Thomas Keller, Geschäftsführer der Innovations Technologie Campus GmbH, berichtet über das Gründungsgeschehen und die Fördermaßnahmen im Landkreis Deggendorf.


Herr Keller, wie entwickelt sich das Gründungsgeschehen in Ihrer Region? Lassen sich Schwerpunkte erkennen?

Thomas Keller: Das Gründungsgeschehen scheint besonders durch die Technische Hochschule Deggendorf (THD) und die verbundenen ITC's (Innovations Technologie Campus)  einen Nährboden gefunden zu haben. Einen zusätzlichen Schub verspricht man sich durch den neuen Studiengang „Unternehmensgründung mit Schwerpunkt Digitalisierung“ und das neue Gründerzentrum Digitalisierung Niederbayern am Standort ITC1. Des Weiteren bewirbt sich Deggendorf um eine neue Fakultät „Digitalisierung“.

Welche sind für Ihre Organisation die größten Herausforderungen bei der Gründungsförderung?

Ein Problem stellt die Erreichbarkeit der Ideenträger und Startups dar. Es schlummern viele tolle Ideen zum Beispiel in Bachelor- und Masterarbeiten an der Technischen Hochschule Deggendorf. Wie ist es möglich, diese Ideen zu erreichen, um zumindest ein Gespräch über eine eventuell  echte Umsetzbarkeit zu führen?
Auch ist es schwierig, die Startups für Veranstaltungen zu erreichen.  Darüber hinaus benötigen Startups Ressourcen in Form von Finanzierung, aber auch Fachkräfte und die ersten Aufträge. Hier können wir nur bedingt unterstützen.

Bitte beschreiben Sie eine Maßnahme, wie Sie Gründungen in Ihrer Region unterstützen.

Durch das neue Gründerzentrum Digitalisierung Niederbayern bieten wir Ideenträgern und Startups mit Büros, Coworking- und Eventbereich eine kostengünstige und gut ausgestatte Infrastruktur zum Arbeiten und um sich vor Ort zu treffen und sich auszutauschen.
Durch die zeitgleiche Initiative und Fördermaßnahme Gründerzentrum Digitalisierung Niederbayern (GZDN) wollen wir gemeinsam mit den GZDN-Standorten Passau und Landshut versuchen, für die Probleme sowohl der Startups wie auch der Unternehmen Lösungen anzubieten. Wir wollen Möglichkeiten schaffen, um sich auszutauschen, sich kennen zu lernen und gemeinsam zu arbeiten.

Das Thema Ressourcen spielt bei Startups wie auch bei Unternehmen eine zentrale Rolle. Veranstaltungen wie „Warum arbeiten Unternehmen mit Startups zusammen“ oder „Wie schreibe ich meinen ersten Businessplan“ sollen stattfinden und zeigen, wie es gehen kann. Neben Wissensvermittlung, unter anderem durch die Teilnahme an Vorlesungen an der THD und der Beratung durch die Kammern und der Hands-Lindner-Stiftung, wird es ein bayernweites Coachingangebot geben, welches für Startups im GZDN kostenlos sein wird. Eine intensive Zusammenarbeit unter anderem mit BayStartUP, Bayern Kapital oder dem Zentrum Digitalisierung Bayern sowie mit der regionalen Wirtschaft ist sehr wichtig und wird ausgebaut. Wir wollen mit Partnern ein Mentoren- und Business-Angel-Netzwerk aufbauen, beziehungsweise bestehende Kanäle erweitern, um kurzfristig auf diese Pools zugreifen zu können. Pitch-Training-Workshops, regelmäßige Meetups und offene Treffen sollen weiter den Gründergeist fördern, den Zusammenhalt stärken und viele Menschen inspirieren. Wir wollen zeigen: „Gründen tut nicht weh“.
Durch das Silicon-Valley-Programm der THD mit der Santa Clara University schlagen wir die Brücke zwischen zwei Welten und haben exklusiven Zugriff auf Know-how und Kontakte.

Der große Vorteil unserer Region der schlauen Köpfe ist es, dass man sich kennt und unterstützt. Wir vom ITC1 wollen uns um jeden einzelnen gut kümmern und können so Unterstützung ermöglichen, die es anderswo in dieser Form nicht gibt.

Inwiefern ist der Einsatz des Canvas für Ihre Arbeit hilfreich?

Das Canvas hat und geholfen, als Team eine ganzheitliche und gemeinsame Perspektive auf das Gründungsgeschehen und die Fördermaßnahmen zu entwickeln. Einzelne Initiativen hatten wir vorher so nicht auf dem Schirm, die aber im Gründungszusammenhang langfristig eine wichtige Rolle spielen können.  Darüber hinaus ist das Canvas hilfreich, um mit unseren Stakeholdern zu kommunizieren und deren Position im Gründerökosystem zu ermitteln.

Vielen Dank für das Interview, Herr Keller!

 
Nachfolgend das ausgefüllte Canvas der Stadt und des Landkreises Deggendorf zum Anklicken.

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