Was sind Ausbildungsbotschafter?
Das sind Auszubildende, die in Schulen gehen und dort Werbung für ihren Ausbildungsberuf machen. Sicherlich eine der besten Möglichkeiten, SchülerInnen erfolgreich und auf Augenhöhe bei der Berufswahl zu unterstützen! Das Potential der Ausbildungsbotschafter haben viele Kammern bereits vor längerem erkannt. Sie sind daher aktiv damit betraut, Ausbildungsbotschafter zu akquirieren, schulen und anschließend in die Schulen zu vermitteln.
Jugendliche brauchen dringend Unterstützung bei der Berufswahl
Die Mehrzahl der Jugendliche findet sich in den vielfältigen Informationen zum Thema Berufswahl nur schwer zurecht. Das sind die zentralen Ergebnisse der aktuellen Jugendbefragung der Bertelsmann Stiftung „Ausbildungsperspektiven 2024. Über die Hälfte aller Befragten – 56 Prozent - beklagt, dass es zwar ausreichend Informationen zur Berufsorientierung gibt, es aber schwierig ist, sich darin zurechtzufinden. Interessanterweise streben 45 % der Schülerinnen & Schüler eine Ausbildung an, weitere 33 % sind noch unentschieden. Insofern ist für fast vier Fünftel die Ausbildung zumindest eine Option. Das sind gute Nachrichten.
Ausbildungsbotschafter funktionieren unterschiedlich – je nachdem ob in Bayern oder Sachsen
In den allermeisten Bundesländern gibt es bereits Ausbildungsbotschafter Initiativen. Jede Kammer geht allerdings bei der Durchführung der Ausbildungsbotschafter etwas anders vor. Auch in den einzelnen Bundesländern sind die Voraussetzungen zum Teil unterschiedlich: In manchen Bundesländern erhalten die Akteure eine finanzielle Förderung durch das Bundesland und die Initiative wird zentral gesteuert. In anderen führen es einzelne IHKs/HWKs ganz alleine durch. Manche schulen ihre Ausbildungsbotschafter selbst, andere extern. Manche begleiten die Botschafter in die Schulen, andere nicht….
Erstes Bundesweites Treffen im Bundesministerium für Wirtschaft und Klima in Berlin
Grund genug, einmal alle Akteure zu einem Treffen nach Berlin einzuladen. Auf Initiative des BMWK trafen sich am 26. Juni 2024 erstmals Ausbildungsbotschafter-Initiativen im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in Berlin. Durch die Unterstützung der DIHK (Deutscher Industrie und Handelskammertag) und des ZDH (Zentralverband des Deutschen Handwerks) konnten viele Initiativen erreicht werden. Rund 70 Akteure aus allen Teilen des Landes waren am Ende vor Ort in den geschichtsträchtigen Räumen des BMWK. Und das trotz Sommerferien und Fußball EM!
Vielfältiges Programm für die Ausbildungsbotschafter-Initiativen am 26. Juni im BMWK
Das Tagesprogramm für die Initiativen umfasste neben jeder Menge Möglichkeiten zum Networken natürlich auch Good Practice Beispiele. Die IHK Lüneburg-Wolfsburg, vertreten durch Nele Reich sowie Jana Sieke mit KollegInnen von der HWK Hannover PSG stellten ihre Initiativen vor. In der IHK Lüneburg-Wolfsburg gibt es die Ausbildungsbotschafter bereits seit 20214. Seit damals wurden 1720 Azubis geschult. In Hannover geht man einen anderen Weg, dort setzt man auf digitale Formate wie beispielsweise den Azubitalk: Wirtschaftsförderung in der Region Hannover (wirtschaftsfoerderung-hannover.de). Beide ermöglichen einen sehr guten Einblick, wie man das Thema erfolgreich meistern kann - allerdings auch nicht ohne Herausforderungen lösen zu müssen.
Bei den vier Worldcafe Themen am Nachmittag unterstützten tatkräftig Jessica Busalt von der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar, Thomas Waxweiler und Regina König von der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks e.V. (LGH), Bruno Pusch vom RKW Kompetenzzentrum sowie erneut Nele Reich von der IHK Lüneburg-Wolfsburg.
Hier wurde intensiv über Themen diskutiert, die alle Initiativen betreffen – sei es die richtige Anspreche von Schulen, der Einsatz von Karrierebotschaftern oder technische Lösungen, die hilfreich bei der Arbeit sein können. Auch über die geplante gemeinsame Website für die Ausbildungsbotschafter Initiativen wurde natürlich gesprochen und viele interessante Aspekte eingebracht.
Neue Ideen für die Ansprache
Den sehr inspirierenden Abschluss machte Ralf Bussmann vom FC Rheine. Die Idee des FC Rheine ist einfach wie bestechend – warum neben den Schulen nicht die Vereine in die Gewinnung von Azubis einbeziehen? Schließlich kommen hier alle Akteure zusammen: Die Jugendlichen, die Eltern – die sich die Spiele ansehen - und die Unternehmen, die bereits als Sponsoren fungieren. Dafür hat der Verein eine eigene Plattform initiiert: Sport meets young professionals - FC Eintracht Rheine (fcerheine.de)
Der Verein unterstützt die Jugendlichen bei der Berufswahl, bringt sie und die Unternehmen zusammen. Ein Gewinn für alle!
Wie geht es weiter?
Wir vom RKW haben nun ganz viel Input und Inspiration erhalten, um die gemeinsame Website der Initiativen zum Leben zu erwecken und das nächste Treffen zu planen.
Ganz herzlichen Dank an das Team des #BMWK, allen ReferentInnen, meinem Team und vor allem der #DIHK und #ZDH für die tolle Zusammenarbeit!
Bildnachweise: Hier klicken, um zur Übersicht zu gelangen