Kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) fehlt es weniger an Informationen zur Fachkräftesicherung als an konkreten Tipps und Anregungen, wie sie in ihrem Betrieb vorgehen können. Diese Lücke schließen die Unternehmenswerkstätten zur Fachkräftesicherung. Seit 2010 hat das RKW Kompetenzzentrum über 250 Unternehmenswerkstätten deutschlandweit mit regionalen Partnern wie Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern oder Wirtschaftsförderungen durchgeführt, neuerdings auch als Web-Seminar. Und monatlich werden es mehr. Ein gefragtes Format.

Was bringen Unternehmenswerkstätten?

Die Unternehmenswerkstätten richten sich an Geschäftsführungen, Personalverantwortliche oder Ausbildungsverantwortliche in vor allem kleinen Unternehmen. Sie bekommen in einer Unternehmenswerkstatt konkrete Tipps und Anregungen:

  • wie sie Problemlösungen angehen können,

  • wie sie diese oder jene Maßnahme einführen können,

  • worauf sie dabei besonders achten sollten.

Durch den intensiven Austausch untereinander in den Unternehmenswerkstätten profitieren die Teilnehmenden zudem von den Erfahrungen und Tipps der anderen. Viele der Themen in Unternehmenswerkstätten scheinen auf den ersten Blick groß und herausfordernd, dabei sind Lösungen und Handlungsempfehlungen im Kleinen leicht und schnell umzusetzen. Mit zahlreichen Tipps aus der Praxis, Anregungen für einzelne Maßnahmen und einem geschulten Blick für das Wesentliche lassen sich Employer Branding, Personal- oder Ausbildungsmarketing, Gesundheitsförderung im Betrieb, die Personalarbeit insgesamt oder auch Diversity-Themen voranbringen.

Wie laufen Unternehmenswerkstätten ab?

In aller Regel dauern Unternehmenswerkstätten zwischen drei und dreieinhalb Stunden, online nur eine Stunde. Zwischen fünf und fünfzehn Personen nehmen an einer Unternehmenswerkstatt teil. Die Referentinnen und Referenten einer Unternehmenswerkstatt sind Fachleute auf dem Gebiet der Fachkräftesicherung und haben langjährige Erfahrung mit dem jeweiligen Thema.

In Unternehmenswerkstätten wird jedoch nicht nur referiert, also Wissen vermittelt und Impulse gegeben, sondern auch moderiert: Der Austausch der Teilnehmenden untereinander ist ein entscheidender Faktor bei den Unternehmenswerkstätten. Vom Wissen und den Erfahrungen der anderen profitieren lautet das Motto. Interaktive Aufgaben und Gruppenarbeiten bereichern das Setting einer Unternehmenswerkstatt und sorgen für noch mehr Austausch – formell wie informell.

Dabei ist der Ablauf nicht starr und fest, sondern es wird besonderen Wert darauf gelegt, auf die Fragen und thematischen Wünsche der Teilnehmenden einzugehen und individuelle Schwerpunkte zu setzen – alles im Rahmen einer bestehenden und vielfach erprobten Agenda. Sie möchten genauer wissen, wie eine Unternehmenswerkstatt abläuft? Kein Problem!

Eine Unternehmenswerkstatt unter der Lupe

Besonders gefragt sind Unternehmenswerkstätten zum Thema Ausbildungsmarketing online, darum soll sie als Beispiel dienen. Hier wird vor allem auf die Unternehmenswebsite eingegangen. Wie alle Unternehmenswerkstätten startet auch diese mit einer Kennenlernrunde und der Abfrage von Erwartungen.

Gruppenarbeit zur Konzeption eines Ausbildungsbereichs auf einer Unternehmenswebsite

Danach findet direkt eine Gruppenarbeit statt. In drei oder vier Teams schlüpfen die Teilnehmenden in die Rolle von Agenturen, die ein kurzes Konzept und eine Skizze auf dem Flipchart für den Ausbildungsbereich eines fiktiven Betriebs erstellen müssen. Das sollen sie beantworten: Was gehört dazu? Welche Inhalte sind besonders wichtig? Wo gehört was hin? Dabei wird in Kleingruppen intensiv über die Inhalte diskutiert und der Austausch untereinander erfolgt in der Unternehmenswerkstatt wie von selbst. Kreativ und zugleich jederzeit bei Fragen mit Empfehlungen begleitet entwerfen die Teilnehmenden „ihren“ Ausbildungsbereich.

