Nachhaltige Entwicklung
Nachhaltige Entwicklung
Was bedeutet der Begriff Nachhaltigkeit?
Durch unterschiedliche Ursprünge und Einflüsse hat sich eine einheitliche Auffassung von dem Prinzip des nachhaltigen Wirtschaftens erst im Laufe der Zeit entwickelt. Heute steht der Begriff für ein Handlungsprinzip, das natürliche Ressourcen und Ökosysteme schont und auf eine Art und Weise nutzt, die eine Regeneration unterstützt und gleichzeitig den Erhalt sicherstellt. Durch dieses Konzept sollen die Bedürfnisse der gegenwärtigen Generation erfüllt werden, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen einzuschränken. Inzwischen ist das Konzept der Nachhaltigkeit zu einem wichtigen Ziel für Regierungen, Unternehmen und die Gesellschaft insgesamt geworden, um eine zukunftsfähige Entwicklung zu gewährleisten.
Agenda 2030 – nachhaltige Entwicklung als globales Leitprinzip
Weiterentwickelt hat sich der Begriff der Nachhaltigkeit maßgeblich durch die Aktivitäten der Vereinten Nationen. Im Jahr 2015 verabschiedeten die Vereinten Nationen das Pariser Klimaabkommen und die „Agenda 2030“. Mit dem Pariser Klimaabkommen vereinbarten die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen eine Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf deutlich unter 2 °C, möglichst 1,5 °C, gegenüber dem vorindustriellen Niveau.
Die 17 Ziele der Vereinten Nationen

Quelle:Vereinte Nationen
Das Drei-Säulen-Modell der nachhaltigen Unternehmensziele

Für eine nachhaltige Entwicklung definiert die Agenda 2030 ein Bündel aus 17 Zielen mit 169 Unterzielen. Diese Ziele oder auch SDGs (Sustainable Development Goals) sollen für globalen Wohlstand, dauerhafte Stabilität und Gerechtigkeit sorgen. Ökologische, ökonomische und soziale Ziele sollen dabei nicht gegeneinander ausgespielt und wirtschaftlicher Fortschritt im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde gestaltet werden. Die 17 SDGs sollen auch dafür sorgen, dass künftige Generationen nicht schlechter gestellt sind als heutige Generationen.
Der Dreiklang aus ökologischen, sozialen und ökonomischen Zielen wird auf der Unternehmensebene häufig mit dem Drei-Säulen-Modell (auch Triple-Bottom-Line) abgebildet und erweitert das Unternehmensziel der Gewinnmaximierung um ökologische und soziale Ziele. Die drei Dimensionen werden auch als „People, Planet, Profit“ bezeichnet. Es soll Unternehmen und Organisationen daran erinnern, dass sie nicht nur für ihre finanziellen Ergebnisse verantwortlich sind, sondern auch für die Auswirkungen ihrer Geschäftsentscheidungen auf die Gesellschaft und die Umwelt.
Als „Erfinder der Nachhaltigkeit“ gilt Johann Carl von Carlowitz. Schon 1713 benutzt er den Begriff der Nachhaltigkeit in seinem Werk „Sylvicultura Oeconomica“ zur Waldbewirtschaftung. Von Carlowitz beschreibt darin ein Prinzip, um den damals stark wachsenden Bedarf an Holz für Baumaterialien und als Brennstoff dauerhaft decken zu können. Nach seiner Idee sollte nur so viel Holz in einem Wald geschlagen werden, wie in absehbarer Zeit nachwachsen kann. Nachhaltigkeit steht hier für eine maß- und planvolle Bewirtschaftung des Waldes, um den Bedarf an Holz dauerhaft zu decken.
- © Dilok Klaisataporn / Getty Images – Piktogramme Nachhaltigkeit Blätter (3401_piktogramme-nachhaltigkeit-blaetter.jpg)