Unter dem Titel "Von Flüchtlingen zu Fachkräften - die ddn-Kompetenzoffensive" lud Das Demographie Netzwerk e. V. (ddn) am 16.02.2017 auf die didacta Bildungsmesse nach Stuttgart ein. In abwechslungsreichen und  informativen Podiumsdiskussionen und Vorträgen erörterten die Teilnehmer, wie die Integration der vielen Geflüchteten in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt gelingen kann. 

Als Experten diskutierten Frau Christina Mersch vom DIHK Netzwerk "Unternehmen integrieren Flüchtlinge", Herr Dr. Ottmar Döring vom IQ Netzwerk  und die Trainerin für interkulturelle Strategien Frau Connie Voigt . Später stellten dann Unternehmensvertreter von Boehringer Ingelheim, der AOK Baden-Württemberg und der Lapp Kabelwerke ihre Erfahrungen aus der Praxis in der Ausbildung und Beschäftigung von Geflüchteten vor.

Bessere Verzahnung der diversen Angebote und Projekte

Wie können die Betriebe besser unterstützt werden?

Unbestritten ist, dass es ja bereits eine breite Palette an Akteuren mit verschiedensten Programme/Initiativen/Werkzeugen gibt, die Unterstützungsangebote anbieten. Vielen sind diese aber gar nicht bekannt. Es sei deshalb entscheidend, "Brücken für die Informationsweitergabe und Zusammenarbeit zwischen den Akteuren zu schlagen". Sprich: Vorhandenes miteinander zu verzahnen und so sichtbarer zu machen, so der Tenor.

"Wo sollen wir denn anfangen?" Der Diversity-Check zeigt künftig konkrete Handlungsfelder auf

Der spannende Tag auf der didacta endete dann in einem Open Panel mit den ddn-Vorständen Siegmar Nesch und Christoph Zeckra. Auch sie betonten, dass es bei der Integration von Geflüchteten in Ausbildung und Arbeit letztlich entscheidend sei, von den Erfahrungen anderer zu lernen und Synergien zu nutzen. Dabei seien Institutionen genauso gefordert wie Unternehmen. Damit die im Einzelfall relevanten Maßnahmen aber sinnvoll eingeleitet werden können, müssen Betriebe häufig erst einmal 'abgeholt' werden. Oft wissen sie nämlich gar nicht, "wo sie bei diesem öffentlich heiß diskutierten Thema anfangen sollen". Viele KMU sind aber durchaus interessiert daran, ihren Betrieb vielfältiger zu gestalten. Genau an diesem Punkt setzt deshalb unser neues Projekt, der INQA-Check "Diversity" an. Dieses Instrument soll künftig ganz konkrete Ansatzpunkte für die Beschäftigung von vielfältigen Belegschaften geben. Konkret zeigt der Check, wie vielfältige Blickwinkel und Fähigkeiten in betriebliche Prozesse zum Gewinn aller Beteiligten einbezogen werden können. Mit einer systematischen Selbsteinschätzung können die Betriebe dann konkrete Maßnahmen planen und sich gezielt Unterstützung suchen. An dieser Stelle ist es dann entscheidend, dass die passenden Angebote und Informationsquellen sichtbar sind. Somit wären wir dann auch wieder beim "Brücken schlagen"...