Es ist mittlerweile bekannt, dass es vernünftig ist im Team zu gründen. Teamgründungen sind allgemein erfolgreicher als Individualisten. Ein funktionierendes Team ist dabei die Voraussetzung für den Gründungserfolg. Doch welche Faktoren sorgen für eine funktionierende Teamarbeit, auch wenn es hart auf hart kommt – eine bei Start-up durchaus häufig auftretende Situation.

Ein gutes Gründerteam hat vielfältigere fachliche Kompetenzen als ein Einzelgründer. Gründerteams haben naturgemäß mehr Kontakte zur Außenwelt, sie können sich gegenseitig motivieren, sich einander kritische Fragen stellen und ein signifikant höheres Arbeitspensum bewältigen. Soweit die Vorteile. Auf der anderen Seite können sich Teammitglieder auch gegenseitig auf die Nerven gehen, durch Reibungen für eine angespannte Arbeitsatmosphäre sorgen – mit Menschen zusammenarbeiten, mit denen man sich nicht richtig versteht in einem Startup zu arbeiten ist ungefähr genau so angenehm als wenn man mit ihnen eine Ozeanüberquerung im Ruderboot machen würde: nach wenigen Tagen lernt man ein Aggressionspotential in sich selbst kennen, das man nie für möglich gehalten hätte.

Wie funktioniert ein gutes Team?

Was aber ist gutes Team? Häufig versucht man diese Frage zu beantworten, indem man auf die Zusammensetzung der Teammitglieder verweist: sie sollten von ihren Persönlichkeitsprofilen her zueinander passen.

Das Problem dabei: Gründerteams werden nicht über Persönlichkeitstests gecastet - Teams gibt es meistens einfach. Und wenn zwei oder drei Gründungswillige einen Test machen, bei dem herauskommt, dass sie nicht miteinander gründen sollten, dann werden sie vermutlich nicht auf das Ergebnis des Tests vertrauen. Zurecht: denn es gibt keine verlässlichen Persönlichkeitstests die erfolgreiche Unternehmensgründer/innen von weniger erfolgreichen Gründer/innen zu trennen im Stande wäre.

Der Chief Digital Officer des Medienkonzerns ProSiebenSat1, Arnd Benninghoff, meint dazu: "Wenn ich einem Team anmerke, dass sie für eine Sache brennen und gut miteinander arbeiten können, dann wäre mir völlig egal, wie die Jungs in irgendeinem Psycho-Test abschneiden. Und auch kein echter Gründer wird sich dadurch von seinem Vorhaben abhalten lassen."

Gute Teams zeichnen sich vielmehr dadurch aus, dass die Teammitglieder gut miteinander kommunizieren können. Gute Teams zeichnen sich dadurch aus, dass alle Teammitglieder genau darüber Auskunft geben können, welche Ziele sie selbst und die anderen im Team verfolgen. Erfolgreiche Teams kommunizieren effizient. Und Kommunikation ist die Grundlage für gute Kooperation.

Was bedeutet "gute Kooperation"?

Menschen kommunizieren auf drei Ebenen miteinander:

  • emotional
  • interessengeleitet
  • objektbezogen

Um gut mit anderen Personen kooperieren zu können, muss man auf allen drei Ebenen der Kommunikation Übereinstimmungen finden. Man muss also emotional zueinander passen, ähnliche Interessen teilen und sich auf der Sachebene mit ähnlichen Dingen befassen. Wenn auf all diesen drei Ebenen eine Schnittmenge besteht, dann kann ein Team gut kooperieren. Es reicht aber nicht, sich einmal über diese Ebenen unterhalten zu haben. Man muss es immer wieder tun. Denn die Situationen in Start-ups ändern sich permanent. Dadurch ändern sich auch die Aufgaben, Interessen, Stimmungen. Teams müssen sich also anpassen und ständig nachjustieren. Um miteinander erfolgreich zu sein, müssen Gründer in ihre Routinen regelmäßige Updates über die drei oben angesprochenen Ebenen fahren. Sie müssen im Schlaf folgende Fragen beantworten können:

  • Woran arbeiten die anderen?
  • Was treibt sie an?
  • Wie geht es ihnen?

Das Fraunhofer Institut kam in der Studie "Ergebnisse und Wirkungen des Förderprogramms EXIST-Gründerstipendium" zum Ergebnis, dass in mehr als der Hälfte alle Fälle (56%) persönliche Probleme und Probleme in Gründerteams für das Scheitern der Gründung verantwortlich sind – und nicht etwa mangelnde Finanzierung, schlechter Marktzugang oder andere inhaltliche Gründe.  Teams scheitern, weil die Gründer unterschiedliche Ziele haben, unterschiedliche Strategien verfolgen, sich nicht einig werden können, wer im Team das Sagen haben soll und wer wieviele Anteile bekommt – kurzum: weil nicht gut genug kooperiert wird.

Teamarbeit optimieren mit dem Teamguide

Dieses eindeutige Ergebnis hat uns bei Datarella dazu veranlasst, eine spezifische Version unserer Behavioral Analytics App explore  zu konzipieren: den TeamGuide. Der TeamGuide trägt den Resultaten aus der Fraunhofer Studie Rechnung, indem er in kleinen wie in größeren Teams verwendet und von allen Teammitgliedern auf Tagesbasis eingesetzt werden kann. Er gibt jedem Teammitglied sofortiges Feedback über seine eigene Sicht der Teamarbeit sowie die Sicht der anderen Teammitglieder. Der TeamGuide ist schnell und einfach in Arbeitsgruppen aller Art einsetzbar und ermöglicht sowohl den Teams selbst, als auch den Teamleitern und der Personalabteilung realtime Einblicke in die Entwicklung und damit auch die Produktivität der Teams.

Der Teamguide wird im süddeutschen Raum bereits in Scrum-Teams schnell wachsender Unternehmen wie Stylight und in Startup-Teams eingesetzt.

Die ersten Erfahrungen zeigen: für die Teamleiter ist es besonders interessant den Zusammenhang zwischen der eigenen Stimmung und Ereignissen im Team zu sehen und im Team zu thematisieren. Für Agile-Coaches von Entwicklerteams hat sich als sehr hilfreich erwiesen ständig im Hinblick auf die aktuelle Stimmung im Team informiert zu sein und so auf Scrum-Retros optimal vorbereitet zu sein.

 Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Prof. Dr. Claas Triebel, der zusammen mit dem StartUp Datarella am Teamguide arbeitet.

Der Teamguide ist derzeit nur für Android-Phones erhältlich, ist dort aber sofort für Teams einsatzbereit.

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