Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen – die Sustainable Development Goals (SDGs) – wurden am 25. September 2015 von den 193 Mitgliedstaaten im Rahmen der „Agenda 2030“ einstimmig verabschiedet.
Zugegeben, auf den ersten Blick wirken sie weit entfernt von der betrieblichen Realität kleiner und mittlerer Unternehmen. Und ebenso wenig wie in Teilen der Wirtschaftspolitik, steht Nachhaltigkeit bei vielen von Ihnen derzeit nicht ganz oben auf der Agenda. Hoher Wettbewerbsdruck, Personalmangel und Bürokratie lasten schwer.
Die SDGs als Orientierungshilfe für Ihre Unternehmensstrategie
Gerade deshalb lohnt sich ein frischer Blick auf die SDGs: Nicht als zusätzliche Verpflichtung, sondern als Orientierungshilfe für strategische Themen, die Sie ohnehin beschäftigen – vom Umgang mit Energie über die Gewinnung von Fachkräften bis hin zur regionalen Verantwortung. Die „bunten Kästchen“ bieten tatsächlich einen Rahmen, um diese Themen systematisch zu reflektieren, Potenziale zu erkennen und nachhaltige Entwicklung unternehmerisch zu denken.

In diesem Beitrag zeigen wir für jedes Ziel kurz auf, worum es geht – und wie Sie ganz konkret dazu beitragen können oder es sowieso schon tun. Reflexionsfragen laden dazu ein, weitere Ansätze zu entdecken. Für alle, die tiefer einsteigen möchten, empfehlen wir die Plattform 17ziele.de sowie den kompakten Leitfaden „SDGs für KMU“ (PDF).

SDG 1: Keine Armut
Armut bedeutet nicht nur fehlendes Einkommen, sondern auch eingeschränkten Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und sozialer Sicherheit. Sie in all ihren Formen zu beenden und allen Menschen ein würdevolles Leben zu ermöglichen, ist eine zentrale globale Herausforderung. Besondere Schwerpunkte liegen auf existenzsichernden Löhnen, sozialer Absicherung und fairen Arbeitsbedingungen.
Mittelständische Unternehmen können zur Armutsbekämpfung beitragen, indem sie stabile Beschäftigung schaffen und faire Löhne zahlen. Besonders wichtig sind familienfreundliche Arbeitszeiten, Weiterbildungsangebote und betriebliche Sozialleistungen wie Altersvorsorge oder Gesundheitsförderung. Durch eine nachhaltige Beschaffungspolitik können sie zudem sicherstellen, dass auch ihre Lieferanten faire Arbeitsbedingungen bieten.
Reflexionsfragen für Unternehmen:
- Können wir unsere Arbeitsbedingungen und Löhne noch fairer gestalten?
- Welche Maßnahmen erleichtern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie?
- Achten wir auch bei unseren Lieferanten und Partnern auf faire Arbeitsbedingungen?

SDG 2: Kein Hunger
Mit diesem Ziel sollen endlich Hunger und Nährstoffmangel für alle Menschen weltweit beendet werden. Dafür brauchen wir eine Landwirtschaft und Lebensmittelbranche, die sich nicht nur produktiv, sondern auch nachhaltig und resilient aufstellen. Ebenso entscheidend ist der sichere und selbstverständliche Zugang zu gesunden, nährstoffreichen Nahrungsmitteln für jeden – vom Säugling bis zum Senior.
Mittelständische Unternehmen, insbesondere in der Lebensmittelbranche, können durch nachhaltigen Einkauf, faire Lieferketten und durch die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung einen Beitrag leisten. Auch die Unterstützung regionaler Erzeuger stärkt die Versorgungssicherheit und schont Ressourcen. Betriebe mit Kantinen oder anderen Verpflegungsangeboten können zudem eine gesunde, ausgewogene Ernährung ihrer Mitarbeitenden fördern.
Reflexionsfragen für Unternehmen:
- Beziehen wir unsere Lebensmittel aus ökologischen und fairen Quellen?
- Wie können wir Lebensmittelverschwendung in unserem Betrieb reduzieren?
- Welche Maßnahmen fördern eine gesunde Ernährung unserer Mitarbeitenden?

SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen
Gesundheit bedeutet mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Es geht vielmehr um ein gesundes Leben und Wohlergehen für alle Menschen. Dazu braucht es eine gute medizinische Versorgung sowie wirksame Maßnahmen zur Prävention von physischen und psychischen Erkrankungen. Darüber hinaus spielt auch die Verbindung von Gesundheits- und Umweltschutz eine Rolle, um beispielsweise die Luft- und Wasserqualität zu verbessern.
Mittelständische Unternehmen können durch Maßnahmen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz einen wichtigen Beitrag leisten. Betriebliches Gesundheitsmanagement fördert darüber hinaus die langfristige Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden, z.B. hinsichtlich Stressbewältigung, Bewegungsförderung oder Suchtprävention. Auch flexible Arbeitszeiten und eine wertschätzende Unternehmenskultur sind Schlüsselfaktoren für Gesundheit und Wohlergehen.
Reflexionsfragen für Unternehmen:
- Mit welchen Maßnahmen fördern wir aktiv die Gesundheit unserer Mitarbeitenden?
- Wie können wir Belastungen an unseren Arbeitsplätzen reduzieren?
- Wie können wir Gesundheit und Wohlergehen in unserem Umfeld fördern?

SDG 4: Hochwertige Bildung
Bildung ist nicht nur ein Schlüssel für persönliche Entfaltung und soziale Teilhabe, sondern auch für wirtschaftliche Entwicklung und Innovation. Deshalb sollen alle Menschen Zugang zu hochwertiger Bildung erhalten – von der frühkindlichen Förderung über die berufliche Ausbildung bis hin zu lebenslangem Lernen. Dazu braucht es leistungsfähige Bildungssysteme, die auf Chancengleichheit und zukunftsrelevante (z.B. digitale und nachhaltige) Kompetenzen ausgerichtet sind.
Mittelständische Unternehmen sind wichtige Akteure in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Sie können mit Ausbildungsplätzen, Fortbildungen, praxisnahem Lernen oder Partnerschaften mit Hochschulen zum Erreichen dieses Ziels beitragen – und gleichzeitig Fachkräfte langfristig binden.
Reflexionsfragen für Unternehmen:
- Fördern wir aktiv Nachwuchskräfte durch Ausbildung und Mentoring?
- Welche Weiterbildungen bieten wir unseren Mitarbeitenden?
- Haben unsere Mitarbeitenden ausreichend Zeit und Unterstützung für ihre Weiterbildung?

SDG 5: Geschlechtergleichheit
Ein konsequenter Schutz von Frauen und Mädchen vor Gewalt und allen Formen der Diskriminierung ist eine grundlegende Voraussetzung für die Gleichstellung der Geschlechter in allen Lebensbereichen. Dazu gehören gleiche Bildungschancen, faire Bezahlung und gleiche Karrieremöglichkeiten genauso, wie die Möglichkeit, Familienarbeit partnerschaftlich aufzuteilen.
Mittelständische Unternehmen können durch faire Lohnstrukturen, flexible Arbeitszeiten und gezielte Förderung von Frauen zur Gleichstellung beitragen. Familienfreundliche Maßnahmen, wie Homeoffice, Elternzeit oder Führung in Teilzeit erleichtern eine partnerschaftliche Familienarbeit – für Mütter und Väter. Aber nicht nur das: Wo Vielfalt geschätzt und gefördert wird, steigt auch die Innovationskraft.
Reflexionsfragen für Unternehmen:
- Haben Frauen und Männer in unserem Unternehmen die gleichen Chancen?
- Wie können wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für alle verbessern?
- Mit welchen Maßnahmen können wir Frauen gezielt fördern?

SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
Wasser ist eine essenzielle Ressource für Menschen, Ökosysteme und Wirtschaft. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitärversorgung ist für alle Menschen überlebenswichtig. Deshalb wird mit diesem Ziel gefordert, dass alle Sektoren weltweit Wasser effizient und nachhaltig nutzen. Das heißt in erster Linie: sparsam mit Trinkwasser umgehen, Abwasserentsorgung verbessern und wasserabhängige Ökosysteme schützen und renaturieren.
Mittelständische Unternehmen können ihren Wasserverbrauch optimieren, wassersparende Technologien einsetzen und umweltfreundliche Abwasserlösungen implementieren. Auch die Wahl nachhaltiger Lieferbetriebe kann einen Beitrag leisten. Gerade Branchen mit hohem Wasserbedarf, wie Lebensmittelproduktion oder Textilindustrie, tragen dabei eine besondere Verantwortung.
Reflexionsfragen für Unternehmen:
- Wie können wir unseren Wasserverbrauch reduzieren und Produktionsprozesse belastungsärmer gestalten?
- Gibt es umweltfreundlichere Alternativen für unsere Abwasserentsorgung?
- Wie können wir zum nachhaltigen Wassermanagement in unserer Region beitragen?

SDG 7: Bezahlbare und saubere Energie
Energie ist die Grundlage modernen Lebens und wirtschaftlicher Entwicklung – und steht allen gleichermaßen zu. Aber um den Klimawandel zu begrenzen und natürliche Ressourcen zu schonen, muss die Energieversorgung deutlich klimafreundlicher werden. Dafür soll weltweit der Anteil erneuerbarer Energien gesteigert und die Energieeffizienz verbessert werden.
Mittelständische Unternehmen haben zahlreiche Möglichkeiten, zur Energiewende beizutragen. Sie können auf nachhaltige Energiequellen umsteigen, energieeffiziente Technologien nutzen und ihren Energieverbrauch optimieren. Investitionen in nachhaltige Gebäude, ressourcenschonende Produktionsprozesse und intelligente Stromnutzung senken langfristig Kosten und verbessern die Umweltbilanz. Nicht zu vergessen ist auch die Sensibilisierung der Mitarbeitenden, beispielsweise durch „Green Nudging“.
Reflexionsfragen für Unternehmen:
- Wie können wir unseren Energieverbrauch senken und effizienter gestalten?
- Können wir unseren Betrieb teilweise oder vollständig mit erneuerbaren Energien versorgen?
- Wie können wir ungenutzte Emissionen, beispielsweise in Form von Abwärme, zur Energiegewinnung nutzen?

SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Wirtschaftliches Wachstum soll nicht auf Kosten von Arbeitsrechten, sozialer Gerechtigkeit und Umwelt erfolgen. Es geht vielmehr darum, nachhaltiges Wachstum zu fördern, das menschenwürdige Arbeitsbedingungen sichert und produktive Vollbeschäftigung ermöglicht. Gleichzeitig sollen nachhaltige Innovationen und Prozesse dazu beitragen, Wirtschaftswachstum vom steigenden Ressourcenverbrauch zu entkoppeln.
Durch faire Entlohnung, sichere Arbeitsbedingungen und langfristige Beschäftigungsperspektiven tragen mittelständische Unternehmen zum Ziel der menschenwürdigen Arbeit bei. Investitionen in die Kompetenzen der Mitarbeitenden und die Einhaltung von Arbeitsrechten entlang der Lieferkette sind weitere wichtige Hebel. Viele Mittelständler übernehmen bereits soziale Verantwortung – und sind damit Vorbild für größere Unternehmen.
Reflexionsfragen für Unternehmen:
- Wie können wir Löhne noch fairer und Arbeitsbedingungen noch sicherer gestalten?
- Welche Maßnahmen sichern langfristig unsere Arbeitsplätze?
- Wie können wir wachsen, ohne Menschen und Umwelt zu schaden?

SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur
Nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung braucht leistungsfähige Infrastrukturen, technologische Innovationen und ressourcenschonende Produktionsmethoden. Deshalb umfasst dieses Ziel struktur- und industriepolitische Maßnahmen, wie den Ausbau der Verkehrs- und Breitbandinfrastruktur oder gezielte Investitionen in Forschung und Entwicklung.
Mittelständische Unternehmen sind oft Vorreiter bei innovativen Lösungen. Indem sie technologisch am Puls der Zeit bleiben, in Digitalisierung, nachhaltige Materialien und ressourcenschonende Produktion investieren, stärken sie sowohl ihre Wettbewerbsfähigkeit als auch die globale Nachhaltigkeit.
Reflexionsfragen für Unternehmen:
- Wie können wir Innovationen und Digitalisierung in unserem Betrieb gezielt vorantreiben?
- Sind wir technologisch am Puls der Zeit – auch im Vergleich zu unseren Mitbewerbern?
- Welche Maßnahmen machen unsere Produktionsprozesse nachhaltiger und effizienter?

SDG 10: Weniger Ungleichheiten
Wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten zwischen und innerhalb von Gesellschaften behindern nachhaltige Entwicklung. Deshalb geht es bei diesem Ziel um eine gerechtere Einkommens- und Vermögensverteilung sowie Chancengleichheit und Inklusion. Der Zugang zu Arbeit, fairen Löhnen, sozialen Räumen oder dem Bildungssystem soll für alle Menschen diskriminierungsfrei möglich werden.
Mittelständische Unternehmen können durch faire Löhne, Diversitätsmanagement und diskriminierungsfreie Personalpolitik soziale Ungleichheiten verringern. Durch gezielte Förderprogramme, inklusive Arbeitsmodelle und gesellschaftliches Engagement stärken die Chancengleichheit über den Betrieb hinaus.
Reflexionsfragen für Unternehmen:
- Sind unsere Arbeitsbedingungen und Löhne frei von Diskriminierung?
- Wie können wir Chancengleichheit und Vielfalt in unserem Unternehmen fördern?
- Wie steht es um faire Arbeitsbedingungen und Löhne bei unseren Partnern?

SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
Städte sind zentrale Treiber nachhaltiger Entwicklung und sollen lebenswerter, sicherer und klimafreundlicher gestaltet werden. Dabei spielen Aspekte wie bezahlbarer Wohnraum, umweltfreundliche Mobilität, sichere, inklusive und möglichst grüne öffentliche Räume, aber auch der Schutz vor Naturkatastrophen und Klimaveränderungen eine Rolle.
Die Standortpolitik mittelständischer Unternehmen beeinflusst auch die jeweilige Stadtentwicklung. Mit umweltfreundlicher Bauweise, ressourcenschonender Produktion, verantwortungsvoller Abfallentsorgung und emissionsarmen Transport- und Arbeitswegen können sie einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten. Auch soziales Engagement – etwa durch Kooperationen mit lokalen Initiativen – verbessert die Lebensqualität.
Reflexionsfragen für Unternehmen:
- Wie können wir unseren Unternehmensstandort nachhaltiger gestalten?
- Wie können wir Emissionen in der Produktion sowie bei Transport- und Arbeitswegen reduzieren?
- Mit welchen Projekten stärken wir die Lebensqualität in unserer Region?

