2. Platz – Gewerblich-technischer Bereich

CMS Corrosion Monitoring System für Stahlbetonbauteile – Entwicklung von Messelektroden und einer Auslesehardware auf Basis von Arduino Microcontroller

Preisträger Florian Aumiller
f.aumiller(at)gpc-consult.de
Firma Grund- und Projekt-Consult GmbH Kaufbeuren

Projekt
Das von Florian Aumiller entwickelte System misst und dokumentiert Korrosionen am Bewehrungsstahl. Damit können im Zuge von Sanierungsmaßnahmen Rissbereiche durch die Verwendung von bis zu 50 Meter langen Mess-Elektroden überwacht werden. Korrosionen werden dabei durch die Messung von Millivolt zwischen Baustahl und Elektrode festgestellt, indem die Messwerte mit Referenzwerten verglichen werden. Der Preisträger setzte seine Idee durch die Entwicklung einer Kontroll- und Loggereinheit, durch die das Bauteil aktiv überwacht wird, um. Die Daten werden zur langfristigen Verfügbarkeit auf einer SD-Karteneinheit aufgezeichnet.

Bewertung der Jury
Die Jury überzeugte insbesondere der innovative Ansatz, sich mit dem hochaktuellen Thema „Sanierung von Betonbauteilen“ auseinanderzusetzen. Positiv fiel zudem die Verwendung von kostengünstigen und unempfindlichen Open-Source-Komponenten auf. Das System eignet sich sowohl für den nachträglichen Einbau als auch zum planmäßigen Einbau bei der Gewerkerstellung zur effektiven Überwachung des Korrosionsverhaltens.

Der Preisträger
Als Bauleiter betreut Florian Aumiller die Erstellung und Durchführung von Bauprojekten. In der täglichen Arbeit auf der Baustelle wird er mit vielen Mängeln, Schwachstellen und Unzulänglichkeiten im Bauablauf und in den Detaillösungen konfrontiert. Nach intensiver Analyse entwickelt er für seine Kunden aus der Bauwirtschaft Speziallösungen sowie Bauprodukte für die Baupraxis. Er füllt die Lücken mit Innovationen aus. So können aus Mängeln Chancen werden.

Mit seinem Team aus Baupraktikern, Elektronikund Medienspezialisten löst er die Probleme seiner Auftraggeber. Querdenken, über den Tellerrand schauen, in vielen Fachbereichen interdisziplinär bewandert, ist charakteristisch für ihn. Neben dem jetzt prämierten System zur Korrosionskontrolle entstanden so auch Produkte zur Behandlung und Filterung von Parkgaragenabwässern, trittfeste Fensterbankunterbauungen für Wärmedämmverbundsysteme oder ein Estrichtrocknungssystem auf Niedervolt-Umluftbasis.

Das Besondere am Projekt
Durch die Suche nach Analogien in anderen Bereichen und der Nutzung eines kompetenten Netzwerks wurde das Überwachungssystem für Bewehrungsstahl entwickelt. So haben Florian Aumiller und sein Team für ihr aktuelles Projekt Elektrodendrähte zur bis zu 50 Meter langen linearen Überwachung von Staumauern, Bergbahnfundamenten oder Brückenbau-Spannlitzen für ihr System modifiziert und in angepasstem Design eingesetzt. Neu ist die Entwicklung einer mit Salzwasser benetzten Referenzelektrode, deren hohe Korrosionspotentiale den Ergebnissen des Bauwerksystems gegenüber stehen. So ist das System transparent und für Betreiber oder Eigentümergemeinschaften nachvollziehbar.

Auf der Basis eines Mikrocontrollers wurde mit diesen unempfindlichen und kostengünstigen Open-SourceKomponenten eine Kontrollund Loggereinheit entwickelt, die das Betonbauteil aktiv überwacht, Ist- und Realdaten anzeigt und diese Daten in einer SDKarteneinheit in Kombination mit einer „Realtimeclock“ aufzeichnet. Das Elektronikbauteil ist einfach zu verdrahten, zu programmieren und kann sehr schnell für neue Anforderungen wie z. B. zusätzliche Sensoren für Betonfeuchte, pH-Wert oder Temperatur konfiguriert werden.

Der 1. Platz – Gewerblich-technischer Bereich wurde nicht vergeben