Aus der Arbeit der RG-Bau

Neues aus dem Beirat der RG-Bau: Vorsitz im Beirat der RG-Bau neu gewählt

Ingo Reifgerste löst Karlheinz Brömer als Vorsitzender des Beirats der RG-Bau ab

Mitte Juni fand die Sitzung des Beirats der RG-Bau in Eschborn statt. Ein wesentlicher Punkt war der Wechsel im Vorstand. Zum neuen Vorsitzenden wurde Herr Ingo Reifgerste gewählt. Mit ihm arbeitet die RG-Bau schon seit vielen Jahren zu verschiedenen Themen zusammen. Bisherige Schwerpunkte der Zusammenarbeit waren die Fachkräftesicherung und auch die Digitalisierung am Bau. Seit 2014 engagiert sich Herr Reifgerste im Beirat und war seit dem letzten Jahr stellvertretender Vorsitzender.

Er folgt auf Karlheinz Brömer, der seit über 20 Jahren ehrenamtlich im Beirat tätig ist, zunächst als stellvertretender Vorsitzender und seit 2010 als Vorsitzender des Beirats. Ein besonderes Anliegen war und bleibt ihm die sozialpartnerschaftliche Ausrichtung der RGBau in ihrer Plattformfunktion für die Baubranche. Als Vorsitzender des Beirats gelang es ihm immer wieder, die Sozialpartner der Bauwirtschaft im Rahmen dieser Plattform zu gemeinsamen Aktivitäten anzuregen. Großes Engagement zeigte er für die Sicherung der technischen, wirtschaftlichen und insbesondere auch der sozialen Leistungsfähigkeit der mittelständischen Bauwirtschaft. Die Fachkräfteund Nachwuchssicherung und Personalentwicklung in der Bauwirtschaft sind Themen, die ihm besonders am Herzen liegen, so hat er sich auch in verschiedenen Projekten engagiert.

Die RG-Bau bedankt sich bei Herrn Brömer für sein bisheriges Engagement und freut sich, dass er im Beirat bleibt und auch weiterhin die Interessen der Bauwirtschaft im Verwaltungsrat des RKW vertreten wird.

Gleichzeitig freuen sich die Mitarbeiter der RG-Bau auf die Zusammenarbeit mit Herrn Reifgerste und gratulieren ihm auf diesem Weg nochmals herzlich zur Wahl zum neuen Vorsitzenden.

Neue Mitglieder im Beirat

In der Sitzung konnten auch neue Mitglieder im Beirat begrüßt werden. Herr Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie e. V., hat die Nachfolge von RA Michael Knipper angetreten. Auch Herr RA Martin Wittjen, Hauptgeschäftsführer des Bunds Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e. V. ist als Nachfolger von Herrn Herbert Barton neu im Beirat. Beide heißt die RG-Bau herzlich willkommen.

Themenschwerpunkte der RG-Bau

In der Sitzung des Beirats wurden vor allem die Themen Digitalisierung und Fachkräftesicherung diskutiert. Diese bleiben die Megathemen der Branche. Die Projekte der RG-Bau, wie die Studie „Digitalisierung und Beschäftigung in der Bauwirtschaft“ oder der Wettbewerb „Auf IT gebaut“ greifen diese Themen auf. Sie sollen Bauunternehmen für die jeweilige Thematik sensibilisieren, Chancen aufzeigen und praxisnahe Empfehlungen geben, insbesondere durch gute Beispiele aus der Praxis.

Der Beirat der RG-Bau

Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft treffen in diesem Kreis zusammen und diskutieren einmal jährlich Themen, die die Baubranche bewegen und die in der RG-Bau behandelt werden sollten. Die RG-Bau ist somit eine neutrale Plattform für alle am Baugeschehen Beteiligten, und unterstützt so die mittelständische Bauwirtschaft.

„Bau mit BIM!“: Das neue BIM-Portal für kleine und mittlere Bauunternehmen

www.baumitbim.de

BIM (Building Information Modeling) ist die digitale Arbeitsmethode für die Bauwirtschaft. So sehen es jedenfalls viele Vertreter aus Politik und Verbänden sowie die Planer und Ingenieure, Manager und BIM-Experten, die sich bereits intensiv mit BIM beschäftigen und erste BIM-Projekte erfolgreich abgeschlossen haben. Tatsächlich ist BIM nicht nur eine Software für die digitale Modellierung von Bauwerken, sondern eine innovative Methode zur Zusammenarbeit aller Akteure in einem Bauprojekt, die enormes Potential bietet. Allein die Einbeziehung aller am Projekt Beteiligten in die frühe Projektphase, die Planung – vor Baubeginn – reduziert die gewohnten Kostenund Qualitätsrisiken für Bauherren, Planer, Bauausführende und spätere Nutzer. Die Aggregation aller Fachplanungen im digitalen sogenannten Koordinationsmodell ermöglicht frühzeitig Kollisionskontrollen. Hier findet man Planungsfehler, die sonst erst auf der Baustelle aufgefallen wären.

