Mit Smart Home ist die Energiewende leichter zu schaffen

Mit Gebäudeautomatisierung die Energiewende schaffen, das ist ein Thema, dass auch den Bauleuten unter den Nägeln brennt. Schließlich hängt die Energiewende noch immer hinter ihren ambitionierten Zielen hinterher. Die Sanierungsquote im Gebäudebestand ist dauerhaft zu klein und die Diskussion „Dämmen wir uns tot?“ ist noch lange nicht ausgestanden. Die hohen Neubaustandards der Energieeinsparverordnung (EnEV 2014/2016) werden flächendeckend im Bestand wohl noch auf Jahrzehnte hin nicht erreicht. Tatsächlich wurde in der aktuellen EnEV Gebäudeautomation erstmalig berücksichtigt. Die Bewertung der Gebäudeautomation ist seit der EnEV 2014 verbindlicher Bestandteil für die Erstellung des Energieausweises.

Fast alle, insbesondere aber die Bauwirtschaft, wollen den Energieverbrauch von Gebäuden verringern. Eine GfK-Studie bestätigt das. Mit 51 Prozent ist darin der meist genannte Grund für den Einstieg in Smart Home, Energie zu sparen. Durch einen bedarfsgeführten Anlagenbetrieb mit Smart Home können mehr Energie und Kosten gespart werden, als so mancher annimmt. Bei Nichtwohngebäuden hat eine Studie der Hochschule Rosenheim Einsparpotenziale von 20 Prozent ermittelt. Auch in Wohngebäuden sollen bis zu 30 Prozent Energieeinsparung schon erreicht worden sein. Da ist es nur folgerichtig, dass seit 2014 auch in der EnEV Gebäudeautomation eine Rolle spielt. Das IGT - Institut für Gebäudetechnologie bietet übrigens einige sehr praktische Tools um den Energieeinspareffekt von Smart Home abzuschätzen.

Haustechnik muss immer an die tatsächliche Nutzung angepasst werden. Das Potenzial von Smart Home für die Heizung geht dabei weit über das Bewegen der Heizungsventile hinaus. Nicht nur die Heizkörper, sondern auch die Wärmeerzeuger sollten effizient arbeiten. Volle Kesselleistung bei zugedrehten Heizkörpern, das ist nicht effizient. Häufiges Einund Ausschalten des Heizkessels oder der Dauerbetrieb von Zirkulationspumpen können sogar echte Energiefresser sein. Durch intelligente Regelung von Wärmeerzeugung und -speicherung kann teilweise mehr Energie gespart werden, als durch den Austausch von Heizkessel oder Zirkulationspumpe. Wichtig ist dabei stets die Rückkopplung von der Wohnung, besser noch aus allen Wohnungen im Haus, in den Heizungskeller. Das geht sehr gut mit smarter Technik, die darüber hinaus noch eine Fern- überwachung ermöglicht.

Smart Home wird oft vom Thema Sicherheit und Stromsparen, Komfort und Entertainment gedacht. Doch wenn Smart Home im Heizungskeller beginnt, kann es ganz handfest zur Energiewende beitragen und gleichzeitig enorme Potenziale für die Bauwirtschaft eröffnen.