umgesetzt/unterstützt/realisiert werden kann. Das gilt insbesondere auch für kleine Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitenden, denn gerade sie profitieren von einer großen Nutzerbasis wie am Standort Gendorf. In 2025 wird goFLUX ein vergleichbares Projekt im Ilm-Kreis starten, das sich ebenfalls auf die Zusammenarbeit mit kleinen Unternehmen fokussiert.

Mehr Informationen:

https://www.gendorf.de/

https://goflux.de/

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