Wertstromanalyse und -design

A Methodenbeschreibung
Mit der Methode

"Wertstromanalyse und -design" verfolgen Sie das Ziel der Gestaltung optimaler Produktionsabläufe. Im Zentrum der Wertstromperspektive steht der Zusammenhang der verschiedenen Produktionsprozesse. Da die Addition technisch optimierter (Einzel-) Prozesse nicht zu einem optimalen Gesamtprozess führt, vertritt der Wertstromgedanke die umgekehrte Zielrichtung: "Aus dem [optimalen] Gesamtablauf einer Produktion heraus müssen die Anforderungen an die Einzelprozesse abgeleitet werden" (Erlach, Wertstromdesign, S. 31)

Der optimale Produktionsablauf resultiert aus der Grundidee des Wertstromgedankens, Verschwendung zu vermeiden. Dazu werden nicht wertschöpfende Aktivitäten oder Prozesse eliminiert und die wertschöpfenden Prozesse verbessert.

Die Wertstrommethode sieht drei Phasen vor:

  • die Wertstromanalyse, mit der Sie den IST-Zustand der Produktion erfassen und visualisieren,
  • das Wertstromdesign, bei dem Sie den SOLL-Zustand entwickeln, 
  • die Planung und Umsetzung des SOLL-Konzepts. 

Als Gegenstand der Wertstrommethode wählen Sie eine Produktfamilie aus, um den zu bearbeitenden Bereich abzugrenzen und ins Zentrum der Verbesserungsaktivitäten zu stellen. Besonders geeignet sind Teile oder Produkte mit hoher Stückzahl.

Zur Erfassung des Wertstroms organisieren Sie eine Begehung mit Bereichsvorgesetzten, Mitarbeitern und Betriebsrat. Als Werkzeuge reichen Papier, Bleistift und vordefinierte Symbole für die Kennzeichnung von Arbeitsgängen/Prozessen aus.

Wertstromanalyse und -design verbessern die Materialproduktivität Ihres Unternehmens. Über die Wirkungen auf die analysierten und verbesserten Arbeitsplätze trägt das Wertstrommanagement auch zur Steigerung der Arbeits- und Energieproduktivität bei.

B Zum Nachlesen
Fachliteratur zur Einführung

Rießelmann, Julia (2011): Wertstromanalyse. Eschborn: RKW Kompetenzzentrum. (Faktenblatt 4/2011).

Rother, Mike; John Shook (2004): Sehen lernen – mit Wertstromdesign die Wertschöpfung erhöhen und Verschwendung beseitigen. Aachen: Lean Management Institut.

Fachliteratur zur Vertiefung
Erlach, Klaus (2007): Wertstromdesign. Der Weg zur schlanken Fabrik. Berlin; Heidelberg: Springer.

Methodenbeschreibung
Baszenski, Norbert (2008): Methodensammlung zur Unternehmensprozessoptimierung. 3. Aufl. Herausgegeben vom Institut für angewandte Arbeitswissenschaft. Köln: Wirtschaftsverlag Bachem.

Der IfaA-Broschüre ist eine CD-ROM mit circa 100 standardisierten Methodenbeschreibungen beigefügt; die Methode "Wertstromdesign" ist auf fünf Seiten dargestellt.