Treibhausgasemissionshandelsgesetz (TEHG)

Treibhausgasemissionshandelsgesetz (TEHG)

Ein deutsches Schwerpunktgesetz zur Abwehr der Klimakrise ist das Treibhausgasemissionshandelsgesetz (TEHG). Es ist eingebettet in die europäische Emissionshandelsgesetzgebung und regelt den deutschen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Das Konzept beruht auf der Vergabe von klimarelevanten Verschmutzungsrechten (Emissionszertifikaten) an bestimmte große Anlagenbetreiber, die jährlich reduziert werden. Die für jeden Betreiber geringer werdenden Zertifikate können entweder durch die Reduzierung des eigenen Bedarfs (Einsparprojekte) oder durch Zukauf von nicht mehr benötigten Zertifikaten anderer Betreibender erworben werden (Zertifikatehandel).

Das Gesetz regelt einerseits, welche Anlagenbetreibenden und Betreibende von Feuerungsanlagen unter das Gesetz fallen (siehe TEHG, Anlage 1). Andererseits verpflichtet es diese jährlich zur verifizierten Berichtserstattung ihrer THG-Emissionen sowie zur Rückgabe einer bestimmten Menge ihrer genehmigten THG-Emissionsrechte (Zertifikate).

Muss ein Unternehmen mehr Emissionszertifikate abgeben, als es durch eigene Einsparung kompensieren kann, muss es nicht mehr benötigte Zertifikate anderer Betreibender bei der deutschen Zertifikatehandelsbörse zum jeweiligen Börsenpreis zukaufen, die vermutlich in den kommenden Jahren noch deutlich teurer werden. Eine andere, meistens nicht gewollte Möglichkeit besteht darin, auf Produktionskapazitäten zu verzichten.

Im Zusammenhang mit Regelungen zu Treibhausgasemissionen werden zukünftig immer mehr Unternehmen aufgefordert sein, Treibhausgasbilanzen beziehungsweise einen jeweiligen CO2-Fußabdruck von ihren Tätigkeiten oder Produkten aufzustellen. Bei diesen Bilanzen ordnet man alle Treibhausgasemissionen eines Unternehmens oder Produkts in drei Bereiche (Scope 1, Scope 2, Scope 3) ein (s. Abbildung).

Für Klimaneutralität sollten alle drei Emissionsbereiche einen Emissionswert von null aufweisen.

Wichtig zu beachten ist, dass es im direkten Vergleich zu CO2 (Kohlenstoffdioxid) viele weitere, bedenkliche Gase gibt, die im Vergleich zu CO2 noch deutlich schädlicher sind (zum Beispiel Kältemittel).

Für den direkten Einfluss auf den Klimawandel sind neben Kohlenstoffdioxid (CO2), die Gase Methan (CH4), Distickstoffmonoxid (N2O) und die sogenannten F-Gase: Fluorkohlenwasserstoffe (HFC), Perfluorkohlenwasserstoffe (PFC), Schwefelhexafluorid (SF6) und Stickstofftrifluorid (NF3), verantwortlich. Mithilfe der CO2-Äquivalente, auch als CO2e bekannt, wird die Mengen dieser anderen Gase in die äquivalente Menge von CO2 umgerechnet.

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