Ab sofort stellen wir Ihnen jeden Monat ein Mitglied des Fachbeirates Mensch und Arbeit vor. Diesmal mit Monika Opitz von der RKW Nord GmbH.
Beschreiben Sie kurz, was Sie in Ihrem „echten Leben“ arbeiten?
Ich bin Geschäftsführerin der RKW Nord GmbH in Hannover. Wir unterstützen mittelständische Unternehmen bei der Fachkräftesicherung und beraten zu den Themen Ressourceneffizienz und Digitalisierung. Außerdem kenne ich mich gut mit öffentlichen Fördermitteln aus.
Was war Ihr Traumberuf als Kind?
„Traumberuf“ klingt etwas übertrieben, aber ich wusste schon ziemlich früh, dass ich eher Generalistin bin. Als Juristin bin ich dafür gut ausgebildet. Wir sind vielseitig einsetzbar und nicht auf eine Branche oder ein Rechtsgebiet festgelegt.
Das Thema Homeoffice versus Büro wird gerade viel diskutiert. Wie ist Ihre Meinung dazu?
Es kommt auf eine gute Mischung an: Konzentrierte Arbeit mit freier Zeiteinteilung, z. B. an Projektberichten, ist im Homeoffice einfacher. Kreative Arbeit im Team und der soziale Austausch funktioniert im Büro und bei Präsenzveranstaltungen besser.
Was motiviert Sie, Teil des Fachbeirats Mensch und Arbeit zu sein?
Meine Motivation ist es, unsere praktischen Erfahrungen aus der Arbeit mit den Unternehmen in Niedersachsen in die wissenschaftlichere Arbeit des RKW Kompetenzzentrums einzubringen. Und umgekehrt natürlich von den neuesten Erkenntnissen der Kolleginnen und Kollegen zu profitieren.
Über den Fachbeirat Mensch und Arbeit
Seit dem Jahr 1956 gibt es den Beirat Mensch und Arbeit beim RKW – damals allerdings noch unter anderem Namen. 1956 – das ist lange her. Damals war Konrad Adenauer Bundeskanzler, in Westdeutschland wurden erstmals 600.000 Fernsehzuschauer erreicht, dieWehrpflicht wurde eingeführt und dieIG Metall setzte die 45 Stunden Woche mit vollem Lohnausgleich aus.
Im RKW reifte seit Beginn der sechziger Jahre die Erkenntnis, dass man sich intensiv mit Automation und Unternehmensplanung beschäftigt hatte, die Personalpolitik aber ein Stiefkind der Unternehmensführung war. Ziel war es daher, sie den „Zeiterfordernissen anzupassen“. „Die radikale Wende, die sich durch die ständig vorangetriebene Mechanisierung vollzogen habe, erfordere mehr Humanität“. Aktueller könnte ein Ziel kaum sein: Momentan werden in Deutschland die ethische und menschgerechte Gestaltung und Einführung von Systemen künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen diskutiert.
Die Fachbeiräte des RKW waren immer und sind Beratungsgremien für die entsprechenden fachlichen Organisationseinheiten des RKW gewesen. Interessanterweise haben die Themen im Fachbeirat Mensch und Arbeit sich über die Jahre nicht wesentlich geändert. Bereits damals ging es um ganz konkrete Fragen wie beispielsweise die Beschäftigung älterer Mitarbeiter oder Frauenarbeit. Allerdings waren die Arbeiten des RKW überwiegend überbetrieblicher, oft grundsätzlicher Art. Konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen wurden erst etwa seit Mitte der 1980er Jahre entwickelt. Die sozialpartnerschaftliche Ausrichtung spielt bis heute eine große Rolle: Der Beirat hat traditionell zwei Vorsitzende, je ein Gewerkschaftsvertreter und ein Vertreter der Arbeitgeberseite.
Und trotz des hohen Alters – des Beirates – ist er weiterhin mit Fachleuten verschiedener Bereiche besetzt und produziert spannende Diskussionen und Ergebnisse. Denn alle sind seit vielen Jahren im Bereich Fachkräfte unterwegs.
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