Als Leser einschlägiger Leitfäden zu BIM findet man schnell viele weitere Vorteile für die Anwendung der Methode. Und das gilt nicht nur für Architekten und Fachplaner in der Planungsphase oder für Bauherren und das Facility Management in der Nutzungsphase eines Gebäudes. In der Mitte der Wertschöpfungskette wird weiterhin gebaut, allerdings künftig seltener nach 2D-Plänen sondern auf der Basis von digitalen Gebäudemodellen. Bauausführende Unternehmen stehen damit vor der Aufgabe, digitale Gebäudemodelle zu analysieren und Informationen aus der Bauphase einzupflegen. Gleichzeitig ergibt sich die Chance, im Zuge der Einführung von BIM Prozesse, wie die Bauablaufplanung, zu optimieren oder genauer zu kalkulieren und damit auch Kosten zu senken. Viele Dokumentationspflichten lassen sich leicht per Knopfdruck erledigen. Bauunternehmen können ihren Kunden mehr Qualität, Terminund Kostensicherheit garantieren und zusätzliche Dienstleistungsangebote entwickeln.

Allerdings ist die Einführung vom BIM nicht im Handumdrehen geschafft. Die Software für die Erstellung von digitalen Bauwerksmodellen ist nicht immer billig und sehr komplex. Anschaffung und Nutzung von BIM-fähiger Planungssoftware erfordern die intensive Beschäftigung mit der Materie, Weiterbildungen, Schulungen für die Entscheider im Bauunternehmen und für etliche Mitarbeiter, gegebenenfalls auch externe Unterstützung durch BIM-Experten. Darüber hinaus wird sich die Arbeitsweise im Unternehmen und in den Projekten möglicherweise stark verändern. Deshalb sollten kleinere und mittlere Bauunternehmen gut vorbereitet sein und sich schon heute mit BIM befassen.

Was machen kleine und mittlere Bauunternehmen oder das Bauhandwerk, wenn demnächst ein Bauherr oder Architekt an sie herantritt und fragt: „Können Sie das auch mit BIM bauen?“ Diese Frage wird in den nächsten Jahren immer mehr Unternehmen gestellt werden. Selbst wenn einige Länder mit BIM schon viel weiter sind, auch in Deutschland will die öffentliche Hand künftig verstärkt mit BIM bauen. Etliche große privatwirtschaftliche Bauherren haben ohnehin bereits die Vorteile der Methode erkannt und fordern deren Anwendungen von ihren Auftragnehmern. Doch es ist ein großer Irrtum, dass BIM nur bei großen Projekten sinnvoll ist. Auch kleine Bauprojekte wurden bereits mit BIM realisiert. Welches Bauunternehmen hat dann eine Antwort parat?

  • Wo fängt man am besten damit an?

  • Wie kommt man an gut verständliche Informationen und anschauliche Praxisbeispiele?

  • Wo findet man unabhängige Experten und Netzwerke sowie Tipps zu Fachveranstaltungen und Weiterbildungsmöglichkeiten?

Das neue BIM-Portal www.baumitbim.de der RG-Bau im RKW Kompetenzzentrum soll künftig auf all diese Fragen die erste Antwort geben. Die URL wurde mit Bedacht gewählt. „BAU mit BIM!“ – Das ist eine Aufforderung an kleine und mittlere Unternehmen der Bauwirtschaft, sich schon heute mit der Zukunft des Bauens zu befassen. Alles, was sie zu BIM wissen müssen, finden sie auf oder über dieses Portal. Mit Praxisbeispielen soll Interesse an der Methode BIM geweckt werden. Viel ausführlicher als an dieser Stelle werden die technischen und wirtschaftlichen Potenziale für KMU Bau aufgezeigt. In der Rubrik „Was ist BIM? Technik und Prozesse“ helfen leicht verständliche Einsteigerinformationen für ein grundlegendes Verständnis der Methode. Wird es ernster mit der BIM-Einführung, dann finden die Nutzer unter „aktuelle Lesetipps“ Hinweise auf ausführlichere Publikationen, wie Leitfäden oder Studien.

Die wichtigste Rolle auf baumitbim.de werden jedoch die Menschen einnehmen, die in den Unternehmen mit BIM bauen (lernen) werden. Die RG-Bau arbeitet gerade intensiv an einer Studie zur „Digitalisierung und Beschäftigung in der Bauwirtschaft“. Darin werden die Auswirkungen des digitalen Wandels, insbesondere durch den Einsatz von BIM, auf die Bauarbeitswelt untersucht. Im BIM-Portal werden in der Rubrik „Bau mit BIM! – Menschen“ grundlegende Informationen zu diesem Thema und natürlich auch die Studienergebnisse knapp und praxisnah dargestellt. Es wird gezeigt, wie sich durch BIM für ausgewählte Berufsgruppen in bauausführenden Unternehmen die Arbeitswelt verändern wird. Neue Arbeitsweisen und Rollenverteilungen, aber auch die Möglichkeit für mehr Flexibilisierung (zum Beispiel Vereinbarkeit von Privatem und Beruf) werden thematisiert. In verschiedenen Berufen werden neue Kompetenzen erforderlich werden und neue Berufsbilder entstehen. Dementsprechend werden neue Anforderungen und Anpassungsbedarfe an die Ausund Weiterbildung gestellt. Für die Personalentwicklung und Personalbeschaffung in der Bauwirtschaft ergeben sich neue Chancen und Herausforderungen. Praxisbeispiele sollen zeigen, wie der Wandel gelingen kann und gleichzeitig die Unternehmen motivieren, der neuen Methode offen gegenüberzutreten.

