Ausgabe 03/2020

Virtuelle Teams müssen anders geführt werden als Mitarbeitende vor Ort. Aber was genau sollten Führungskräfte anders machen? Worauf kommt es gerade jetzt an, wo virtuelles Führen und Geführtwerden für viele eine neue Erfahrung ist? Das RKW Sachsen-Anhalt bietet wöchentlich ein Webinar "Führen virtueller Teams" an. Wir haben mit dem Referenten Jochen Iseke gesprochen.

Wie fühlt es sich für einen Projektleiter an, wenn plötzlich alle im Homeoffice sind und das Führen des Teams virtuell über digitale Tools stattfindet? Stefanie Sausele sprach mit Bruno Pusch über seine Lessons Learned den ersten Wochen aus dem Homeoffice.

Ein Geschäftsführer berichtet zu Beginn der Krise: „In unserem Betrieb stemmen wir gerade die Einführung des digitalen Arbeitens im Zeitraffer. Ich bin davon überzeugt, dass wir davon auch nach der Krise einiges weiter nutzen werden!“. Die Möglichkeiten, die durch die heutige Technik gegeben sind, können jedoch dazu verführen, die nötige Abstimmung und Balance zwischen den Erfolgsfaktoren Technik, Organisation und Mensch zu vergessen. Wie zahlreiche Beispiele belegen, muss „virtuelle Zusammenarbeit“ von vielen Menschen und Unternehmen erst (neu) erlernt werden. Gewohnte Formen der Zusammenarbeit – die auf Anweisung, Kontrolle und klassischen Hierarchien beruhen – müssen in diesen Zusammenhängen hinterfragt und neu arrangiert werden.

Virtuos mit Messenger-Diensten, Online-Tools und Video-Konferenztechniken umgehen zu können, ist das eine – die Mitarbeitenden auf dem Weg in die elektronische Zukunft mitzunehmen, etwas anderes. Sind Sie als Führungskraft bereit für die digitale Arbeitswelt? Finden Sie es heraus mit unserem Selbsttest Digitale Führungskraft!

Viele probieren jetzt Homeoffice und virtuelles Arbeiten aus, mit mehr oder weniger guten Erfahrungen. Wie gut, dass es Vorreiter gibt, die ihre Erfahrungen gerne teilen. Gelegenheit dazu bot der virtuelle Round-Table des Bundesarbeitsministeriums. Berichtet wurde aus dem Experiment "FlexWork" der Deutschen Kreditbank AG.

Das engagierte Team vom Sportzentrum des TSV Korbach e.V. durften wir schon in unserem Zukunftslabor „Digitale Geschäftsideen entwickeln“ kennen lernen. Als gewinnorientiert ausgerichtete Einrichtung eines gemeinnützigen Vereins ist die strategische Position herausfordernd, aber sie bietet auch besondere Chancen. Und gerade jetzt in der Krisensituation fiel uns auf, dass die Kolleginnen und Kollegen einige neue digitale Wege beschreiten. Spätestens das hat uns neugierig gemacht. Wir sprachen also mit Mark König-Philipp, dem Leiter des Sportzentrums, über die aktuelle geschäftliche Situation, wie sein Team damit umgeht und welche Perspektiven sich bei allen Schwierigkeiten gerade abzeichnen.

Myra Mani ist Geschäftsführerin des Mani Pflegedienstes in Lüdenscheid, Mitglied im Vorstand unseres RKW e.V. und langjährige Begleiterin unserer Arbeit. Wir sprachen mit ihr über ihr aktuelles Krisenmanagement und darüber, wie schnell sich das Blatt wenden kann. Vor der Corona-Pandemie war das Unternehmen gut positioniert und klar auf Wachstumskurs. Die starke Ausgangslage macht es ihr im Vergleich zu ihren Wettbewerbern vielleicht gerade etwas einfacher, aber von leicht kann nicht die Rede sein.

Die Handlungsfähigkeit des Verwaltungsapparates ist in Krisenzeiten besonders wichtig. Denn nur bei Funktionstüchtigkeit der Behörden können flächendeckend Maßnahmen zur Bewältigung der Krise ergriffen, umgesetzt und durchgesetzt werden. Im Angesicht der aktuellen Corona-Krise benennen einer Umfrage zufolge Bürgermeisterinnen und Bürgermeister genau das als größte Herausforderung. Zwar hätten 20% der befragten Kommunen einen Notfallplan für Epidemien gehabt, doch erwies sich kaum einer dieser Pläne als anwendbar.

Wussten Sie, dass Corona auf Lateinisch Kranz oder Zuschauerkreis bedeutet? Paradoxerweise bringt die durch den Corona-Virus bedingte Isolation uns virtuell näher zusammen und bildet einen digitalen Zuschauerkreis. Viele Unterstützende der Gründungsszene müssen jetzt umdenken, um den Zuschauerkreis ihrer Veranstaltungen nicht durch die physische Isolation zu verlieren.

In unserer letzten Gesprächsrunde mit Unterstützerinnen und Unterstützern aus der Gründungsszene  haben wir über Online-Veranstaltungen diskutiert und darüber, was die größten Chancen und Risiken sind.

In unserer dritten Online-Diskussion berichteten Wirtschaftsförderungen sowie Technologie- und Gründerzentren von ihrer Arbeit in der Krise. Ihre bisherigen Erfahrungen: Junge Unternehmen sind gegenwärtig gut aufgestellt. Das kann sich aber rasch ändern, wenn die Krise noch lange anhält.

Das RKW steht Unternehmen auch in schwierigen Zeiten zur Seite: mit Beratung, bei der Beantragung von Fördermitteln und Zuschüssen, bei der Vermittlung zu Stellen des Bundes, der Länder und zu Banken, mit webbasierter Weiterbildung, Coaching und vielem mehr.

Das Bundeswirtschaftsministerium und die gesamte Bundesregierung arbeiten mit Hochdruck daran, die Auswirkungen der Pandemie auf unsere Volkswirtschaft so gering wie möglich zu halten. Umfangreiche Unterstützungsmaßnahmen für Unternehmen sind bereits auf den Weg gebracht. Wir haben Neuerungen für Sie zusammengefasst.

Krisen-Zeiten bieten auch Chancen. Zum Beispiel zur Qualifizierung und Weiterbildung. Die Gewerkschaften haben dafür Webinare für Beschäftigte und Betriebsräte im Repertoire. Dazu gehören Angebote zur Bewältigung der Corona-Krise, aber auch solche, die darüber hinausgehen.