Zum mittlerweile achten Mal fand vom 14. bis 18. März 2016 der Global Entrepreneurship Congress statt. Gastgeber war in diesem Jahr die kolumbianische Stadt Medellín, die, nach gravierenden Problemen mit der Drogenmafia in den 80er und 90er Jahren, im Jahr 2013 vom Wall Street Journal als „innovativste Stadt der Welt“ ausgezeichnet worden war. Organisatoren des Kongresses waren außerdem das Global Entrepreneurship Network (GEN) als Dachorganisation der Global Entrepreneurship Week (GEW), die US-amerikanische Kauffman Foundation sowie die wichtigsten GEN-Partner.
Seit seinen Anfängen hat sich der Kongress zu einem Großereignis mit mehreren tausend Teilnehmenden entwickelt, die aus rund 160 Ländern anreisen und die gesamte Bandbreite des Entrepreneurship Ecosystems abdecken: Investoren, Wissenschaftler, politische Entscheidungsträger, Startups und Förderer diskutieren an den vier Tagen die Möglichkeiten, Gründungen auf aller Welt zu unterstützen und zu fördern und das Unternehmertum voranzubringen. „Countries around the world are increasingly focused on creating an environment that empowers their entrepreneurs and allows them to flourish,” stellte Jonathan Ortmans, Präsident des Global Entrepreneurship Network, fest. „The Global Entrepreneurship Congress brings together an inspiring number of individuals, organizations and governments whose dominant focus is on making it as easy as possible to create and grow new businesses.”
Am ersten Kongresstag fand das traditionelle jährliche Meeting der nationalen Delegierten des Global Entrepreneurship Network statt, an dem die jeweiligen Organisatoren der Global Entrepreneurship Week, und somit auch das RKW Kompetenzzentrum als nationale Koordinierungsstelle der Gründerwoche Deutschland teilnahm. In einer Podiumsrunde gemeinsam mit Vertretern aus Kanada, dem Kosovo, Brasilien, Jordanien und Gabun hatte das RKW die Möglichkeit, die Verankerung der Gründerwoche in die Aktivitäten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und die intensive Zusammenarbeit mit dem Partnernetzwerk vorzustellen.

Das Global Entrepreneurship Network informierte außerdem über eine Reihe neuer Plattformen und Programme:

  • GEN Starters Club ist ein kuratiertes Netzwerk von 20 bis 25 ausgewählten Gründern. Sie erhalten prioritären Zugang zu GEN-Programmen und Services und profitieren vor allem durch den intensiven Austausch mit Mentoren und untereinander. Einige der Startups, die sich auch in Medellín dem Publikum vorstellen konnten, sind:

William Janssen (Desolenator, GB), Aisa Alvarez Mijeno (Sustainable Alternative Lighting, Philippines), Byron Musumba Sitawa (Chura, Kenia), Abdeljalil Sadouk (Societall, Marokko), Theo Marcolini (Caleche, GB) und Paul Koenig (Viroment, USA).

  • Startup Compete ist eine globale Plattform für potentielle und zukünftige Gründer, Mentoren und Berater, und kann für die Durchführung von Businessplan-Wettbewerben genutzt werden.
  • Startup Huddle: Ein derzeit noch in der Entwicklungsphase befindliches Programm, das das Peer-to-Peer-Learning von Startups stärken soll.

Die folgenden zwei Kongresstage boten ein breitgefächertes Programm zu mehreren thematischen Schwerpunkten, darunter unter anderem:

  • Wirtschaftliche Stabilisierung und Stärkung in ehemaligen Konfliktgebieten
  • Stärkung des unternehmerischen Denkens und Handelns
  • Neue Trends bei der Frühphasenfinanzierung
  • Startup Communities
  • Disruptive Trends in traditionellen Industrien

Die Teilnehmenden konnten in Vorträgen und Podiumsdiskussionen zahlreiche inspirierende Unternehmerpersönlichkeiten, Wissenschaftler, Autoren und Mitglieder des GEN-Netzwerkes erleben. Gäste waren unter andere:

Larry Alder (Google): Als Direktor “Access Strategy” berichtete er unter dem Titel „What’s next in Wireless Cities?“ über die zukünftige Entwicklung im Bereich drahtlose Vernetzung und die diesbezüglichen Aktivitäten von Google vor allem auf dem afrikanischen Kontinent.

Jeff Hoffman (Priceline.com) und William Shaw (Gründer der Fluggesellschaft VivaColombia) berichteten darüber, wie sie mit ihren Erfindungen und disruptiven Geschäftsideen bestehende Märkte grundlegend verändert haben.

Elmira Bayrasli hat für ihr Buch From the Other Side of the World sieben Startups aus sieben ganz unterschiedlichen Regionen und ihre jeweiligen Erfolgswege porträtiert.

Bill Aulet (Managing Director des Martin Trust Center am Massachusetts Institute of Technology, MIT) stellte in seinem anregenden Vortrag das am MIT entwickelte Curriculum zur Entrepreneurship Education vor.

Zum zweiten Mal fand im Rahmen des GEC außerdem das Treffen von Ministeriellen statt. An dem ganztätigen Termin nahmen Offizielle aus 13 Ländern  aus Europa, Zentralamerika, Südamerika und Südostasien teil und besprachen Maßnahmen und politische Strategien zur Stärkung des Unternehmertums und Gründungswesens. Das Treffen wurde mitgestaltetet von der US-amerikanischen „Small Business Administration“, vertreten durch Maria Contreras-Sweet, die auch die Eröffnungsrede hielt. „We all understand the important role of entrepreneurship in creating the dynamic social fabric of our societies,” sagte Contreras-Sweet. „Entrepreneurship is a fundamental economic strategy. But it’s also a core security strategy, giving people alternatives to crime and extremism so they can imagine a better future. If you can't get a job, entrepreneurship allows you to create your own. And small businesses not only create most of the jobs in our global economy, they also create a sense of pride in local neighborhoods and contribute tax revenues that can help fund better services and better schools.”
Auch das Global Entrepreneurship Research Network (GERN) nutzte den GEC, um unter der Leitung von Phil Auerswald, Executive Director GERN, gemeinsam mit den Mitgliedern des Netzwerkes aktuelle Herausforderungen und neueste Erkenntnisse aus der Wissenschaft und Entrepreneurship-Forschung zu diskutieren.

Gastgeber des nächsten Global Entrepreneurship Congress vom 13. bis 16. März 2017 wird Johannesburg (Südafrika) sein.

Fotogalerie des GEC (Facebook)

Fotogalerie des GEC (Flickr)

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