Dabei ist klar, baumitbim.de ist nicht die erste und auch nicht die einzige Internetplattform zu BIM. Schließlich bestehen bereits heute eine große Zahl von Organisationen und Einrichtungen, die sich intensiv mit BIM befassen und eigene Internetportale betreiben. Trotz unseres engen Fokus auf die Menschen in bauausführenden Unternehmen und das Bauhandwerk, macht es keinen Sinn, alle verfügbaren Informationen selbst redaktionell aufzubereiten. baumitbim.de hat sich aber vorgenommen, diese Informationen für seine Nutzer zu sichten, sinnvoll zu sortieren und zu verlinken. In der Rubrik „BIM-Expertise und Experten“ ist künftig ein Überblick über die wichtigsten Akteure und deren Aktivitäten zur Förderung der Etablierung von BIM auf regionaler, nationaler aber auch internationaler Ebene zu finden. BIM-Neulinge finden hierüber strategische Partner und externe Expertise sowie Netzwerke zum Erfahrungsaustausch. Die „Veranstaltungstipps“ auf baumitbim.de helfen bei der Auswahl und Kontaktaufnahme.

Ende Juli wird baumitbim.de in einer ersten Fassung voraussichtlich online sein. In den nächsten Wochen und Monaten werden die Inhalte regelmäßig ergänzt und aktualisiert. Es lohnt sich also, regelmäßig auf die Webseite www.baumitbim.de zu klicken.

Personalmarketing – das geht auch am Bau

Der deutschen Bauwirtschaft geht es so gut, wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr und die Geschäftserwartungen bleiben für die Bauunternehmen weiterhin positiv. Dies ist auch aus dem Trend, den Peter Hübner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, im Rahmen des Tags der Deutschen Bauindustrie vorstellte, zu erkennen. Und auch, wenn die Zahl der Beschäftigten und die der neuen Ausbildungsverträge wieder zugenommen hat, so bleiben Fachkräfte in der deutschen Bauwirtschaft trotzdem „Mangelware“.

In der Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit von Dezember 2017 war dies besonders gut am Beispiel der Spezialisten (Fachkräfte mit Meisterabschluss) zu erkennen. Dabei gab es zwischen Hoch-, Tief-, Aus- und Trockenbau kaum einen Unterschied. Freie Stellen für diese Berufsgruppen bleiben derzeit durchschnittlich 168 bis 173 Tage unbesetzt – im Vergleich zum Durschnitt aller Berufsgruppen mit 102 Tagen ist dies schon enorm. Hinzu kommt, dass die berufsspezifische Arbeitslosenquote von 1,2 beziehungsweise 0,9 Prozent aktuell sehr niedrig ist. Dies hat zur Folge, dass Spezialisten dieser Disziplinen auf der Positivliste der Bundesagentur für Arbeit für bundeweite Mangelberufe stehen.

In Brandenburg, Sachsen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern ist der Fachkräftemangel besonders hoch und auch im übrigen Bundesgebiet gibt es Anzeichen für Fachkräfteengpässe. Darum befürchtet ein Großteil der Unternehmen, dass der Fachkräftemangel eine Gefahr für ihre Geschäftsfähigkeit sein könnte. Diese Befürchtung ist nicht unbegründet, denn laut Erhebungen des ifo-Instituts ist die Bauwirtschaft nicht nur auf einem Rekordhoch und seit Jahren Konjunkturtreiber, sondern auch die Kapazitätsauslastung ist auf einem Rekordhoch. Dies betrifft ebenfalls die Beschäftigten in der Branche. Das bedeutet, dass die Auftragsbücher der Unternehmen voll sind und Trends zeigen, dass dies auch weiterhin so bleiben wird, allerdings benötigen die Unternehmen ausreichend Mitarbeiter, die diese Aufträge ausführen.

Dieses Problem wird zusätzlich durch den demografischen Wandel verschärft. Zwar nimmt die Zahl der Auszubildenden in den Bauberufen weiter zu, und auch die Zahl der Ausbildungsstellen am Bau ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, doch ist die Zahl der Bewerber rückläufig; und auch die Zahl der Neurentner liegt immer noch über der Zahl der neuen Azubis. Dies ist zwar kein neues Problem, trotzdem bleibt es bestehen und zeigt, dass von den Unternehmen der Baubranche mehr Engagement denn je bei der Werbung um neue Mitarbeiter gefragt ist.

Die Herausforderung für die Bauunternehmen beim Personalmarketing bleibt, sich im Wettbewerb um Fachund Nachwuchskräfte mit anderen Branchen zu behaupten.

Potentielle Mitarbeiter, egal ob Azubis oder Fachkräfte sind gefragt, insbesondere Fachkräfte aus der Baubranche. Sie werden von anderen Branchen abgeworben, und frühere Studien zeigen, dass diese einmal der Branche verlorenen Arbeitskräfte nicht wieder zurück in die Bauwirtschaft kommen. Gerade die stationäre Industrie ist hier als großer Konkurrent für die Bauunternehmen zu sehen. Sie weiß die Fachkräfte der Bauwirtschaft zu schätzen, da sie als belastbar und besonders flexibel gelten.

Darum ist Bauunternehmen zu raten, dass sie sich für neue Mitarbeiter und Azubis attraktiv machen, damit diese sich nicht für eine andere Branche entscheiden. Die Zeiten, in denen der Lohn bei der Werbung um neue Kollegen noch eine zentrale Rolle spielte, sind aber schon längst vorbei. Gerade junge Menschen haben andere Prioritäten und legen vermehrt Wert auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance, sie wollen wertgeschätzt werden und erwarten auch Weiterbildungsund Entwicklungsmöglichkeiten. Hat ein Bauunternehmen also den richtigen Mitarbeiter gefunden, soll der Kollege auch im Unternehmen bleiben. Dazu muss das Unternehmen so attraktiv sein, dass er oder sie nicht von der Konkurrenz oder gar einem Unternehmen aus einer anderen Branche abgeworben wird.

