Jugendliche heutzutage für eine Ausbildung in einem kleinen Unternehmen zu gewinnen fordert Sie heraus. Die bewährten Wege von früher funktionieren nur noch begrenzt, neue Ideen sind gefragt. In diesem Leitfaden erfahren Sie, wie Sie Jugendliche von der ersten Berufsorientierung bis zum Ausbildungsbeginn so ansprechen können, dass Sie Erfolg haben.

Der richtige Zeitpunkt für Azubimarketing

Zuerst ein wenig Allgemeines zum Azubimarketing. Es hilft Ihnen, die Bewerberansprache im Gesamtzusammenhang zu betrachten: Es ist ein „langer Weg“. Vom ersten Kontakt des Jugendlichen mit einem Beruf bis zum Ausbildungsbeginn können Jahre vergehen. In den seltensten Fällen entscheiden sich Jugendliche aus dem Bauch heraus für eine Ausbildung und eine Ausbildungsstelle. Sie können und sollten folglich von Anfang an Ihre Karten mit ins Spiel bringen. Denn: Je früher Sie die Jugendlichen begeistern, desto systematischer und erfolgreicher finden Sie den Nachwuchs.

Im Leitfaden 1 haben Sie erfahren, wie Sie sich als Ausbildungsbetrieb gut aufstellen können, um attraktiv zu sein. In diesem Leitfaden geht es um das „Wie“ der Ansprache.

Stichwort „aktive Bewerbersuche“

Wir reden hier ganz selbstverständlich von „aktiver“ Bewerbersuche, denn: Die Zeiten sind vorbei, in denen sich ein ausbildendes Unternehmen unter einer Vielzahl von Bewerbungen den passenden Azubi für das kommende Ausbildungsjahr aussuchen konnte. Die Realität sieht anders aus. Von Jahr zu Jahr bleiben immer mehr Ausbildungsstellen unbesetzt.Wer heutzutage die Jugendlichen von sich und seinem Ausbildungsangebot überzeugen will, muss wissen, wie er seine potentiellen Azubis von morgen überhaupt erreicht. Ob klassische Stellenanzeigen, Ausbildungsmessen, Praktika, Azubi-Speed-Dating oder Facebookposts … – es gibt unzählige Möglichkeiten, die Sie für die Azubi-Bewerbersuche und -ansprache einsetzen könnten. Allein: In gleichem Maße erfolgversprechend sind sie nicht. Wir stellen Ihnen daher einige ausgesuchte Maßnahmen vor, die sich erfahrungsgemäß gut für kleine Unternehmen eignen.

TIPP: Auf www.ihk-lehrstellenboerse.de können Unternehmen ihre Ausbildungsplätze und Dualen Studiengänge anbieten. Auch die Handwerkskammern bieten Lehrstellenbörsen an, ebenso manche Branchenverbände oder regionale Organisationen.

Der lange Weg zur Ausbildung hat verschiedene Phasen. Zunächst suchen Schüler und Jugendliche in der Berufsorientierungsphase Informationen über Berufe und ein mögliches Praktikum. In diesem Alter spielen die Eltern als Ratgeber eine bedeutsame Rolle; auch sie sollten Berücksichtigung finden (siehe „Influencer“, Seite 16). Die konkrete Suche nach einem Ausbildungsplatz beginnt meistens erst nach einem Praktikum oder im letzten Jahr vor dem Schulabschluss. Mehr über Schülerpraktika finden Sie in Leitfaden 3.