Mobile Arbeit ergonomisch gestalten

Um mobile Arbeit produktiv und gesund zu gestalten, müssen ergonomische Gesichtspunkte sorgfältig beachtetet werden. Ungestörtes Arbeiten und eine gute Gestaltung des Bildschirmarbeitsplatzes sind hier entscheidende Punkte. Denn Störungen und ungeplante Unterbrechungen bei der Arbeit wirken sich stark negativ auf die Leistungsfähigkeit und Produktivität der Mitarbeitenden im Homeoffice aus. Dies kann der Fall sein, wenn die Arbeit zu Hause zeitgleich mit Betreuungsaufgaben zu erledigen ist. Ebenso spielen die räumlichen Bedingungen der mobilen Arbeit eine wichtige Rolle. Arbeiten im Wohnzimmer, Schlafzimmer oder in der Küche schneiden im Hinblick auf Leistungsfähigkeit und Gesundheit schlechter ab als die Arbeit im Arbeitszimmer (Bockstahler et al. 2020). Das eigene separate Arbeitszimmer kommt nicht nur der Ruhe bei der Arbeit zu Gute, sondern kann auch in Bezug auf Beleuchtung oder Körperhaltungen individuell passgenau auf die Mitarbeitenden zugeschnitten werden.

Leseempfehlung

Hinweise zur ergonomischen Gestaltung der Arbeitsmittel (Bildschirm und IT- Infrastruktur), des Arbeitsplatzes (Büromöbel) und der Arbeitsumgebung (Arbeitsraum z. B. Beleuchtung, Klima) gibt das Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG) in Checklisten „Check-Up Homeoffice“ (2022).

Zuhause arbeitende Mitarbeitende benötigen einen ergonomisch gestalteten Bildschirmarbeitsplatz: Die Bürostühle und Schreibtische sollten den Körpermaßen der Beschäftigten angepasst sein. Ein separater, reflexionsarmer Bildschirm erleichtert das Arbeiten. Wird ein Notebook genutzt ist, ein ausreichend großes Display (mindestens 15 Zoll) zu empfehlen. Erforderlich sind auch eine separate Maus und Tastatur. Wenn die Arbeit zuhause an einem festen Arbeitsplatz einen großen Teil der Tätigkeit ausmacht, müssen die Arbeitsschutzanforderungen wie im Büro eingehalten werden.

Bei mobiler Arbeit stehen die einzelnen Mitarbeitenden stärker als bei der Arbeit im Betrieb in der Verantwortung, für gute Arbeitsbedingungen bei mobiler Arbeit von zuhause und unterwegs zu sorgen. Das Mehr an Autonomie bei der Arbeit ist ja ein wichtiges Ziel mobiler Arbeit und fordert im Gegenzug Selbstsorge und auch Disziplin der Mitarbeitenden. Entsprechend seiner finanziellen Möglichkeiten kann der Betrieb die Mitarbeitenden bei der Ausstattung mit Technik und gegebenenfalls auch mit Büromöbeln unterstützen. Damit tut er zugleich etwas für die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden und stärkt seine Stellung als attraktiver Arbeitgeber. Ebenso wichtig ist es, die Kompetenzentwicklung im Hinblick auf mobile Arbeit zu fördern sowie auf Softwareergonomie zu achten. Beispielhaft zu nennen ist eine zuverlässig funktionierende und bedienungsfreundliche Konferenztechnik. Es geht arbeitswissenschaftlich gesprochen um Belastungsoptimierung, die vor allem Überforderung und Stress vermeidet. Den im Arbeitsschutzgesetz vorgesehenen Unterweisungen kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Auch Weiterbildungsmaßnahmen können erforderlich sein, damit die Beschäftigten souverän mit der Technik und den Prozessen umgehen können (Näheres dazu im Leitfaden Gut und kompetent auch an unterschiedlichen Orten zusammenarbeiten“).

Hinweis

Die gesetzlichen Anforderungen sind vielfältig. Die vorliegenden Informationen können keine individuelle und verbindliche Rechtsberatung ersetzen. Sie haben Fragen? Zur Lösung von konkreten Rechtsfällen wenden sich an Ihren Arbeitgeberverband oder bei Fragen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes an Ihre Berufsgenossenschaft.

   

Dieser Leitfaden ist Teil der Arbeitshilfe „Homeoffice und mobile Arbeit bewusst gestalten“. Weitere Dokumente und Tools finden Sie unter rkw.link/mobilearbeit.
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