Was können Unternehmen tun, um Fachkräfte zu finden und zu halten?

Die Bekanntheit, die Arbeitgebermarke und das Image der Bauunternehmen und der Branche sind das A und O bei der Suche nach neuen Mitarbeitern und auch dabei, Mitarbeiter an das eigene Unternehmen zu binden. Nur wer als guter Arbeitgeber bekannt ist, wird auch Bewerbungen bekommen. Dazu gehört, dass die Unternehmen von sich in der Öffentlichkeit sprechen und sichtbar sind, sei es durch Sponsoring, durch Presseorgane oder Social Media-Kanäle. Wichtigstes Merkmal für ein gutes Arbeitgeberimage ist aber der Ruf des Unternehmens. Für Bauunternehmen bedeutet das, auf ordentliche und saubere Baustellen zu achten. Sie sind es, die öffentlich sichtbar sind und Passanten ziehen beim Betrachten der Baustelle oft Schlüsse auf die beteiligten Bauunternehmen. Der Ruf eines Bauunternehmens hängt natürlich aber auch stark von der Qualität der Arbeit ab, die es leistet. Bauunternehmen, deren Leistungen gut sind, die Preise und Termine einhalten, gelten als verlässliche Partner. Das spricht sich herum und macht auch die Suche nach neuen Mitarbeitern leichter. Über sie wird schließlich positiv gesprochen.

Die positiven Seiten des Unternehmens können auch durch aktives Zugehen auf die Presse bekannt gemacht werden. Zu einem besonderen Event könnte die örtliche Presse eingeladen werden, beispielsweise zum Begrüßungstag der Azubis oder zu Betriebsbesichtigungen, bei der Anschaffung neuer Geräte oder der Einführung digitaler Werkzeuge. Dies sind gute Gelegenheiten, zu zeigen, dass die Bauwirtschaft nicht mehr dreckig und altmodisch ist, sondern modern und innovativ. Gleichzeitig können die Begeisterung für das Bauen und alle anderen positiven Merkmale der Branche demonstriert und hervorgehoben werden, denn in welcher anderen Branche kann ein Mitarbeiter so schnell und direkt das Ergebnis seiner getanen Arbeit sehen und anfassen?

Gleiches gilt für die Arbeitgebermarke. Ein Unternehmen, das seine Versprechungen den Mitarbeitern gegenüber einhält, die eigenen Fachund Nachwuchskräfte unterstützt, sie wertschätzt, fördert und motiviert, wird auch dafür bekannt sein oder werden. Denn eines ist klar, Mitarbeiter sprechen über die Arbeit und damit auch über den eigenen Arbeitgeber im privaten Umfeld, egal ob im Familien- oder Freundeskreis. Das sollten Bauunternehmen bedenken und mit ihrer Unternehmenskultur leben, denn gerade in Zeiten von WhatsApp, Facebook, Twittter und Co. verbreiten sich Infos in nur kurzer Zeit. Das Einhalten von Versprechen und ein fairer Umgang schaffen Vertrauen und diese Verlässlichkeit macht Mitarbeiter auch zufrieden. Sie identifizieren sich schneller mit ihrem Arbeitgeber und werden sich nicht so schnell von einem anderen Unternehmen abwerben lassen oder sogar selbst auf die Suche nach einem neuen Arbeitgeber gehen.

In der Broschüre der RG-Bau „Azubimarketing für Unternehmen der Bauwirtschaft“ werden viele gute Beispiele gegeben, ergänzt durch Checklisten und Tipps, die helfen, als Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb attraktiv zu sein. Auch wenn hier nur Azubis angesprochen werden, so können doch viele der beschriebenen Maßnahmen auch für die Fachkräftegewinnung genutzt werden. Dabei besteht beispielsweise auch die Möglichkeit, Frauen, die sich für einen Bauberuf interessieren, eine Chance zu geben. Sie sind schließlich schon lange nicht mehr das „schwache Geschlecht“.

Wichtig ist für die Suche nach Fachkräften aber stets, über das Positive zu sprechen und die Begeisterung für das Bauen zu vermitteln. Ein Beispiel aus der Broschüre ist das Zitat des Geschäftsführers eines Bauunternehmens in Hamm: „Bauen ist das Schönste der Welt, mit den schönsten, kreativsten und spannendsten Berufen!“ (Martin Karnein, Bernhard Heckmann GmbH & Co. KG).

Neue Startup-Messe

„TECH IN CONSTRUCTION“ – ein voller Erfolg

Am 25. und 26. Mai 2018 fand im MotionLab des Industriegeländes Berlin-Treptow die Startup-Messe für Innovationen in der Baubranche statt – ein Veranstaltungsformat der Begegnung für Startups und Baubetriebe, um sich über die digitalen Entwicklungen in der Bauwirtschaft zu informieren und ihre Innovationen zu präsentieren. Mit der neuen „Tech In Construction“ wurde erstmals der interessierten Fachöffentlichkeit die Möglichkeit gegeben, einen Überblick über digitale Innovationen am Bau zu erhalten.

