Remote Work, vor allem in Form des mobilen Arbeitens, ist mittlerweile in vielen Unternehmen für einen Teil der Beschäftigten fast schon Normalzustand. Es ist zu erwarten, dass dieses arbeitsorganisatorische Angebot in Zukunft verstärkt als Wettbewerbsvorteil zur Rekrutierung von Fachkräften genutzt wird. Bestrebungen liegen nahe, das überwiegende bzw. dauerhafte Arbeiten vom Wohnort aus auch auf Fachkräfte im europäischen Ausland bzw. international auszudehnen. Im Kampf um Fachkräfte weltweit stellt sich das Modell schließlich als einfachere Alternative zur Fachkräfteeinwanderung dar. Wie solche Arbeitsverhältnisse nachhaltig zu gestalten sind und derzeit von Unternehmen umgesetzt werden, ist dagegen noch wenig bekannt. Aufgrund der Entwicklungen und Resonanz aus Unternehmen ergibt sich die Frage, inwiefern Remote Work mit einem grenzüberschreitenden Kontext für deutsche Unternehmen ein Zukunftsmodell ist. Im Fokus der Untersuchung stehen daher die aktuellen Ansätze von deutschen Unternehmen. Dies lässt sich in folgende Leitfragen herunterbrechen:
- Welchen Herausforderungen stehen Unternehmen bei der Umsetzung von Remote Work im grenzüberschreitenden Kontext gegenüber?
- Wie sieht eine adäquate Gestaltung von Remote-Arbeitsverhältnissen aus personalpolitischer Sicht aus?
- Inwiefern können die Herausforderungen für deutsche KMU im globalen Fachkräftewettbewerb als Nachteil erachtet werden, bspw. durch die Gefahr der Abwerbung?
Das RKW Kompetenzzentrum hat die vorliegende, qualitative Studie mit Unternehmensvertreterinnen und -vertretern aus 16 deutschen Unternehmen durchgeführt und ausgewertet. Unter den Unternehmen waren zwei Start-ups, drei mittelständische und elf Großunternehmen. Im Fokus der leitfadengestützten Experteninterviews standen Erfahrungen, die mit grenzüberschreitender Remote Work bisher gemacht wurden, insbesondere in Bezug auf die rechtlichen, sozialen und kulturellen Herausforderungen bei der Gestaltung solcher Arbeitsverhältnisse. Ziel war es, den Unterstützungsbedarf deutscher Unternehmen zu erheben, um unter anderem rechtliche Anpassungen auf nationaler und internationaler Ebene zu initiieren.
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