SDG 12: Nachhaltige/r Konsum und Produktion
Unternehmen und Verbraucher sollen weltweit zunehmend nachhaltige Entscheidungen treffen und ihre Bedürfnisse so befriedigen, dass dabei die Belastungsgrenzen der Erde und das Wohlergehen der Menschen gewahrt bleiben. Dafür braucht es ressourcenschonende Produktions- und Vermarktungsmethoden sowie verantwortungsvolle Kaufentscheidungen und Lebensstile.
Mittelständische Unternehmen können durch effiziente Produktion, Recycling und nachhaltige Lieferketten einen wichtigen Beitrag leisten. Aber auch umweltfreundliche Materialien und Zutaten, langlebige, nachhaltige Produkte und Kreislaufwirtschaft sind Schlüsselstrategien für ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell.
Reflexionsfragen für Unternehmen:
- Wie können wir unsere Produkte und ihre Lebenszyklen nachhaltiger gestalten?
- Können wir Abfall und Ressourcenverbrauch in der Produktion weiter reduzieren?
- Wie nachhaltig entscheidet unsere Kundschaft?

SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Deshalb braucht es rasche und entschlossene Maßnahmen, um die Treibhausgasemissionen deutlich zu senken. Wichtige Stellhebel sind der Ausbau erneuerbarer Energien, nachhaltige Mobilität und die Anpassung an Klimafolgen, etwa durch den Schutz von Infrastruktur und Gebäuden vor extremen Wetterereignissen.
Mittelständische Unternehmen können besonders durch die Reduzierung ihres CO₂-Fußabdrucks und den Einsatz erneuerbarer Energien zum Klimaschutz beitragen. Klimafreundliche Produktion, Logistik und Standortgestaltung senken nicht nur Emissionen, sondern mittelfristig auch Kosten. Engagierte, klimabewusste Mitarbeitende bringen häufig konkrete, schnell umsetzbare Klimaschutzideen ein.
Reflexionsfragen für Unternehmen:
- Mit welchen Maßnahmen können wir unsere CO₂-Emissionen senken?
- Wo und wie können wir stärker auf erneuerbare Energien setzen?
- Wie fördern wir klimabewusstes Verhalten bei unseren Mitarbeitenden?

SDG 14: Leben unter Wasser
Ozeane und Meere sind essenziell für das ökologische Gleichgewicht der Erde. Sie sind der Lebensraum für unzählige Arten und Lieferant mariner Ressourcen des Menschen. Umso wichtiger ist es, sie vor Verschmutzung, Übersäuerung und Überfischung zu schützen. Dafür müssen vor allem Müll reduziert, Fischerei und Landwirtschaft ressourcenschonend betrieben sowie Küsten und gefährdete Gebiete gezielt geschützt werden.
Branchen wie Fischerei, Schifffahrt oder Lebensmittelindustrie tragen für die Umsetzung dieser Punkte eine besondere Verantwortung. Aber auch andere Unternehmen können beispielsweise durch plastikarme Verpackungen, umweltfreundliche Abwasserentsorgung und die Vermeidung von Weichmachern einen Beitrag leisten.
Reflexionsfragen für Unternehmen:
Wie können wir unseren Plastik- und Verpackungsmüll reduzieren?
- Beziehen wir Rohstoffe, die den Meeren schaden?
- Gibt es umweltfreundlichere Alternativen für unsere Abwasserentsorgung?

SDG 15: Leben an Land
Intakte Landökosysteme, wie Wälder, Wiesen, Flüsse und Auen sind essenziell für eine nachhaltige Zukunft, denn sie sichern mit ihrer Artenvielfalt unsere Ernährung, sorgen für trinkbares Wasser und saubere Luft. Mit diesem Ziel sollen sie deshalb weltweit geschützt und wieder vitalisiert werden – durch Natur- und Tierschutz, nachhaltige Boden- und Waldnutzung und eine ressourcenschonende Wirtschaftsweise entlang der Lieferketten.
Mittelständische Unternehmen können ihren ökologischen Fußabdruck durch nachhaltige Beschaffung, ressourcenschonende Produktion und Logistik sowie umweltfreundliche Materialien reduzieren. Auch die Vermeidung von Abfällen, begrünte Betriebsflächen oder die Unterstützung von Aufforstungsprojekten helfen.
Reflexionsfragen für Unternehmen:
- Wo in unserer Wertschöpfungskette entstehen negative Auswirkungen auf Böden, Artenvielfalt oder Landnutzung – und wie können wir sie reduzieren?
- Mit welchen Maßnahmen können wir Ökosysteme in unserer Umgebung schützen oder wiederaufbauen?
- Wie können wir generell ressourcenschonender wirtschaften?

SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
Nachhaltige Entwicklung braucht stabile, sichere und gerechte Gesellschaften. Rechtsstaatlichkeit und leistungsfähige, transparente Institutionen spielen dabei eine wichtige Rolle und sollen nach diesem Ziel weltweit auf allen Ebenen gestärkt werden. Korruption, Kriminalität und Gewalt gehören demnach bekämpft, Menschenrechte geschützt sowie Inklusion und eine faire Justiz gefördert.
Mittelständische Unternehmen können durch transparente Unternehmensführung, faire Geschäftspraktiken und die Einhaltung von Menschenrechtsstandards aktiv zu diesem Ziel beitragen. Ein verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement hilft, Korruption und Ausbeutung zu vermeiden. Zudem können Unternehmen in ihrem Umfeld für Rechtsstaatlichkeit, Gleichbehandlung und eine offene Unternehmenskultur eintreten.
Reflexionsfragen für Unternehmen:
- Sind unsere Geschäftsprozesse transparent, rechtskonform, fair und ethisch?
- Wie stellen wir sicher, dass unsere Lieferketten frei von Korruption und Menschenrechtsverletzungen sind?
- Mit welchen Maßnahmen fördern wir gesellschaftliche Stabilität und Vertrauen?

SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Globale Herausforderungen lassen sich nur gemeinsam bewältigen. Deshalb brauchen wir eine verstärkte Zusammenarbeit von Regierungen, Unternehmen und Zivilgesellschaft. Partnerschaften auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene helfen, Wissen, Erfahrungen und Lösungen zu teilen und so die nachhaltige Entwicklung weltweit voranzutreiben.
Mittelständische Unternehmen können sich über Kooperationen mit nachhaltigen Lieferunternehmen, Forschungsinstitutionen oder Netzwerken in nachhaltige Entwicklungen einbringen und von neuen Lösungen oder Märkten profitieren. Besonders bei der Kreislaufwirtschaft ist ein vitales Netzwerk oft entscheidend. Gerade für kleinere Betriebe lohnt sich der Blick über das eigene Geschäftsmodell hinaus, um wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen gemeinsam zu lösen.
Reflexionsfragen für Unternehmen:
- Mit welchen Partnern können wir nachhaltige Lösungen entwickeln?
- Wie können wir unsere Nachhaltigkeitsstrategie durch Kooperationen stärken?
- Wie fördern wir den Austausch von Wissen und Ressourcen für nachhaltige Entwicklung?
Ausblick: Vom Überblick zur Umsetzung – nachhaltig weiterdenken
Die SDGs bieten keinen Maßnahmenkatalog zum Abhaken – und sie lösen auch keine akuten Herausforderungen. Aber sie helfen, den Blick zu weiten: für neue Ideen, nachhaltige Veränderungen und strategische Entscheidungen, die ohnehin anstehen. Wer die Ziele kennt, kann gezielter entscheiden, wo und wie das eigene Unternehmen zur nachhaltigen Entwicklung beitragen kann – im Kleinen wie im Großen.