Pitch des erarbeiteten Konzepts

Sind nach gut 45 Minuten alle Teams fertig, wird gepitcht. Die Moderatorin, der Moderator als fiktive Chefin oder Chef einer Bäckerei, Brauerei oder eines Elektroinstallationsbetrieb lässt sich die einzelnen Ideen vorstellen und hört den Begründungen zu, warum Inhalte auf diese Seite und in welcher Reihenfolge gehören, lässt sich den Aufbau der einzelnen Seiten erklären oder warum Bilder und Videos an der Stelle besonders wichtig sind.

Besprechung der Konzepte unter Berücksichtigung der eigenen Unternehmenswebsite

Dann wird aus dem Rollenspiel rausgegangen, um mit allen die Ansätze zu besprechen. Was ist gut gelöst? Was würde man anders machen und warum? Fehlen vielleicht noch wichtige Informationen? Dabei entsteht automatisch der Vergleich zur eigenen Unternehmenswebsite. Was fehlt auf ihr? Was könnten wir anders machen? Es schließt noch ein kleiner Input zum Thema an, der die Ergebnisse der Gruppenarbeit reflektiert und ergänzt. Durch die teils spielerisch-kreative, teils ernsthafte Herangehensweise sammeln die Teilnehmenden der Unternehmenswerkstatt zahlreiche Anregungen und Ideen für ihre eigene Website.

Systematische Besprechung des Ausbildungsbereichs einer Unternehmenswebsite

Nach einer Pause geht es weiter mit der systematischen Herangehensweise an die Unternehmenswebsite. Ausgehend von der Bewerbergruppe der Generation Z und deren Candidate’s Journey hin zur „digitalen Visitenkarte“ – der Website – wird gemeinsam diskutiert, was einen guten und informativen Ausbildungsbereich einer Website ausmacht. Mit vielen Tipps und Tricks, um rasch und überzeugend punkten zu können.

Feedback und Ausklang

Verbleibt am Ende der Unternehmenswerkstatt noch Zeit, so ist es ebenfalls möglich, Feedback zur eigenen Unternehmenswebsite zu bekommen und den einen oder anderen Tipp zur Suchmaschinenoptimierung mitzunehmen.

Ähnlich interaktiv und praxisnah wird auch bei Unternehmenswerkstätten zu anderen Themen gearbeitet. Den Abschluss bildet regelmäßig die Frage, was die Teilnehmenden am nächsten Tag beginnen, anders zu machen und was sie aus der Unternehmenswerkstatt mitnehmen.

Welche Themen werden in Unternehmenswerkstätten behandelt?

Zu den folgenden Themen führen die Expertinnen und Experten des RKW Kompetenzzentrums Unternehmenswerkstätten durch:

  • Personalarbeit: zielführend, strategisch und effizient

  • Employer Branding: Arbeitgeberattraktivität entwickeln

  • Ausbildungsmarketing mit den drei Facetten attraktiver Ausbildungsbetrieb, Ausbildungsmarketing online und Ausbildungsmarketing in Social Media

  • Personal- oder Ausbildungsmarketing: Candidate's Journey

  • Diversity im Unternehmen: Vielfaltsbewusste Führung und Vielfaltsbewusste Personalarbeit

  • Gesunde und leistungsfähige Mitarbeitende

  • Auswirkungen digitaler Geschäftsmodelle auf Organisation und Personalarbeit

Sie interessieren sich für die Unternehmenswerkstätten des RKW Kompetenzzentrums?

Haben Sie Interesse an den Unternehmenswerkstätten? Dann schauen Sie einfach in unseren Veranstaltungskalender. Normalerweise finden die Unternehmenswerkstätten bundesweit in Präsenz statt. Zu Zeiten von Corona gibt es jedoch natürlich auch Unternehmenswerkstätten als Online-Format in einer verkürzten Version.

Sie würden gerne mit dem RKW Kompetenzzentrum gemeinsam eine Unternehmenswerkstatt zu den genannten Themen (oder einem verwandten Thema der Fachkräftesicherung) für Ihre Mitglieder oder Kundschaft durchführen? Sprechen Sie uns einfach an!

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