Insgesamt 43 Startups aus drei europäischen Ländern – Deutschland, Österreich und Bulgarien – konnten ihre innovativen Geschäftsideen vorstellen, die Lösungen zur Digitalisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette Bau, vor allem auch für mittelständische und kleine bauausführende Unternehmen, dem interessierten Publikum zeigen. Etwa 300 Besucher – Handwerker, Baustoffhersteller, Händler, Architekten, Bauunternehmer und Verbandsvertreter – nutzten die Chance zum Networking mit den Startups und auch untereinander. Intensive Fachgespräche wurden vielerorts geführt. Auch die RG-Bau im RKW Kompetenzzentrum hatte Gelegenheit, mit den Tech-Startups ins Gespräch zu kommen. Dabei stand die Frage im Vordergrund, wie zukunftsweisende digitale Prozesse und Technologien auch KMU der Bauwirtschaft erreichen können.

Die Schirmherrschaft für die „Tech In Construction“ hatte Dr. Manja Schreiner übernommen – Hauptgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg. In ihrer Eröffnungsrede betonte sie den Wirkungsgrad des Messeformats, mit dem die Attraktivität der Branche besonders unterstützt werden könne. Sie legte dar, welche Bedeutung der Digitalisierung in Bezug auf Ausbildung und Akquise von Nachwuchskräften zukommt und lobte, dass die Messe ihren Fokus darauf gerichtet hatte, Handwerk und junge digitale Innovationen zu vereinen. Auch der Zentralverband des Deutschen Handwerks – ZDH, das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk, der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie – HDB und die Handwerkskammer Berlin waren Schirmherren.

Der thematische Fokus der Messe lag auf Tech-Startups der Bauausführung in vier Segmenten:

  • Prozess – Lösungen, den Bauprozess zu verschlanken,
  • Support – Lösungen zur digitalen Kundenkommunikation,
  • Energie – Lösungen zum energieeffizienten Bauen und für erneuerbare Energien in Gebäuden und
  • Smart – Lösungen von Smart Home zu Smart City.

Die präsentierten Lösungen der Startups waren sehr vielfältig und praxisnah. Dabei waren Startups im Segment Prozess auf der „Tech In Construction“ am stärksten vertreten. Ihre Angebotspalette reichte von Bauprozessmanagementlösungen durch die Implementierungen, die die gesamte Wertschöpfungskette abdecken, über die automatisierte Terminkoordination zwischen Kunden, Bauherren, anderen Gewerken und Dienstleistern, digitalisierte Abstimmungsprozessoptimierungen zwischen Baustelle und Büro, Softwarelösungen für Baudokumentation, Aufgabenund Mängelmanagement für synchrones Arbeiten am Smartphone, Tablet und Computer bis hin zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen im Handwerksunternehmen vom Auftragseingang, über die Terminierung, Abwicklung, Dokumentation und Rechnungsstellung. Aber auch Echtzeit-Kommunikationslösungen für virtuelle Planungsmeetings mit allen Projektbeteiligten anhand eines 3D/ BIM-Planungsmodells oder 3D-Gerüstplanung, -konstruktion und -verwaltung wurden präsentiert.

Die Innovationen der Startups im Bereich Support hatten unter anderem die Bereitstellung von Virtual Reality-Lösungen für Immobilienkunden im Angebot, die dem Benutzer ermöglichen, das Endergebnis einer Konstruktion zu betrachten und einen Eindruck von Umfang, Positionierung, den Objekten, der Farbgebung, der Fensteransicht und vielem mehr zu bekommen. Andere Lösungen boten Planern und ihren Kunden die Möglichkeit, ein Bauvorhaben vom ersten Spatenstich an mithilfe eines vollautomatischen Service zur fotorealistischen Visualisierung aller Planungsschritte virtuell zu begehen. „Finde was du brauchst“ titelte ein Startup, das unmittelbar an der Alltagssituation vieler Handwerksbetriebe der Bauwirtschaft ansetzt und eine Plattform zur Personalbeschaffung, wie auch zum Baugeräte- und Werkzeugverleih und zum Verkauf beziehungsweise Austausch von Arbeitsmitteln bietet.

Die Startups im Segment Energie zeigten beispielsweise Lösungen zur Fassadentechnik mit Trägerwerken aus Bambus für davor geschraubte Glasplatten, die ohne Rüstung auskommt, zur saisonalen Speicherung von Wärmeenergie, die die Basis bilden für Wärmenetze 4.0, um erneuerbare Energien in Nahwärmnetze einbinden zu können und für ein gesundes, multifunktionales Raumklima, das nachrüstbare und rückbaufähige Kühl-, Heiz-, Licht- und Akustiklösungen integriert.

Die Startup-Palette im Bereich Smart reichte von intelligenten Lösungen für die Digitalisierung von Wasserinstallationen, über eine herstelleroffene Smart Home-Lösung, die mit multiplen Funktionslösungen ausgestattet ist und den Alltag von Menschen erleichtert, bis hin zu einem Smart Building-System speziell für die Wohnungswirtschaft, das eine Video-Türsprechanlage mit Zugangssystem, eine intelligente Wärmesteuerung und Verbrauchserfassung sowie die Kommunikation mit dem Hausverwalter umfasst.

Summa summarum: Eine Messe mit vielfältigem Ideenreichtum und vielen Startups, die großes Interesse zeigten an der neuen Wettbewerbsrunde „Auf IT gebaut“ 2019 teilzunehmen, da in diesem Jahr erstmals ein Sonderpreis für Startups ausgelobt werden soll. Die RG-Bau freut sich schon jetzt auf die zahlreichen Beiträge der jungen (Aus-)Gründer.

