Das verarbeitende Gewerbe ist von immenser Bedeutung für die deutsche Wirtschaftskraft. Wichtigste Branche ist mit einem Umsatzvolumen von 405 Mrd. Euro in 2015 die Kfz-Industrie (BMWi, 2016). Abseits der öffentlichen Wahrnehmung entwickelt sich Südkorea zu einem elementar wichtigen Forschungs- und Innovationspartner. Ob Digitalisierung oder e-Mobilität, die Asiaten sind bei vielen Zukunftsprojekten der deutschen Automobilindustrie mit an Bord – und nahezu unersetzbar.

Grundlegend betrachtet verwundert dies wenig. Kein Land der Erde kann derzeit mehr Patentanmeldungen pro Jahr verzeichnen als Südkorea. Auch wird gemessen am Bruttoinlandsprodukt nirgendwo auf der Welt mehr in Forschung und Entwicklung investiert. Im OECD-Ranking steht Südkorea sowohl 2014 als auch 2015 mit einer Quote von 4,3 Prozent auf Platz eins (BMBF, 2016). Die  Politik erkannte früh die strategische Bedeutung der Batterie- und Zelltechnologie und hat sie in großem Umfang  gefördert (manager magazin, 2014). Bei Displays und Speicherchips ist das Land ohnehin Weltmarktführer (GTAI, 2016) und auch sonst im Bereich ITK gut aufgestellt.

BMW kooperiert seit 2009 mit Samsung. Die Münchner kaufen dort die Lithium-Ionen Batteriezellen für sämtliche Elektrofahrzeuge der „Group“ ein (Industriemagazin, 2015). Audi ordert die Akkus für seine Plugin-Hybridmodelle bei LG. Bei einem derzeit in Entwicklung befindlichen e-SUV arbeiten die Ingolstädter gleich mit beiden koreanischen Firmen zusammen. Auch Volkswagen ist mit den zwei Konzernen verknüpft. In Wolfsburg wird derzeit über den Aufbau einer eigenen Batteriefertigung nachgedacht (Zeit, 2016). Das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung attestiert den Koreanern bei der Zelltechnik jedoch ein Vorsprung von mehr als 10 Jahren. Auf- oder Einholen sei „unmöglich“  (WSJ, 2014). Abgesehen davon ob es wirtschaftlich vernünftig ist ein solches Investment zu tätigen, würde die Umsetzung Zeit benötigen. Bis 2020 sollen aber – so das Ziel der Bundesregierung – eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sein. Das gelingt so oder so nicht ohne Technologie aus Südkorea.

 Und auch bei der Digitalisierung von Fahrzeugen wird eng zusammengearbeitet.  Ein „Smartphone oder Supercomputer auf Rädern“ baut man am besten gemeinsam mit Menschen, die sich gut mit IT-Hardware auskennen. Google oder Apple bieten mit Android-Auto oder Car-Play fertige Systeme an. Die deutschen Automobilhersteller wollen aber „Eigentümer“ der Digitalen Plattform in ihren Fahrzeugen sein und eigene Lösungen entwickeln. Volkswagen hat zu diesem Zweck kürzlich eine umfassende Kooperation mit LG angekündigt. Gemeinsam möchte man ein „vernetztes Auto“ bauen. Das Fahrzeug soll dabei sogar per Smart-Home-Technik mit dem Haus des Fahrers oder der Fahrerin kommunizieren können. Aus der Ferne lässt sich dann z. B. der Ofen vorheizen. Die passenden Haushaltsgeräte - Sie ahnen es bereits - hat der südkoreanische Hersteller natürlich schon im Angebot (Handelsblatt, 2016).    

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