Gerade im Mittelstand zeigt sich oft: Nachhaltigkeit entsteht dort, wo unternehmerische Verantwortung auf kluge Entscheidungen trifft. Nicht im großen Wurf, sondern in konkreten, machbaren Schritten.
Coming soon: Im RKW-Ideentagebuch „Nachhaltigkeit Unternehmen“, das derzeit in unserer Werkstatt entsteht, greifen wir diese Gedanken auf. Eine der Übungen lädt beispielsweise dazu ein, die SDGs mit dem eigenen Geschäftsmodell in Beziehung zu setzen – etwa durch die Auswahl relevanter Ziele oder die Reflexion bestehender Aktivitäten. So wird Nachhaltigkeit zum Gestaltungsfeld, das nicht überfordert, sondern inspiriert.
Already there: Unser Twin Transition Tool bringt Nachhaltigkeit in Gestalt der SDGs und Digitalisierung im Mittelstand zusammen und liefert dazu zahlreiche, handverlesene Praxisbeispiele: SDG wählen, Technologie aussuchen, inspirieren lassen!
www.rkw-kompetenzzentrum.de/twintransitiontool
- © 17 Ziele (17ziele.de), Icons gemäß UN-Styleguide verwendet / Sonstige/Kommerziell – SDG_POSTER-_NonUN__German.jpg
- © 17 Ziele (17ziele.de), Icons gemäß UN-Styleguide verwendet / Sonstige/Kommerziell – SDG-icon-DE-01.jpg
- © 17 Ziele (17ziele.de), Icons gemäß UN-Styleguide verwendet / Sonstige/Kommerziell – SDG-icon-DE-02.jpg
- © 17 Ziele (17ziele.de), Icons gemäß UN-Styleguide verwendet / Sonstige/Kommerziell – SDG-icon-DE-03.jpg
- © 17 Ziele (17ziele.de), Icons gemäß UN-Styleguide verwendet / Sonstige/Kommerziell – SDG-icon-DE-04.jpg
- © 17 Ziele (17ziele.de), Icons gemäß UN-Styleguide verwendet / Sonstige/Kommerziell – SDG-icon-DE-05.jpg
- © 17 Ziele (17ziele.de), Icons gemäß UN-Styleguide verwendet / Sonstige/Kommerziell – SDG-icon-DE-06.jpg
- © 17 Ziele (17ziele.de), Icons gemäß UN-Styleguide verwendet / Sonstige/Kommerziell – SDG-icon-DE-07.jpg
- © 17 Ziele (17ziele.de), Icons gemäß UN-Styleguide verwendet / Sonstige/Kommerziell – SDG-icon-DE-08.jpg
- © 17 Ziele (17ziele.de), Icons gemäß UN-Styleguide verwendet / Sonstige/Kommerziell – SDG-icon-DE-09.jpg
- © 17 Ziele (17ziele.de), Icons gemäß UN-Styleguide verwendet / Sonstige/Kommerziell – SDG-icon-DE-10.jpg
- © 17 Ziele (17ziele.de), Icons gemäß UN-Styleguide verwendet / Sonstige/Kommerziell – SDG-icon-DE-11.jpg
- © 17 Ziele (17ziele.de), Icons gemäß UN-Styleguide verwendet / Sonstige/Kommerziell – SDG-icon-DE-12.jpg
- © 17 Ziele (17ziele.de), Icons gemäß UN-Styleguide verwendet / Sonstige/Kommerziell – SDG-icon-DE-13.jpg
- © 17 Ziele (17ziele.de), Icons gemäß UN-Styleguide verwendet / Sonstige/Kommerziell – SDG-icon-DE-14.jpg
- © 17 Ziele (17ziele.de), Icons gemäß UN-Styleguide verwendet / Sonstige/Kommerziell – SDG-icon-DE-15.jpg
- © 17 Ziele (17ziele.de), Icons gemäß UN-Styleguide verwendet / Sonstige/Kommerziell – SDG-icon-DE-16.jpg
- © 17 Ziele (17ziele.de), Icons gemäß UN-Styleguide verwendet / Sonstige/Kommerziell – SDG-icon-DE-17.jpg
- © ipopba / iStock.com – Netzwerk Umwelt (2529_netzwerk-umwelt.jpg)