Handwerk digital: eine „Software as a Service-Lösung“ für Handwerksunternehmen der Baubranche

Erfolgsstory eines Berliner Startup-Unternehmens

Auf der „Tech In Construction“ in Berlin sind wir auf openHandwerk aufmerksam geworden. Dieses Startup hat sich der Digitalisierung von Geschäftsprozessen in Handwerksunternehmen verschrieben und wurde erst im vergangenen Jahr gegründet. Wir wollten mehr über dieses junge Gründungs-Unternehmen erfahren. Im Gespräch mit dem Geschäftsführer, Martin Urbanek, sprachen wir darüber, wie sich die Arbeitsabläufe bei ihrem Kooperationspartner, der Vallovapor Gruppe, durch die Digitalisierung von Geschäftsprozessen mit openHandwerk für die Mitarbeiter verändert haben und welche Rolle dabei das Startup spielte.

Herr Urbanek, die openHandwerk GmbH ist ein Startup, das seit seiner Gründung 2017 mit der Vallovapor Gruppe, einem deutschlandweit tätigen Handwerksunternehmen für Instandhaltung mit Sitz in Berlin, eine Art strategische Allianz zur Implementierung digitaler Prozessabläufe eingegangen ist. Was war der Auslöser dafür, mit Ihrem Startup auf den ‚Hype‘ der Digitalisierung aufzuspringen?

Handwerksbetriebe in Deutschland haben volle Auftragsbücher, erzielen Rekordergebnisse und das Geschäft wächst. Dieser positive Trend sollte nicht dazu verführen, in den Handwerksbetrieben der Bauwirtschaft das Thema Digitalisierung auf die lange Bank zu schieben. Gerade in guten Zeiten ist es sinnvoll, sich langfristig auszurichten. Handwerkerportale, Internetgiganten wie Google oder Amazon machen sich langsam breit im Bereich Dienstleistungen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis das Internet einen Großteil der Aufträge einspielt, und es besteht die Gefahr, dass alt eingesessene Handwerkbetriebe zu Subunternehmern von Internetfirmen werden.

Neben einem funktionierenden Internetauftritt spielen jedoch vor allem die Organisation und die dazugehörigen Prozesse im operativen Bereich von Handwerksbetrieben eine erhebliche Rolle. Auf dem Weg zum papierlosen Büro kommt man heutzutage nicht mehr an Cloud-Lösungen vorbei. Da oftmals in den kleinen und mittelständischen Betrieben das notwendige Finanzkapital und personelles Know-how fehlen, können standardisierte Lösungen kostengünstig Abhilfe schaffen. Diese Überlegungen führten bei der Vallovapor Gruppe dazu, die Digitalisierung ihrer Unternehmensprozesse mit einer cloudbasierten Softwarelösung der openHandwerk GmbH zu forcieren.

Was hat sich seit der Kooperation mit openHandwerk für die Arbeitsabläufe und die Beschäftigten der Vallovapor Gruppe konkret geändert?

Dazu muss ich ein wenig ausholen: Die Vallovapor GmbH aus Berlin betreut seit 2009 deutschlandweit zirka 600.000 Wohneinheiten für Verwalter und Eigentümer. Zum Kerngeschäft gehört die Schimmelbeseitigung mit einem innovativen Verfahren als Instandhaltungsmaßnahme in Mieterwohnungen.

Bis 2015 wurden alle Dokumente vom Mitarbeiter postalisch ins Büro gesendet und Fotos per E-Mail kommuniziert und in Ordnern abgelegt. Aufträge und der Auftragsstatus wurden in Excel-Listen dokumentiert oder im Papierformat, bis man schließlich den Überblick verloren hatte. Eine Lösung musste her, die den Handwerksbetrieb operativ unterstützt, Arbeitsprozesse vereinfacht und ihn auf das wachsende Geschäft vorbereitet.

In Zusammenarbeit mit openHandwerk wurde eine kostengünstige und intuitive Lösung für die Digitalisierung gefunden, die nahezu alle Prozesse im Büro abbildet.

Seitdem befinden sich die Mitarbeiter deutschlandweit in verschiedenen Regionen im Einsatz, wo sie mit Handys oder Tablets und einer openHandwerk-App ausgerüstet sind. Gesteuert werden der operative Ablauf und diese Einsätze aus der Niederlassung in Alfhausen bei Osnabrück. Per App oder E-Mail erhalten die Mitarbeiter ihre Aufträge auf ihr Endgerät. Sie bestätigen die Aufträge und senden über die openHandwerk-App Begehungsprotokolle, Mieterinstruktionen, Vorher-Nachher-Fotos oder auch Videos in die Cloud in den entsprechend angelegten Auftrag, beziehungsweise den dazugehörigen Dokumentenordner. Daraus können unmittelbar die Rechnungen erstellt werden.

Wie funktioniert Ihre „Software as a Service-Lösung" denn nun genau oder anders gefragt: Wie stellen Sie die Digitalisierung der Prozessabläufe – vom Auftragseingang, über die Terminierung, Abwicklung, Dokumentation bis hin zur Rechnungsstellung – tatsächlich sicher?

Aufträge, die per Telefon, Fax, E-Mail oder Handwerkeranbindungen bei der Vallovapor eingehen, werden im Büro in der Software erfasst. Auftraggeber erhalten sofort eine Auftragsbestätigung. Im Dokumentenmanagementsystem werden vorgegebene Ordner befüllt mit Auftragsbestätigungen, Angeboten, Lieferscheinen, Materialrechnungen, et cetera. Jeder Auftrag ist somit komplett auch nach Jahren nachvollziehbar und entspricht den Grundsätzen zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff, GoBD.

Nachdem die Büromitarbeiter der Vallovapor den Auftrag terminiert haben, erhält der Auftraggeber eine Terminbestätigung per E-Mail und der Mitarbeiter alle notwendigen Informationen per App. Darüber hinaus hat der Mitarbeiter alle seine Termine für die Woche oder den Monat im Überblick und kann über seine App auch seine Arbeitszeiten erfassen, runtergebrochen auf Fahrtzeiten, Zeiten für Auftragsarbeit, Zeiten für Büroarbeit, Pausenzeiten, Urlaubs- und Fehlzeiten.

Nach Fertigstellung der Arbeiten werden dann von dem Mitarbeiter alle notwendigen Dokumente wie Arbeitsscheine, Begehungsprotokolle, Mieterdokumente, Nachträge sowie Fotos und Videos per App oder E-Mail in die Cloud-Lösung gesendet. Während der Mitarbeiter auf dem Weg zum nächsten Termin ist, sind bereits alle Dokumente zur Rechnungsstellung im Büro vor Ort. Über Statusanzeigen können die Mitarbeiter ihre Aufträge nach Dringlichkeit und Stand unterteilen. Subunternehmer anderer Gewerke bindet die Vallovapor bei größeren Projekten in die Software-Lösung mit ein. Diese liefern dann ebenfalls alle Daten und bekommen Auftragsinformationen per E-Mail oder App. Schon heute arbeitet das Unternehmen in Baden-Württemberg und Bayern mit insgesamt 25 Partnerbetrieben zusammen, die ebenfalls aus der Software mit Informationen versorgt werden und die Dokumente in die Cloud einstellen. Die Rechnungsstellung erfolgt direkt über die Cloud-Software openHandwerk aus den bestehenden Aufträgen. Alle Angebotsund Rechnungsdaten sind hierfür mit den operativen Auftragsdaten und -unterlagen verknüpft.

Welche Vorteile bringt ihrem Kunden die Verknüpfung der Angebotsund Rechnungsdaten mit den operativen Auftragsdaten und -unterlagen?

Anfangs – in einer Art Übergangsphase – wurde openHandwerk lediglich für die Dokumentation der Aufträge genutzt und zur Kommunikation mit den Kunden.

Für die Rechnungsstellung nutzte Vallovapor während dieser Phase noch die alte Branchensoftware. Jedoch war diese Software in Bezug auf Nutzerzugänge begrenzt. Ein Arbeiten an mehreren Standorten war fast unmöglich.

Seitdem die Angebote und Rechnungen aus openHandwerk in der Cloud erstellt werden, gibt es endlich eine Lösung aus einer Hand. Das bedeutet, dass allein in Deutschland mit nur zwei Büromitarbeitern im Jahr über 1.200 Instandhaltungsaufträge abgewickelt werden können, die tatsächlich die Angebotserstellung, Terminierung und Abwicklung sowie die Dokumentation und Rechnungsstellung umfassen. Durch digitale Archivfunktionen und digitalisierte Geschäftsprozesse können jährlich etwa 20.000 Euro an Personalkosten eingespart und zugleich die Qualität in den Abwicklungsprozessen verbessert werden.

Welche Funktion übernimmt die openHandwerk GmbH denn dabei?

openHandwerk funktioniert dabei wie ein Frontend oder Cockpit, das den ganzen Tag im Einsatz ist. Bereits vor Arbeitsbeginn sehen die Mitarbeiter im Büro, ob die Kollegen in der Instandhaltung pünktlich kommen oder sich verspäten. Mit Informationen wie diesen lassen sich die Kommunikation mit Kunden und die Kundenzufriedenheit deutlich erhöhen. In Zeiten des Internets verlangen Kunden eine umfangreiche und individualisierte Kommunikation.

Kleine Betriebe haben hierfür nicht die notwendigen Ressourcen. Die openHandwerk GmbH unterstützt dabei im Hintergrund, sei es mit Auftragsbestätigungen, Terminbestätigungen, Erledigungsvermerken oder automatisch generierten Kundenanschreiben. Sie übernimmt quasi eine Cockpitlösung aus der Cloud. Der Mitarbeiter im Büro wird dadurch entlastet und es entsteht mehr Zeit für das Wesentliche.

Wie ermöglichen Sie, dass alle Beteiligten zeitgleich auf demselben Stand gehalten werden?

Eine digitale Auftragshistorie gibt einen genauen Überblick darüber, wann Aufträge angelegt, terminiert oder erledigt wurden, wann Informationen oder E-Mails an den Auftraggeber gingen, wann Briefe an Mieter automatisch versendet wurden und wann Termine abgestimmt beziehungsweise Mieter oder Auftraggeber telefonisch nicht erreicht werden konnten. Jeder Mitarbeiter ist dadurch in der Lage, den aktuellen Status und den gesamten Prozessablauf in der Software nachzuvollziehen. Jeder im Büro hat auf einen Blick die Übersicht über den Auftrag oder das Angebot. Bei Beschwerden von Kunden kann per Knopfdruck ein Screenshot versendet werden, der dem Auftraggeber die Auftragshistorie anzeigt.

Welche Lösungen bieten Sie darüber hinaus in der Cloud an?

Wie schon erwähnt, können über die Lösungen in der Cloud auch Arbeitszeiten schnell und einfach per App oder Internet erfasst und weitergeleitet werden. Auch die Vorbereitung der Lohnabrechnung dauert nur noch Minuten. Darüber hinaus werden Nachrichten versendet, wenn Unterlagen fehlen. Unser Kunde erhält dadurch deutlich mehr Informationen, da alle Zeiten mit den entsprechenden Aufträgen an einem Ort hinterlegt sind. Zusätzlich werden über eine digitale Auftragsmappe alle Aufträge mit den dazugehörigen Dokumenten erfasst. Nach Begehungen und Aufmaßen zur Angebotserstellung sind die Aufmaße im Handumdrehen in der Cloud – bereit zur Angebotserstellung. Angebote können hier hinterlegt werden oder durch die Software erzeugt werden. Je nach Konfiguration erhalten mögliche Auftraggeber wöchentlich eine Erinnerung über das Angebot. In einigen Fällen konnten dadurch auch nach Monaten noch Aufträge generiert werden. Die digitale Auftragsmappe unterstützt also den Vertrieb durch Angebotserinnerungen.

Das klingt nach einem digitalen Dokumentenmanagementsystem…

openHandwerk ist weit mehr als ein Dokumentenmanagement oder eine Rechnungswesensoftware. Über unsere „Software as a Service-Lösung“ sind Soll-Ist-Vergleiche generierbar, mit denen sowohl Aufträge und Zeitaufwand bewertet werden können als auch die Mitarbeiter hinsichtlich ihres Auftragsund Umsatzvolumens. Für Geschäftsführer oder Eigentümer ermöglicht diese Softwarelösung einen bisher nicht dagewesenen Überblick über die aktuelle Lage des Handwerksbetriebes. Als Frontendlösung ist openHandwerk also den ganzen Tag im Einsatz und unterstützt das Handwerksbüro beim operativen Tagesgeschäft.

Kann dies nicht auch zur Leistungskontrolle von Mitarbeitern oder zum Wegrationalisieren von Arbeitsplätzen genutzt beziehungsweise „missbraucht“ werden?

Nein! openHandwerk löst für Handwerksbetriebe die zwei aktuell größten Probleme, die derzeit am Markt bestehenden: zu viele Aufträge und zu wenig Fachpersonal!

Die Optimierung und Digitalisierung als auch die Automatisierung wiederkehrender Prozesse und Abläufe liefert zusätzlich erhebliche Wettbewerbsvorteile, da klassische Handwerksbetriebe ihre Kundenkommunikation deutlich erhöhen und somit Kunden auch langfristig binden können.

Ihr Startup ist in der relativ kurzen Zeit seines Bestehens mit Preisen ausgezeichnet worden. Welche waren das?

Im September 2017 erhielt openHandwerk den Cloud Rocket Award von Cancom/Pironet und Hewlett Packard Enterprise als innovativste Cloudlösung im Handwerk. Im Juni 2018 erhielt die durch openHandwerk digitalisierte Vallovapor GmbH den Digital Champions Award East von der Deutschen Telekom und der Wirtschaftswoche für „Digitale Prozesse & Organisation“. Ein solcher Preis in dieser Kategorie ist für uns eine Art „Ritterschlag“ und zeigt zugleich, dass Handwerksbetriebe bezüglich Digitalisierung keineswegs außenvorstehen.

Herr Urbanek, wir danken Ihnen für die Zeit, die Sie sich für dieses Gespräch genommen haben und wünschen Ihnen und Ihrem Team auch für die Zukunft viel Erfolg.

Das Gespräch führte Marlies Kuchenbecker.

53. Frankfurter Bausachverständigentag: Fassadenkonstruktionen – Problempunkte, Qualitätssicherung und Sanierung

28. September 2018 in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main

Die Fassade eines Gebäudes ist die Schutzhülle vor Witterungseinflüssen wie Frost, Hitze, Feuchtigkeit und Wind und prägt das äußere Erscheinungsbild. Innovative Fassadenkonstruktionen liefern auch Wärme und Strom und kön nen im Gebäudeinnern das Klima regulieren. Die Planung und Ausführung von Fassaden erfordert deshalb besondere Sorgfalt von Planern und ausführenden Unternehmen. Trotzdem kommt es immer wieder zu Qualitätsmängeln und Bauschäden, mit denen sich der Bausachverständige auseinandersetzen muss.

Der 53. Frankfurter Bausachverständigentag thematisiert Problempunkte, Qualitätssicherung und Sanierung von Fassadenkonstruktionen. Namhafte Bausachverständige und Experten stellen den Stand der Technik und neue Entwicklungen bei Fassadenkonstruktionen vor und erläutern schadensträchtige Details.

Anhand von Praxisbeispielen werden ausgewählte Problempunkte, zum Beispiel zum Brandschutz an Fassaden oder zur fachgerechten Putzausbildung, dargestellt. Abgerundet wird die Veranstaltung mit einem ausführlichen Überblick über die für Planer, Bauausführende und vor allem auch für Bausachverständige wichtigen Aspekte des neuen Bauvertragsrechts und der EU-Bauproduktenverordnung.

Wie in jedem Jahr bietet der Bausachverständigentag die Gelegenheit zu Diskussionen und persönlichen Kontakten sowie zum Besuch der begleitenden Ausstellung. Der Bausachverständigentag bleibt damit die Plattform für den Informations- und Erfahrungsaustausch für Bausachverständige, Planer und Bauausführende.